25. März 2018, 11:51 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Die Lieblingsserie oder die Bundesliga-Spiele im Urlaub am Strand schauen? Bislang gab es das nicht, dafür aber den Hinweis, dass diese Inhalte im jeweiligen Land nicht verfügbar sind. Zum 1. April soll sich das ändern. Möglich macht es eine neue EU-Verordnung.
Musik, Videos oder E-Books – all das können zahlende Abonnenten ab dem 1. April auch im EU-Ausland nutzen. Dann fallen im Rahmen der EU-Verordnung zur grenzüberschreitenden Portabilität von Online-Bezahlinhalten (Portabilitätsverordnung) die digitalen Grenzzäune innerhalb der EU.
Kostenfreie Abo-Nutzung im EU-Ausland
Momentan beschränken viele Anbieter noch die Nutzung im Ausland. Als Grund werden häufig Nutzungsrechtsabsprachen genannt. Die Portabilitätsverordnung macht damit zumindest teilweise Schluss. Darauf weist das Zentrum für europäischen Verbraucherschutz hin. Sämtliche kostenpflichtigen internetbasierten Streaming-Angebote, Pay-TV-Abos oder Dienste wie Amazon Prime müssen Kunden ab April auch auf Reisen im EU-Ausland zugänglich sein. Dass ein Film oder ein E-Book in Land A verfügbar ist, beim Grenzübertritt in Land B aber nicht mehr aufrufbar ist, soll dann der Vergangenheit angehören. Zusätzliche Kosten dürfen dafür nicht entstehen.
Ausgenommen sind kostenlose Dienste oder die Mediatheken der öffentlich-rechtlichen Sender. Solche Dienste können auch weiter selbst entscheiden, in welchem Umfang sie ihre Inhalte auch außerhalb des Ursprungslandes verfügbar machen. Zur grenzenlosen Verbreitung werden sie auch künftig nicht gezwungen.
Das kosten Apple Music, Spotify und Amazon Music Unlimited
Im Urlaub Streaming-Dienste im Ausland nutzen – diese Einschränkungen gibt es
Neue Regeln ab März Geoblocking vor dem Aus! Das ändert sich jetzt beim Streaming
Schnäppchen im Ausland Geoblocking: Online-Shopping in der EU wird fairer
Nutzungsrecht im Ausland zeitlich begrenzt
Das Streamingvergnügen hat trotzdem Grenzen: Es gilt nämlich nur für vorübergehende Aufenthalte. Auf Reisen müssen Kunden die Leistungen im gleichen Umfang nutzen können. Wer allerdings dauerhaft in einem anderen EU-Land lebt, muss zu den dortigen Bedingungen ein Abonnement beim jeweiligen Dienst abschließen. Die Dienstanbieter haben das Recht, im Zweifelsfall den Wohnort zu überprüfen. Wie sie das anstellen, kann sich im Einzelfall unterscheiden.
Eine Prüfung kann zum Beispiel über Ausweisdokumente erfolgen, aber auch über die IP-Adresse eines Nutzers. Sollten Unternehmen auf Ausweiskopien bestehen, empfiehlt die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen, alle nicht zur Wohnortfeststellung nötigen Angaben auf der Dokumentenkopie zu schwärzen.
Auch interessant: So teuer kann illegales Streaming werden