
16. März 2020, 15:32 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Bei Streaming- und Pay-TV-Anbietern wie Dazn und Sky kommt es wegen des Coronavirus zu massiven Programmausfällen. TECHBOOK hat nachgefragt, welche Rechte die Anbieter ihren Kunden jetzt einräumen.
Das Coronoavirus sorgt täglich für neue Entwicklungen auf der Welt. In den vergangenen Tagen gaben fast alle großen Sportligen bekannt, ihre Saisons zu pausieren oder gar völlig abzubrechen. Kunden von Sky und Dazn fragen sich daher zurecht, ob sie nach wie vor für Ihre Abos bezahlen müssen. TECHBOOK hat dazu mit Unternehmenssprechern der beiden Anbieter gesprochen.
Sky und Dazn stark betroffen
Während sich bei Sky zwei der vier angebotenen Pakete mit Sport befassen, geht es beim Streaminganbieter Dazn ausschließlich darum. Nichtsdestotrotz dürften beide Anbieter gleich stark betroffen sein, da ein großer Teil des Sky-Geschäfts auf Fußball & Co. fällt. In ähnlich lautenden Statements teilen Sprecher beider Unternehmen mit, dass sie in engem Austausch mit Rechteinhabern und Vertragspartnern stünden, um die Situation besser zu verstehen.
Eine sehr kryptische Formulierung, die Kunden sicherlich erst einmal nicht weiterhilft. TECHBOOK erklärt, was Sky und Dazn damit meinen.
Abwarten und Wiederholungen gucken
Übersetzt bedeutet das, dass sowohl Sky als auch Dazn noch in Überlegungen sind, wie es weitergehen soll. Das ist verständlich, denn die Nachrichtenlage im Bezug auf Corona verändert sich täglich. Derzeit prescht also niemand mit konkreten Entschädigungsangeboten oder Ähnlichem nach vorne.
Anbieter reagiert: Sky schenkt seinen Kunden Filme- und Serien-Paket
Vielmehr stellen die Anbieter derzeit ihr Programm dahingehend um, dass sie auf Dokumentationen und Wiederholungen setzen. Im Fundus der beiden Konkurrenten befinden sich dabei einige Highlights, die Sportfans über die Corona-Zeit helfen könnten.
Nach TECHBOOK-Informationen werde teilweise auch neues, zeitloses Material bei den Rechteinhabern eingekauft sowie an kreativen Ideen gearbeitet, um vergangene Sportereignisse für die Zuschauer wieder interessant zu machen. Für Dazn dürfte das als Streaminganbieter mit On-Demand-Angebot leichter umzusetzen sein als für Sky. Dort konsumieren viele Zuschauer immer noch klassisch über den Receiver ihre Inhalte linear.

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Was Kunden jetzt tun können
Bei monatlich kündbaren Angeboten wie Dazn oder Sky Ticket kann der Vertrag natürlich regulär beenden werden. Alle anderen, die entweder ein Dazn-Jahresabo oder einen Sky-Vertrag über 24 Monate haben, können und sollten erstmal abwarten, wie sich die kommenden Wochen entwickeln. Alle verschobenen Ereignisse werden im Nachhinein zu sehen sein, so die Sender. Bei Dazn können Monatsabos auch für bis zu vier Monate pausiert werden.
TECHBOOK meint
„Sky und Dazn trifft die Coronakrise genau so unverhofft und hart wie alle anderen. Die Anbieter sind in diesem Fall machtlos. Ein Sprecher von von Dazn konnte mir im Telefonat glaubhaft versichern, dass an adäquaten Lösungen gearbeitet wird. Dass beide jetzt auf zweitlose Inhalte umstellen, ist der erste Schritt. Nutzer sollten sich überlegen, ob sie diese Angebote nicht lieber nutzen wollen, statt direkt zu kündigen. Denn dann dürfen Sportfans ziemlich sicher sein, dass die Anbieter nach der Coronakrise den Betrieb wieder wie gewohnt aufnehmen können.“– Andreas Filbig, Redaktionsleiter