10. April 2017, 13:30 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Musik und Videos unterwegs ohne Ende streamen – das will die Telekom mit ihrer neuen Option StreamOn ermöglichen. Die schöne neue Streamingwelt hat aber einige hauptsächlich technische Einschränkungen.
Telekomkunden mit Magenta-Tarif können ab dem 19. April kostenlos die Option StreamOn buchen. Sie erlaubt im Mobilfunknetz unbegrenztes Musik- und Videostreaming von Partnerangeboten der Telekom. Dazu zählen Netflix und Sky. Das monatlich gebuchte Datenvolumen wird nicht belastet.
Für die Telekom ist StreamOn ein Mittel zur Kundenbindung, das auch Neukunden zum Anbieterwechsel überzeugen soll. So gut es klingt – einige technische Einschränkungen gibt es aber doch.
Streaming-Qualität
Videoinhalte werden in „für das Smartphone mobiloptimierter Qualität“ übertragen, heißt es in den Optionsdetails. Das bedeutet konkret eine Bildqualität vergleichbar der einer DVD von 480p. Vielen Nutzern dürfte das ausreichen, technisch machbar ist aber längst mehr. Mittlerweile ist der HD-Bildschirm (1280 zu 720 Pixel) schon Smartphone-Standard bei Einsteigermodellen, Mittel- und Oberklasse-Modelle haben Full-HD-Auflösung (1920 zu 1080 Pixel) oder mehr.
Als einen Grund für die 480p-Qualität nennt die Telekom Netzkapazitäten. Mehr Bildqualität gibt es laut Telekom nur für Kunden der MagentaEins-Tarife mit Festnetz und Mobilfunkvertrag. Sie können mit der StreamOn-Max-Option auch HD-Qualität streamen.
Nur bis zur Drosselung
„Unbegrenzt“ läuft das Streaming nur, während das monatlich gebuchte Datenvolumen noch nicht durch andere Internetnutzung aufgebraucht ist. Kommt man in den Bereich der Drosselung, gibt es auch kein unbegrenztes Streaming mehr. Grund dafür ist nach Angaben der Telekom die EU-Leitlinie zur Netzneutralität. Demnach darf kein Onlinedienst gegenüber einem anderen bevorzugt werden. Würden die StreamOn-Partner trotz Verbrauch des gebuchten Volumens mit höherer Geschwindigkeit durchgeleitet, wäre dies eine solche Bevorzugung.
Technische Einschränkung
Vom Datenverbrauch ausgenommen ist nur das reine Streaming. Albumcover, Werbung oder andere Inhalte eines Dienstes belasten weiter das Datenvolumen. Ein Beispiel: Beim Streaming eines Albums über Apple Music würde die reine Musik nicht vom Datenvolumen abgezogen, das Laden von Albumcover und anderen Inhalten aber schon.
Nur für Partnerangebote
StreamOn nimmt lediglich Partnerangebote der Telekom ins Datensparprogramm auf. Streamt man von anderen Anbietern, läuft die Datenuhr weiter. Zwar lässt die Telekom nach eigenen Angaben jeden Anbieter kostenlos ins Programm. Kunden müssen sich aber informieren, wer zu den Teilnehmern gehört.
Abo-Gebühren fallen dennoch an
Die Buchung der StreamOn-Option bedeutet nicht, dass man automatisch Zugriff auf alle teilnehmenden Streamingdienste hat. Wer Netflix oder Prime Video schauen will, braucht dafür immer noch ein kostenpflichtiges Abonnement.