8. Juni 2024, 8:25 Uhr | Lesezeit: 9 Minuten
Smartphone-Kameras haben den kleinen Digitalkameras quasi den Todesstoß versetzt. Nur Kameras mit deutlich besserer Bildqualität, guten Objektiven und hervorragender Ausstattung haben eine Überlebenschance. TECHBOOK stellt sieben Kompaktkameras mit besonders gutem Preis-Leistungs-Verhältnis vor, die auch auf Reisen eine gute Figur machen und das Gepäck kaum belasten – und sich qualitativ von Smartphone-Kameras abheben.
Klein, praktisch, funktionell und immer griffbereit: Kompaktkameras eignen sich für viele Einsatzbereiche. Ganz gleich, ob Sie sich für Streetfotografie, Urlaubsaufnahmen, Porträts oder Ähnliches entscheiden, eine High-End-Kompaktkamera ist im Grunde ein Alleskönner. Wichtig ist zu unterscheiden, dass es Low-Budget-Kompaktkameras gibt, von denen auch einige als Point-and-Shoot durchgehen. Die nachfolgenden Modelle im Überblick zählen allerdings zur Oberklasse und sind trotz der kleinen, handlichen Bauweise mit Top-Technik ausgestattet.
Übersicht
Warum eine High-End-Kompaktkamera lohnenswert ist
Der Begriff „High-End“ ist nicht fest definiert. Meist wird auch der Zusatz „edel“ verwendet. Doch trotzdem bleibt es beim eigentlichen Sinn, dass es sich um sehr funktionelle und hochwertige Kompaktkameras handelt. Sowohl im Inneren, als auch das Gehäuse bzw. die Konstruktion versprechen höchste Qualität. Smartphone-Kameras haben die älteren Digitalkameras verdrängt und so müssen High-End- bzw. Edel-Kompaktkameras dies kompensieren und sich abgrenzen.
Vergleicht man Kompaktkameras mit Spiegelreflexkameras oder Bridgekameras, haben sie einen kleineren Funktionsumfang, was aber keinesfalls bedeutet, dass sie kaum einstellbar sind. Ganz im Gegenteil: High-End-Kompaktkameras haben zahlreiche manuelle Steuerungsmöglichkeiten. Hierzu zählen Blende, ISO-Wert, Verschlusszeit. Nun erst einmal zu einigen wichtigen Merkmalen und Vorteilen von Kompaktkameras:
- High-End-Kompaktkameras verfügen über Top-Bildsensoren und starke Objektive.
- Sie verfügen über viele verschiedene Steuerungsmöglichkeiten, die manuell durchgeführt werden können.
- Gehäuse bzw. Konstruktionen sind im Allgemeinen aus hochwertigen Materialien.
- Sie sind vielseitig einsetzbar und für Natur-, Landschafts-, Makro-, Street- und Porträtfotografien geeignet.
- Aufgrund der handlichen Größe sind sie stets portabel.
- Haben meist ein festes Objektiv, ist aber nicht die Regel. Es gibt auch Kompaktkameras mit Wechselobjektiven.
- Viele automatische Voreinstellungen sind möglich, was Anfängern als guter Einstieg dient.
Wichtige Merkmale im Überblick
Nun geht es im Folgenden darum, die Vorzüge bzw. Merkmale einer High-End-Kompaktkamera näher zu erläutern. Denn es gibt viele, vor allem gute Gründe, weshalb Kompaktkameras in den letzten Jahren immer beliebter geworden sind, trotz des Erfolges und der starken Entwicklung der Smartphone-Kameras. Zudem gibt es diverse Gründe, weshalb Nutzer nicht auf eine teurere und funktionsreichere Spiegelreflexkamera bzw. eine simplere und günstigere Point-and-Shoot-Kamera zurückgreifen.
Bedienung
Kompaktkameras lassen sich grob gesagt zwischen Spiegelreflexkameras und Point-and-Shoots einordnen. Sie sind wesentlich funktionaler als letztere Kameramodelle, jedoch im Vergleich zu einer Spiegelreflexkamera limitierter. Allerdings ist der Funktionsumfang bei High-End-Kompaktkameras sehr fortschrittlich und deshalb für Profis geeignet, aber auch so gestaltet, dass Einsteiger sich schnell zurechtfinden.
