10. November 2016, 15:59 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Draußen ist es dunkel, kalt und nass, man hat auf gar nichts Lust und eigentlich will man sich nur noch zu Hause verkriechen und schlafen. Das klingt nach einer „saisonal abhängigen Depression“ (SAD), wie Psychologen es bezeichnen. Mit Tageslichtlampen können Sie dem entgegenwirken.
Wer in der dunklen Jahreszeit in geschlossenen Räumen arbeitet, hat kaum die Chance, sich die nötige Portion Tageslicht zu holen. Viele Menschen verlassen das Haus, wenn es noch dunkel ist und zum Feierabend gibt es draußen auch keinen Sonnenstrahl mehr.
Tageslichtlampen kurbeln den Hormonhaushalt an
Dabei ist es erwiesen, dass Lichtmangel im Herbst und Winter zu einer saisonal abhängigen Depression (SAD) führen kann. Das fehlende Licht wirkt sich negativ auf den Hormonhaushalt aus und kann bei einigen Menschen nicht nur Niedergeschlagenheit, sondern auch Depressionen auslösen.
„Wenn Sie im Winter weniger Antrieb haben, länger schlafen oder häufiger traurig sind, ist tatsächlich die Behandlung mit Licht eine angemessene Maßnahme“, sagt der Mediziner Prof. Dr. Hubertus Himmerich im Experten-Chat von „Hauptsache Gesund“. Kein Wunder also, dass Tageslichtlampen gezielt zu therapeutischen Zwecken bei Menschen mit SAD angewendet werden.
Entscheidend ist die Lichtintensität
Wer zur Wintermüdigkeit oder sogar Depression neigt, sollte sich eine Tageslichtlampe zulegen. Schon 30 Minuten „Lichtdusche“ pro Tag reichen aus, um die Hormonproduktion anzukurbeln.
Wichtig ist, dass die Lampe eine Helligkeit von 10.000 Lux hat, um das natürliche Sonnenlicht zu simulieren. Zum Vergleich: In Büroräumen herrscht meistens eine Helligkeit zwischen 300 und 750 Lux. Diese reicht aber nicht aus, um sich positiv auf den Hormonhaushalt auszuwirken.
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Immer schön im Blickfeld
Außerdem kommt es auf den Abstand an: Bei den meisten Modellen mit 10.000 Lux sollte er etwa 30 Zentimeter zum Gesicht betragen, damit 30 Minuten pro Tag ausreichen. Je größer der Abstand, desto schwächer die Wirkung und somit länger der Zeitraum, bis ein positiver Effekt auftritt. Das Licht sollte idealerweise auf Augenhöhe und im Blickfeld positioniert werden, also zum Beispiel neben einem Computerbildschirm. Man muss nicht dauerhaft hineinschauen, aber ab uns zu, da die Resorption über die Augen und nicht über die Haut stattfindet.
Handlich und günstig: Beurer TL 30
Besonders praktisch und kompakt ist die Tageslichtlampe Beurer TL 30. Sie sieht aus wie ein weißes iPad, hat ähnliche Abmessungen und lässt sich wie ein Bilderrahmen horizontal oder vertikal aufstellen. Durch einen simplen Mechanismus ist der Neigungswinkel frei wählbar. Die verwendete LED-Technologie macht das Gerät kompakt und sparsam. Der Stromverbrauch soll bei nur fünf Watt liegen.
Durch seine Form macht die TL 30 auch eine gute Figur auf dem Schreib- oder Nachttisch. Schade allerdings, dass das Gerät keinen eingebauten Akku hat, so wäre es noch mobiler und vom Netzteil unabhängig. Dafür gibt es das Gerät schon ab 44,99 Euro im Online-Handel.
Ultrakompakt mit Akku: Litebook EDGE
Noch kompakter und mit eingebautem Akku ist das Litebook EDGE. Das Gerät im Smartphone-Format verbraucht dank LED-Technik nur 2,4 Watt und soll so bis zu zwei Stunden ohne Aufladen durchhalten. Der Hersteller wirbt damit, dass durch die spezielle Wellenlänge schon 15 Minuten Lichtdusche mit dem Litebook pro Tag ausreichen würden. Das ultramobile Gerät hat aber seinen Preis: Ab rund 167 Euro ist es online erhältlich.
Großflächig und dimmbar: Philips HF3419/01 EnergyUp White
Etwas sperriger ist die Tageslichtleute Philips HF3419/01 EnergyUp White. Die relativ große Strahlfläche ist besonders gut geeignet für den stationären Einsatz. Dabei wird besonders angenehmes Licht erzeugt, das sich in fünf Stufen regeln lässt. In der höchsten Stufe verbraucht die LED-Lampe 24 Watt. Allerdings muss man mindestens 166 Euro für das gute Stück ausgeben.
Es empfiehlt sich immer eine Tageslichtlampe selbst auszuprobieren, da das Licht bei den jeweiligen Modellen unterschiedlich stark gestreut wird und blenden kann. Insbesondere in dunkler Umgebung kann das als unangenehm empfunden werden.
Vorsicht bei Augenproblemen
Eine Tageslichtlampe sollte man auf keinen Fall bei entzündeten Augen oder Krankheiten wie Grauer und Grüner Star benutzen. Menschen mit einer Netzhauterkrankungen, Diabetes oder die Schmerzmittel, Blutdrucksenker und Antidepressiva einnehmen, sollten vorher einen Arzt konsultieren.