23. September 2016, 15:56 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Was ist die banalste Funktion einer Smartwatch? Richtig, die Uhrzeitanzeige. Doch was, wenn die Smartwatch kein Display hat? Klingt absurd, wird aber als Innovation verkauft. Die „Moment“ will eine Art Anti-Smartwatch für Asketen sein.
Das wichtigste Element einer Smartwatch ist das Touch-Display: Es ist vielseitig, individuell bespielbar, lässt sich mit einem Finger bedienen und zeigt schnell die Uhrzeit an. Da klingt es ziemlich abwegig, wenn jemand eine Art Smartwatch ohne dieses praktische Feature rausbringen will. Das Start-up „Somatic Labs“ entwickelte trotzdem die bildschirmfreie „Moment“.
Mehr Tech-Themen? Hier auf Facebook und Twitter folgen!
Auch interessant: Lohnt sich die Apple Watch auch ohne iPhone?
Vibration wie ein Fingerstreich
Die Moment sieht rein optisch ein wenig wie die Apple Watch aus, nur klobiger mit vier Knubbeln, je einer an jeder Ecke der Uhr. Es sind Vibrationsmotoren, mit denen die Uhr mit ihrem Träger kommuniziert. Das Besondere ist die Art und Weise der Vibration: So sollen sich die Impulse auf der Haut wie ein sanfter Fingerstreich anfühlen und ein völlig neues Kommunikationserlebnis bieten. Da die Moment mit dem Smartphone verbunden ist, kann sie zum Beispiel jedem Telefonanrufer ein spezielles Vibrationsmuster zuordnen.
Wenn nun ein Anruf kommt und das Smartphone stumm geschaltet ist, wird das Muster diskret auf die Haut übertragen. Aber wie viele Vibrationsmuster kann sich ein Träger merken?
Die Vibration kann noch für andere Funktionen genutzt werden: zum Beispiel für Navigation. Richtungswechsel werden dann auf dem Handgelenk rechts und links taktil angegeben. Auch als eine Art Metronom soll die Smartwatch für Musiker funktionieren und sogar beim Erlernen von Musikinstrumenten helfen.
Schwaches Crowdfunding
Auch wenn sich die Entwickler von Somatic Labs sehr bemühen, die Uhr als eine Art Anti-Smartwatch für Asketen zu verkaufen, die eine diskrete Art der Kommunikation ermöglicht, ist der Funktionsumfang des Gadgets sehr beschränkt.
Außerdem lässt sie sich nur über das Smartphone per App bedienen. Scheinbar glauben nicht viele an den Erfolg dieses Gerätes, denn das Crowdfunding-Projekt hat bislang nicht mal ein Fünftel der Zielsumme von 100.000 US-Dollar erreicht. Ob sie wie geplant im März 2017 auf den Markt kommt, ist somit recht ungewiss. Die Idee mit dem Display-Weglassen war wohl keine gute.