Abgesehen von der funktionellen Bedienung sind auch die Größe und das Gewicht entscheidende Faktoren. Sie lassen sich in fast jede kleine Tasche verstauen und können deshalb stets mitgenommen werden. Auch mit einem Tragegurt machen sie eine gute Figur. Aus diesem Grund sind Kompaktkameras für den alltäglichen Gebrauch mehr als geeignet.
Objektiv
Wie bereits erwähnt, haben Kompaktkameras in der Regel ein festes Objektiv. Es gibt jedoch auch spiegellose Systemkameras mit Wechselobjektiven, die in Größe und Handhabung Kompaktkameras ähneln, jedoch nicht mit ihnen verwechselt werden sollten. Diese spiegellosen Kameras bieten mehr Flexibilität durch verschiedene Objektive, während Kompaktkameras mit festen Objektiven einfacher und oft kompakter sind. Allerdings gibt es bei fest verbauten Objektiven Einschränkungen in der Funktionalität im Vergleich zu Wechselobjektiven.
Doch das eine feste Objektiv gibt es nicht. Vielmehr unterscheiden sie sich in Form und Ausführung. Dies ist besonders wichtig, um verschiedene Arten von Fotografien durchzuführen. Beispielsweise ist eine geringe Brennweite für Landschaftsfotografien geeignet. Eine 50-Millimeter-Brennweite ist vor allem bei Porträtaufnahmen verbreitet. Noch größere Brennweiten eignen sich für Tele- und Makroaufnahmen.
Einstellungsmöglichkeiten
Kompaktkameras sind nicht nur deshalb praktisch, weil sie handlich sind, sondern auch, weil sie zahlreiche automatische Steuerungen und Einstellungen bieten. Für Einsteiger sind sie ideal, da sie mit einer hochwertigen Kamera die Welt der Fotografie erkunden können, ohne sich zunächst mit komplexen manuellen Einstellungen auseinandersetzen zu müssen.
High-End-Modelle von Kompaktkameras bieten zwar zahlreiche manuelle Einstellmöglichkeiten, die auch für fortgeschrittene Nutzer und Profis interessant sind, jedoch sind sie besonders für Anfänger von Vorteil. Diese Kameras ermöglichen es ihnen, sich mit verschiedenen fotografischen Parametern wie ISO, Blende und Verschlusszeit vertraut zu machen und diese besser zu verstehen, während sie gleichzeitig von den automatischen Modi unterstützt werden. Wer also für den nächsten Urlaub eine hochwertige Kamera braucht, sollte sich deshalb Gedanken über eine Kompaktkamera machen.
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Die besten High-End-Kompaktkameras im Überblick
Nach der Theorie kommen wir zum eigentlichen Teil. TECHBOOK stellt Ihnen sieben Kompaktkameras vor, die im Preis-Leistungs-Verhältnis zu den besten zählen. Diese eignen sich sowohl für den alltäglichen Gebrauch als auch für den Urlaub.
Fujifilm X100VI
Eine sehr funktionelle und hochwertige Kompaktkamera kommt aus dem Hause Fujifilm. Das sechste Modell der allseits beliebten X100-Serie überzeugt auf ganzer Linie. Optisch ähnelt es einer alten und eleganten Analogkamera, doch das Innere ist mit modernster Technik ausgestattet. Vor allem für die Straßenfotografie ist die Fujifilm X100VI ein optimaler Begleiter. Mit dem Hybridsucher können Sie das Motiv leicht anvisieren oder dank des LCD-Bildschirms bequem aus der Hüfte fotografieren.
