10. Mai 2017, 11:02 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Ein Staubsauger-Roboter für 300 Euro – kann der was? Der chinesische Hersteller Xiaomi beweist, dass gute Leistung nicht immer in Verbindung zu hohen Preisen stehen muss.
Eine Sache vorweg: Dieses Gerät ist nur etwas für Technik-Experten. Die Bestellung erfolgt über einen chinesischen Importeur, die Anleitungen sind selbstverständlich auch chinesisch. Man kann alles auf Englisch umstellen, doch am Anfang ist der Xiaomi Mi Robot eine echte Herausforderung. Lohnt sich der Aufwand für den China-Roboter? TECHBOOK verrät’s.
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Die Technik: Modern
Auf der Oberseite des Mi Robot sitzt ein rotierender Laser-Scanner, der die Abmessungen des Raums ähnlich wie der Deebot R95 erfasst. Die „gescannte“ Wohnung ist entsprechend in der App erfasst. Leider arbeitete der Roboter beim Scannen nicht ganz so zuverlässig wie die Konkurrenz. Doch das Wichtigste konnte er: Hindernissen und Möbeln weicht der Roboter nach etwas Eingewöhnung zuverlässig aus.
Auf der Unterseite ist eine seitlich rotierende Bürste und eine große Hauptbürste angebracht. In Kombination mit dem Sauger leisten die Bürsten eine ordentlichen Job. Flecken am Boden entfernt der Mi Robot allerdings nicht – dort muss der Besitzer mit dem Mop noch selbst ran. Der Staubtank ist, wie bei der Konkurrenz auch, eher klein geraten. Im Schnitt war er nach rund 4 Reinigungen voll und musste geleert werden.
Reinigungsergebnis: Gut
Im Testeinsatz in einer 70-Quadratmeter-Wohnung meisterte der Roboter jeden Raum und kehrte zuverlässig an seine Basis zurück. Ausnahme: das Bad. Kleine Teppiche im Flur sind für den Mi Robot kein Problem, doch an Hochflor-Teppichen vor der Dusche scheitert er. Oft konnte er sich auch nicht selbst aus der misslichen Lage befreien – per App informiert der Roboter dann, dass er festsitzt. Die verschiedenen Bürsten fangen auch längere Haare und kleine Staubansammlungen in Ecken zuverlässig auf.
Steuerung per App – leider nur auf Englisch
Der Staubsauger-Roboter hat eine passende App, mit der man ihn auf einen Wochenplan konfigurieren kann und auch von unterwegs aus startet. Auch die Lebenszeit der Verschleißbauteile wie etwa der Bürsten wird in der App erfasst. Leider ist das Programm nur auf Englisch verfügbar. Ohne entsprechende Sprachkenntnisse muss man sich die App also erarbeiten. Auf der Oberseite des Geräts sitzen zwei Knöpfe: Power und Home. Über Ersteren können Sie eine Reinigung starten und stoppen. Der Home-Knopf lässt den Mi Robot zu seiner Basis zurückkehren.
Fazit: Kaufen oder nicht?
Der Xiaomi Mi Robot ist definitiv ein Preisbrecher in seiner Klasse. Die Konkurrenz der Staubsaugerroboter, die wir getestet haben, bietet ähnliche Funktionen – doch sie fordern dafür gerne mal den doppelten Preis. Dafür ist die App und der Kundenservice der Konkurrenz auf Deutsch. Erhältlich ist der Xiaomi Mi Robot leider nicht bei deutschen Händlern. Wer sich sowohl mit der englischen Oberfläche als auch dem Import anfreunden kann, der bekommt viel Gadget für wenig Geld. Wer es unkompliziert mag, der sollte lieber die Finger von lassen. Den Roboter gibt es nur als Import bei Onlineshops wie etwa gearbest.com. Inklusive Versand werden somit rund 300€ fällig.