Fast-Food-Riese McDonald‘s beantwortet eine Frage, die niemand gestellt hat: Wie sieht eigentlich der Strohhalm der Zukunft aus? Was zunächst wie ein Scherz klingt, tüftelte McDonald’s mithilfe von Wissenschaftlern und Ingenieuren, die zuvor für Google und für die NASA arbeiteten, monatelang aus. Das Ergebnis ist nun fertig und heißt „The STRAW“ – die Abkürzung für „Suction Tube for Reverse Axial Withdrawal“ (heißt auf deutsch wohl so etwas wie „Saugrohr für axiale Rückwärtsbewegung“) und gleichzeitig das englische Wort für Strohhalm (straw).
Super-Strohhalm für doppelten Minzshake
Doch was kann der Super-Strohhalm eigentlich? Gedanken lesen oder Cola in Gold verwandeln? Nichts von alledem – in erster Linie ist es ein gebogener Strohhalm mit ein paar Löchern drin. Das war’s schon. Hintergrund der Aktion ist ein neuer Milchshake namens „Chocolate Shamrock Shake“, der anlässlich des irischen Nationalfeiertag St. Patrick‘s Day für wenige Wochen in einigen US-Filialen erhältlich sein wird. Das besondere an dem Shake: Er besteht aus zwei Schichten, einer braunen Schoko-Schicht und einer grünen mit Minzgeschmack.
Nun kommt der Super-Strohhalm ins Spiel: Mit ihm soll es möglich sein, trotz der Schichtung mit jedem Trinkzug beide Geschmäcker gleichzeitig im Mund zu haben. „Bei jedem Zug soll das Verhältnis möglichst 50 zu 50 sein – auch bei unterschiedlichen Voraussetzungen wie volle Becher, halbleere Becher oder geschmolzene Shakes. Wir haben sichergestellt, dass jederzeit beide Geschmacksrichtungen im Mund sind.“ so Seth Newburg, Ingenieur und Projektmanager von STRAW.
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Verantwortlich dafür sei das J-förmige Design der Unterseite, die in den Shake kommt. Zusammen mit verschieden angeordneten Löchern sowie kleinen Containern innerhalb des Strohhalms sollen beide Geschmacksrichtungen am Ende im nahezu gleichen Verhältnis miteinander gemixt werden.
McDonald’s kämpft gegen Imageprobleme
Der Strohhalm ist kostenlos in 80 ausgewählten US-Filialen erhältlich, die Menge ist zunächst auf 2000 Stück limitiert. Das Video von McDonald’s zeigt bereits: Das ganze Projekt ist mit einem Augenzwinkern zu betrachten, McDonalds setzt mit dem STRAW in erster Linie auf einen viralen Werbeeffekt und viel PR. Die hat der angeschlagene Konzern auch nötig: Nicht nur in Deutschland hat McDonald’s mit Umsatzrückgang und schwindenden Kundenzahlen zu kämpfen. Das hat auch mit dem veralteten, ungesunden Image zu tun – das gerade bei jungen Leuten nicht mehr ankommt.
Ein Problem, das auch andere Fast-Foot-Ketten haben – und ebenfalls mit verrückten Ideen bekämpfen wollen: So entwickelte Kentucky Fried Chicken 2016 Hähnchen-Pappboxen mit integriertem USB-Adapter, mit dem Kunden ihr Handy aufladen konnten.