Fujifilm X100VI | |
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Bildsensor | 40,2 MP BSI X-Trans 5 HR |
Objektiv | 23mm f/2 |
Bildstabilisierung | Integrierte Fünf-Achsen-Bildstabilisierung (IBIS) |
Autofokus | Verbesserter Autofokus mit Gesichtserkennung und verschiedenen Motivmodi |
Videoaufnahmen | 6.2K bei 30p, 4K bei 60p |
Konnektivität | Integriertes WLAN und Bluetooth, kompatibel mit der Fujifilm XApp |
Ricoh GR III
Wie Fujifilm stammt auch Ricoh aus Japan und stellt seit vielen Jahren hochwertige Kameras her. Eines der aktuellsten und besten Kompaktkameras im Sortiment ist das GR III-Modell. Dank des 24,2 Megapixel APS-C CMOS-Sensors eignet sich diese Kamera auch bei schlechten Lichtverhältnissen. Diese Kamera ist besonders bei ambitionierten Streetfotografen beliebt, aber auch ideal für eindrucksvolle Urlaubsfotos und Schnappschüsse.
Ricoh GR III | |
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Bildsensor | 24,2 MP APS-C CMOS |
Objektiv | 18,3 mm f/2.8 (28 mm KB-Äquivalent) |
Bildstabilisierung | 3-Achsen Shake Reduction |
Autofokus | Hybrid AF (Phasen- und Kontrasterkennung) |
Videoaufnahmen | Full HD 1080p, 60 fps |
Konnektivität | WLAN, Bluetooth |
Leica Q3
Eine der teuersten Kompaktkameras auf dem Markt ist die Leica Q3. Sie zählt jedoch auch zu den besten, die man derzeit besitzen kann. Die Q-Serie ist seit Jahren sehr beliebt und besticht durch ein schlichtes und schickes Design. Das leistungsstarke Objektiv bietet eine hervorragende Lichtstärke und Qualität. Zudem eignet sich die Kamera für diverse Anwendungen: Streetfotografie, Landschaftsaufnahmen und sogar Makrofotografie sind problemlos möglich. Fun Fact: Die erste kompakte Kamera stammt von diesem deutschen Unternehmen, wurde 1925 präsentiert und hörte auf den Namen Leica I.
Leica Q3 | |
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Bildsensor | CMOS-Sensor, 62,39 MP/60,3 MP (total/effektiv) |
Objektiv | Leica Summilux 1:1.7/28 ASPH., 11 Linsen in 9 Gliedern, 3 asphärische Linsenflächen |
Bildstabilisierung | Optische Bildstabilisierung |
Autofokus | Hybrid-Autofokus (Phasendetektion, Kontrast, DFD) |
Videoaufnahmen | Bis zu 8K |
Konnektivität | USB-C, HDMI, WLAN, Bluetooth |
Panasonic Lumix DC-LX100 II
Seit über 20 Jahren existiert die Lumix-Reihe von Panasonic. Gemeinsam mit Leica entwickelt das japanische Unternehmen hochwertige Kameras. Die DC-LX100 II zählt dabei zu den neuesten und besten Modellen. Die handliche Kamera eignet sich sowohl für fortgeschrittene Fotografen als auch für Einsteiger. Ein Highlight ist der kombinierte Four Thirds-Sensor mit einem lichtstarken Leica DC Vario-Summilux-Objektiv, das eine Brennweite von 24 bis 75 Millimetern und eine Blendenöffnung von f/1.7 bis 2.8 bietet.
Panasonic DC-LX100 II | |
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Bildsensor | 4/3-Typ-Hochempfindlichkeits-MOS-Sensor/Gesamtanzahl Pixel 21,77 Megapixel/Primärfarbfilter |
Objektiv | Leica DC Vario-Summilux 1.7-2.8/24-75 mm |
Bildstabilisierung | Optische Bildstabilisierung |
Autofokus | DFD (Depth From Defocus) |
Videoaufnahmen | 4K Video |
Konnektivität | Wi-Fi, Bluetooth |
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Sony RX100 VII
Auch Sony gehört zu den führenden Marken im Bereich der Kompaktkameras. Das Modell RX100 VII ist auf den ersten Blick unscheinbar, bietet jedoch einige Top-Features. Besonders hervorzuheben ist das 24-200mm-Zoomobjektiv, das eine vielseitige Nutzung in unterschiedlichsten Aufnahmesituationen ermöglicht. Zudem überzeugt die Kamera durch ihre Schärfe und Bildqualität.
