13. März 2023, 13:41 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Amazon hat mit seinem Streaming-Dienst Prime Video ein heißes Eisen im Feuer. Ab April kann man dort die nächste millionenschwere Serie sehen, die mit 250 Millionen US-Dollar sogar die zweitteuerste aller Zeiten ist – allerdings war das wohl gar nicht beabsichtigt.
Erst im September 2022 startete mit „Ringe der Macht“ nicht nur die teuerste Amazon-Serie, sondern generell die teuerste Serienproduktion aller Zeiten bei Prime Video. Laut der Regierung von Neuseeland, wo die Serie gedreht wurde, kostete die erste Staffel stolze 462 Millionen US-Dollar. Mit zusätzlichen Kosten landete man wohl sogar bei 715 Millionen US-Dollar, wovon allein 250 Millionen auf die Rechte für „Herr der Ringe“ entfallen. In diesen Sphären bewegt sich „Citadel“ zwar nicht, aber auch für diese Serie der Russo-Brüder musste Amazon 250 Millionen US-Dollar bereitstellen.
„Citadel“ mit großem Star-Aufgebot
Die Brüder und Anthony und Joe Russo dürften vielen Kino-Fans ein Begriff sein. Die beiden waren nämlich für diverse Marvel-Filme verantwortlich, darunter auch die beiden umsatzstärksten des MCU (Marvel Cinematic Universe). „Avengers: Endgame“ und „Avengers: Infinity War“ spielten zusammen knapp 5 Milliarden US-Dollar ein.
Nach Marvel war das Erfolgsduo eigentlich bei Amazon-Konkurrent Netflix. Der Streaming-Riese stellte ebenfalls ein beachtliches Budget zur Verfügung. Das Ergebnis heißt „The Gray Man“ und ist wiederum der teuerste Netflix-Film aller Zeiten. Gelohnt hat sich das für Netflix allerdings nicht – der Film hielt sich nur eine gute Woche auf Platz 1 bei dem Streaming-Dienst.
Bei „The Gray Man“ handelte es sich um einen prominent-besetzten Action-Streifen. Stars wie Ryan Gosling, Ana de Armas, Chris Evans und Regé-Jean Page bescherten dem Titel eine Menge Aufmerksamkeit – und kosteten auch eine Menge Geld. Die Kritiken waren dagegen eher mau. Der Film ist somit ein beispiel dafür, dass große Namen nicht immer Garant für großen Erfolg sind.
Auch „Citadel“ ist im Action-Genre anzusiedeln und die Besetzungsliste ist ebenfalls recht imposant. Die drei größten Namen sind sicherlich Richard Madden (u.a. „Game of Thrones“, „Eternals“), Priyanka Chopra Jonas (u.a. „Baywatch“, „Quantico“) und Stanley Tucci (u.a. „Der Teufel trägt Prada“, „In meinem Himmel“, „Die Tribute von Panem“).
Darum ist „Citadel“ so teuer
Tatsächlich liegt es aber nicht am Star-Aufgebot von „Citadel“, dass die Kosten für die Serie durch die Decke gehen. Laut dem Branchenmagazin „The Hollywood Reporter“ sind vielmehr „kreativen Differenzen“ am Set dafür verantwortlich. Diese führten unter anderem dazu, dass die bekannten Drehbuchautoren Josh Appelbaum und Andre Nemec das Projekt verließen. Ihnen folgten schließlich Regisseur Brian Kirk und Produktionsleiterin Sarah Bradshaw.
Schon zuvor lagen die Kosten bei 170 Millionen US-Dollar. Die Abgänge machten allerdings kostspielige Neudrehs einiger Szenen nötig. Das Projekt liegt Amazon-Studios-Chefin Jennifer Salke aber wohl besonders am Herzen. Unter anderem sorgte sie auch dafür, dass Chopra Jonas dasselbe Gehalt erhielt wie ihr männlicher Co-Star.
Streaming Teure Amazon-Serie ist wohl gefloppt – und wird trotzdem fortgesetzt
200 Millionen US-Dollar „The Gray Man“ ist der teuerste Netflix-Film aller Zeiten
Start am 21. März Das ist der teuerste Netflix-Serienstart aller Zeiten
Worum geht es in „Citadel“ bei Prime Video?
Der Titel „Citadel“ bezieht sich auf die gleichnamige Spionage-Agentur, um die es in der Serie geht. Dabei handelt es sich um eine global-agierende Organisation, die keiner Regierung verpflichtet ist. Vor Jahren wurde Citadel von einem mächtigen Verbrecher-Syndikat namens Manticore zerstört. Die beiden Spione Mason (Richard Madden) und Nadia (Priyanka Copra Jonas) überlebten das nur knapp. Ihnen wurden außerdem sämtliche Erinnerungen an die Geschehnisse geraubt. Um Manticore an der Errichtung einer neuen Weltordnung zu hindern, reaktiviert das ehemalige Citadel-Mitglied Bernard Orlick (Stanley Tucci) die beiden als Spione und sie begeben sich auf eine Mission rund um den Globus. Dabei müssen sie sich nicht nur mit dem Syndikat auseinandersetzen, sondern auch mit ihren Gefühlen füreinander, die sie ja jahrelang vergessen hatten.
„Citadel“ startet am 28. April 2023 bei Amazon Prime Video direkt mit zwei Folgen. Die restlichen vier Episoden erscheinen dann im Wochentakt auf der Plattform. Rechnet man diese Folgenzahl auf 250 Millionen hoch, so ergibt sich eine stolze Summe von 41,6 Millionen US-Dollar – pro Episode. Damit spielt die Serie definitiv in der Liga der teuersten aller Zeiten mit und setzt sich noch vor „Stranger Things“, das mit 30 Millionen US-Dollar pro Folge bisher Platz 2 belegte.