13. Januar 2017, 21:13 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Whatsapp ist nicht sicher – trotz der beworbenen Ende-zu-Ende-Verschlüsselung können Facebook und Geheimdienste Nachrichten in allen Chats mitlesen.
In Whatsapp gibt es scheinbar eine Hintertür, die Facebook Ihre verschlüsselten Nachrichten lesen lässt. Das berichtet der „Guardian“ unter Berufung auf Sicherheitsexperten. Facebook versicherte bis heute, dass eigentlich niemand außer die Nutzer Whatsapp-Nachrichten entschlüsseln können.
Ende-zu-Ende-Verschlüsselung? Von wegen!
Eine Lücke in der Programmierung erlaube es Facebook jedoch, für Chats einen neuen Sicherheitsschlüssel zu erzeugen und dadurch dann mitzulesen. Die Verschlüsselung in Whatsapp basiert auf einer individuellen Passwort-Kombination, die von „Open Whisper Systems“ entwickelt wurde. Eigentlich haben nur Sender und Empfänger diesen Schlüssel.
Facebook kennt die Lücke
Entdeckt hat das Leck der Sicherheitsforscher Tobias Boelter von der Universität Berkeley in Kalifornien, USA. Gegenüber dem „Guardian“ sagt er, dass so auch Regierungsbehörden und Geheimdienste einen Zugang zu den Nachrichten erhalten könnten. Laut der britischen Zeitung bestehe die Sicherheitslücke bis heute. Tobias Boelter hatte Facebook bereits im April 2016 über die Sicherheitslücke informiert. Von Facebook erhielt er die Antwort, dass dies „bewusstes Verhalten“ der App sei.
Whatsapp selbst hat inzwischen auf die Vorwürfe reagiert und weist diese als „falsch“ zurück. Man habe Geheimdiensten keine Hintertür geöffnet, sagt ein Sprecher. Bei der angeblichen Sicherheitslücke handle es sich um eine „Design-Entscheidung“.
So schützen Sie sich
In der App kann man eine Benachrichtigung aktivieren, die den Nutzer informiert, wenn sich der Sicherheitsschlüssel während eines Chats ändert und Whatsapp potenziell mitlesen könnte. So geht’s: Tippen Sie in der App auf „Einstellungen“, dann auf „Account“ und navigieren Sie in den Bereich „Sicherheit“. Dort können Sie die Benachrichtigungen aktivieren.
In der Vergangenheit sorgte Whatsapp schon für Aufregung, als das Unternehmen die Nummern seiner Kunden an Facebook weitergeben wollte. Dieses Vorhaben wurde in der EU vorerst gestoppt. Wer private Nachrichten verschicken will, sollte sein WhatsApp-Konto löschen und sich einige Alternativen zu Whatsapp ansehen, die wir für Sie zusammengestellt haben.