Sony RX100 VII | |
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Bildsensor | 1 Zoll CMOS-Sensor, 20,1 Megapixel |
Objektiv | Zeiss Vario-Sonnar T* 24–200 mm F2.8–4.5 |
Bildstabilisierung | Optischer SteadyShot |
Autofokus | 357 Phasendetektionspunkte, 425 Kontrastdetektionspunkte, Echtzeit-Tracking |
Videoaufnahmen | 4K HDR, HLG, S-Log3, S-Log2, Intervallaufnahmen |
Konnektivität | WLAN, Bluetooth, Mikrofoneingang |
Nikon Z fc
Nikon gehört ebenfalls zu den Unternehmen, die hochwertige High-End-Kompaktkameras herstellen. Dazu zählt die Nikon Z fc. Besonders interessant ist das Design. Denn auf den ersten Blick wirkt dieses Modell wie eine Analogkamera aus den 1980er-Jahren. Ein großer Vorteil ist die Möglichkeit, das Objektiv zu wechseln. Dafür kann man das Z-Bajonett-System nutzen. Die effektive Auflösung beträgt 20,9 Megapixel und integriert wurde ein CMOS-Sensor, 23,5 mm × 15,7 mm (DX-Format).
Nikon Z fc | |
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Bildsensor | CMOS-Sensor, 23,5 mm × 15,7 mm (DX-Format) |
Objektiv | Nikkor Z 28mm f/2.8 SE |
Bildstabilisierung | Sensor-Shift |
Autofokus | Hybrid-Autofokus |
Videoaufnahmen | 4K UHD bis 30 fps, Full HD bis 120 fps |
Konnektivität | Wi-Fi, Bluetooth |
Canon Powershot G7 X Mark III
Aus dem Hause Canon stammt die Powershot G7 X Mark III, eine funktionale, hochwertige und gleichzeitig stylische Kompaktkamera. Das Unternehmen bewirbt sie zwar als Vlogger-Kamera, sie eignet sich aber auch hervorragend für Profi-Fotografen und Einsteiger. Im Gegensatz zu anderen Modellen der Powershot-Serie zählt diese Kamera preislich zur Mittelklasse. Sie bietet 4K-Videoaufnahmen, einen großen 1,0-Zoll-Typ-Sensor und ermöglicht Fotos mit 20,1 Megapixeln.
Canon PowerShot G7 X Mark III | |
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Bildsensor | 1,0-Zoll-Typ Stacked CMOS-Sensor mit 20,1 Megapixeln |
Objektiv | 8,8 – 36,8 mm (äquivalent zu KB: 24 – 100 mm) |
Bildstabilisierung | Lensshift-System, ca. 4 Stufen,Intelligent IS mit 5-achsigem Advanced Dynamic IS und Auto Level |
Autofokus | Einzelbild, Reihenaufnahme, Servo AF/AE, Touch-AF |
Videoaufnahmen | 4K-Videos & 3,5-mm-Mikrofoneingang, Full HD |
Konnektivität | Wi-Fi, USB-C, HDMI, Bluetooth |
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Fazit
Zugegeben, High-End- bzw. Digital-Kompaktkameras sind keine preisgünstigen Geräte. Die günstigsten Modelle beginnen bei etwa 1000 Euro, nach oben hin gibt es kaum Grenzen. Tatsächlich sind nur wenige Modelle für unter 1000 Euro erhältlich. Aber dafür bieten High-End-Kompaktkameras auch einiges: Sie ermöglichen hervorragende Fotos mit sehr guter Bildqualität. Zudem gibt es viele Automatikeinstellungen, die Anfängern die Bedienung erleichtern. Aber auch Profis kommen auf ihre Kosten, da diverse Einstellungen manuell vorgenommen werden können. Darüber hinaus eignen sich High-End-Kompaktkameras aufgrund ihrer kompakten Größe hervorragend als Zweitkamera.
Wer in die Welt der Fotografie einsteigen möchte, sollte sich deshalb über die Anschaffung einer Kompaktkamera Gedanken machen. Zwar sind diese im Vergleich zu Smartphones oder einfachen Digitalkameras deutlich teurer, aber die Investition lohnt sich aufgrund der hohen Bildqualität, der vielfältigen Funktionen und der kompakten Bauweise.