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Nach nur einer Staffel

Gefeierte Historien-Serie überraschend eingestellt

„My Lady Jane“ ist eine Historien-Serie der etwas anderen Art. Nun hat Amazon die Serie eingestellt.
„My Lady Jane“ ist eine Historien-Serie der etwas anderen Art Foto: Jonathan Prime/Prime Video
Marlene Polywka Techbook
Redakteurin

19. August 2024, 13:01 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Streaming-Dienste messen den Erfolg ihrer Serienproduktionen an mehreren Parametern. Sind die Kritiken gut? Und vor allem: Stimmen die Abrufzahlen? Gerade letzteres scheint bei einer vielversprechenden Serie nicht der Fall gewesen zu sein, weshalb sie – trotz guter Kritiken – von Prime Video direkt wieder eingestellt wurde.

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Bei manchen Serien fragt man sich, warum sie immer wieder um eine weitere Staffel verlängert werden, obwohl sie ihren Zauber längst verloren haben. Die Antwort ist meist recht simpel: weil es immer noch genügend Leute gibt, die sie anschauen. Das bemisst sich dann entweder in Einschaltquoten oder in Streaming-Zahlen. Bei Streaming-Diensten wie Netflix kommt zudem noch der Abonnementfaktor dazu. Eigenproduktionen müssen immer auch neues Publikum in Form von neuen Abos anlocken. Daran scheint „My Lady Jane“ bei Amazon Prime Video gescheitert zu sein – zum Leidwesen vieler Fans, denn die Serie erhielt ausgesprochen positive Kritiken.

Amazon setzt „My Lady Jane“ nach nur einer Staffel ab

Wie der Streaming-Dienst nur wenige Wochen nach dem Start der Serie bekannt gab, soll es keine 2. Staffel von „My Lady Jane“ geben. Diese Nachricht kommt für viele überraschend, immerhin erhielt die Serie sehr viele positive Kritiken.

Bei Rotten Tomatoes hält die Serie aktuell (Stand: 19. August 2024) einen Score von 94. Die Publikumswertung fällt mit 81 ebenfalls sehr gut aus. Auch bei IMDb steht zurzeit eine Wertung von 7,4, wobei knapp 30 Prozent der Bewertenden sogar zehn von zehn Sternen geben. Innerhalb kürzester Zeit hat es „My Lady Jane“ zudem geschafft, eine treue Fanbase zu gewinnen.

Scheinbar hat das bei Amazon aber nicht ausgereicht, um eine Fortsetzung der Serie zu bestellen. Fans müssen mit den bisher erschienenen acht Episoden vorliebnehmen.

Petition gegen Absetzung gestartet

Viele Fans drücken darüber ihren Unmut in sozialen Netzwerken aus. Vor allem die Chemie zwischen den beiden Hauptdarstellern, Emily Bader Edward Bluemel, hatte das Publikum überzeugt.

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Und es regt sich auch handfester Widerstand gegen die Absetzung von „My Lady Jane“. Eine Petition auf Change.org hat bereits ein paar Tausend Unterschriften gesammelt. Damit Amazon auf die Forderung eingeht, dürfte aber noch einiges mehr nötig sein. In der Vergangenheit waren solche Fan-Aktionen aber auch durchaus schon erfolgreich.

So bekam beispielsweise die aufwendige Netflix-Serie „Sense8“ noch eine finale Staffel spendiert, nachdem sie eigentlich ersatzlos und mit offenem Ende abgesetzt werden sollte. Auch „Lucifer“ konnte dank des Einsatzes seiner Fans fortgesetzt werden. Besonders groß war der Aufschrei nach der Absetzung von „Brooklyn Nine-Nine“. Das Resultat: drei weitere Staffeln. Ein besonders prominentes Beispiel ist auch „Family Guy“. Nachdem nach der Absetzung die DVD-Verkäufe durch die Decke gegangen waren, ließ sich der Sender im Jahr 2005 doch erweichen – die Serie läuft bis heute.

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Darum geht es in der Serie „My Lady Jane“

Ob die Petition tatsächlich etwas an der Absetzung der Amazon-Serie ändern kann, ist fraglich. Dabei bietet „My Lady Jane“ einen bunten Mix aus historischem Setting und schrillem Humor, der eigentlich vielen gefällt.

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Die Serie basiert dabei auf der gleichnamigen historischen Persönlichkeit, die auch als „Neuntagekönigin“ in die Geschichtsbücher einging. Zur Erklärung: Nachdem der berüchtigte König Henry VIII. (Serienfans auch aus Produktionen wie „Die Tudors“ bekannt) verstarb, folgte sein einziger legitimer Sohn Eduard VI. auf den Thron, der allerdings jung verstarb. Henry VIII. setzte als zweite testamentarische Erbin seine Tochter Maria I. ein, die später als „Bloody Mary“ bekannt wurde. Allerdings erhob damals noch eine andere Frau Anspruch auf den englischen Thron: Lady Jane Grey. Als Tochter von Mary Tudor, der Schwester König Henrys VIII., hatte sie ebenfalls ein Anrecht auf die Krone.

Was in der Realität nach nur wenigen Tagen blutig endete – Jane wurde enthauptet –, sieht in der Serie allerdings etwas anders aus. „My Lady Jane“ macht aus der jungen Frau eine eigensinnige Rebellin, die für ihre Rechte und gegen eine arrangierte Ehe kämpft.

Marlene Polywka Techbook
Redakteurin

Vielleicht zu nischig

„Wer eine klassische Historien-Serie sehen möchte, ist vermutlich von ‚My Lady Jane‘ enttäuscht. Die Handlung geht zwar von der realen Geschichte und Person als Grundlage aus, alles Folgende ist aber nahezu frei erfunden. Dabei schlägt die Serie einen bunt-witzigen und stets leicht überdrehten Ton an, den ich persönlich sehr mag. Das Ganze wird noch durch ein wenig Magie angereichert und knüpft damit ein bisschen an erfolgreiche Filme der 2000er-Jahre an – ich denke da beispielsweise an ‚Verwünscht‘ (2007) oder ‚Ella – Verflixt & zauberhaft‘ (2004).

Wer sich die Kritiken der Produktion genau anschaut, sieht, dass sie die Gemüter durchaus spaltet. Entweder man mag den speziellen Stil oder nicht. Aber scheinbar ist die Serie damit ein bisschen zu nischig, um wirklich die breiten Massen zu erreichen. Vielleicht (hoffentlich) erbarmt sich ja ein anderer Streaming-Dienst – in das Portfolio von Netflix würde ‚My Lady Jane‘ meiner Meinung nach, auch was die Zielgruppe angeht, gut passen.“

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