3. Februar 2025, 13:09 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Nicht nur frische Exklusivtitel erscheinen jeden Monat bei Amazon Prime Video als Stream. Immer wieder mischen sich auch echte Geheimtipps unter die älteren Lizenztitel. Dieses Mal ein Film mit Paul Walker, den vielleicht nicht so viele kennen.
Die verschiedenen Streaming-Dienste auf dem Markt locken vor allem mit eigens produzierten Exklusivtiteln. Netflix punktet mit „Squid Game“ oder „Stranger Things“ und nur bei Disney+ gibt es neue Marvel- oder „Star Wars“-Inhalte. Nicht zu verachten sind aber auch die ständig wechselnden Lizenztitel, die mitunter einige Jahre alt sein können. Im Februar 2025 bringt vor allem Amazon Prime Video einen ganzen Schwung sehenswerter Dauerbrenner auf seine Plattform. Wer es gerne härter mag, sollte sich vor allem „Running Scared“ mit Paul Walker zu Gemüte führen.
Übersicht
Darum geht es in „Running Scared“ mit Paul Walker
In dem düsteren Actionthriller von 2006 spielt Paul Walker den Gangster Joey. Der soll nach einem missglückten Drogendeal dafür sorgen, dass eine besonders auffällige Pistole verschwindet. Denn mit dieser wurde das Blut einiger Polizisten vergossen. Joey versteckt die Waffe zunächst bei sich im Keller, bemerkt aber nicht, dass er dabei von seinem Sohn Nicky (Alex Neuberger) und dessen Freund Oleg (Cameron Bright) gesehen wird.
Wenig später schießt Oleg auf Joey – und verschwindet spurlos in der Nacht. Joey muss nun den Jungen mitsamt Waffe finden, ehe es andere tun. Eine rastlose Jagd durch die Nacht und die dunkelsten Ecken der Stadt beginnt.
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„Running Scared“ war ein kolossaler Flop im Kino
Nicht jedem Film ist großer Erfolg beschieden, selbst wenn bekannte Stars mitwirken. Diese Erfahrung musste auch Paul Walker 2006 mit „Running Scared“ machen. Der 2013 verstorbene Schauspieler war zu dem Zeitpunkt bereits ein großer Name, unter anderem dank zwei „Fast and Furious“-Teilen oder „Into the Blue“ an der Seite von Jessica Alba.
„Running Scared“ von Regisseur Wayne Kramer stellte seinerzeit einen Bruch mit Walkers bis dato etabliertem Image als strahlender Schönling dar, der am besten den Helden mimt und auf der richtigen Seite des Gesetzes steht. Laut Box Office Mojo flossen in das Projekt lediglich 15 Millionen US-Dollar – schon damals war das kein besonders großes Budget. Doch selbst das rettete den Film nicht vor dem Flop: Nur etwas mehr als 9 Millionen US-Dollar konnte er weltweit einspielen. Ein katastrophales Ergebnis.
Wenn Quentin Tarantino ihn mag, dann ist auch was dran
Gründe für das kommerzielle Scheitern gibt es mit Sicherheit viele. Die initialen Kritiken waren nicht sehr schmeichelhaft. Auch ist denkbar, dass die Werbung für „Running Scared“ nicht besonders präsent war. Dass der Film nur für ein älteres Publikum freigegeben war, könnte zusätzlich dazu beigetragen haben.
Allerdings gab es auch bereits früh prominente Unterstützung. Wie „mxdwn“ schrieb, soll Paul Walker wegen des schlechten Einspielergebnisses enttäuscht gewesen sein. Doch als er eines Abends nach Hause kam, fand er eine Nachricht eines besonderen Absenders auf seinem Anrufbeantworter: Quentin Tarantino. Der Kultregisseur von Klassikern wie „Pulp Fiction“ oder „Reservoir Dogs“ lobte den Film und stellte auch Paul Walkers Darbietung heraus.
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„Running Scared“ ist Kult
Heute kann man durchaus behaupten, dass „Running Scared“ zu Unrecht im Kino floppte und von den Kritikern abgestraft wurde. Die Zeit war jedenfalls recht gnädig und noch heute entdecken Filmfans den Titel für sich neu. Auf Letterboxd, einer Art Social-Media-Plattform für Cinephile, gibt es zahlreiche positive Reaktionen. Nicht wenige sind dabei der Auffassung, dass es sich um Paul Walkers besten Film und beste Schauspielleistung handelt.
Wem der Sinn nach blutiger Kost steht, die dank eines gnadenlosen Tempos kaum Zeit zum Durchatmen lässt, sollte sich „Running Scared“ also unbedingt einmal anschauen. Seit dem 1. Februar 2025 ist der Titel im Abo von Amazon Prime Video.
„Running Scared“ war der Grund, weshalb ich so beliebt in der Videothek war
„Es war nur ein recht kurzes Intermezzo. Aber zwischen Abitur und Studium habe ich 2006 auch einige Monate in einer Videothek (kennt ihr die noch?) gearbeitet. Genauer gesagt, eine Filiale von Video World in der Hauptstraße in Berlin-Schöneberg. Den Laden gibt es nicht mehr, aber ich erinnere mich noch sehr gut an den traumhaften Job. In einer Zeit vor Netflix und Co. glich die Möglichkeit, als Mitarbeiter umsonst Filme leihen zu können, einem heutigen Abo bei einem Streaming-Anbieter.
Was mir auch viel Freude bereitete, war es, der Kundschaft ständig neue Filme zu empfehlen, die sie noch nicht kannte. Und als ‚Running Scared‘ neu in den Verleih kam, konnte ich nicht aufhören, den Film den Leuten geradezu anzudrehen. Mit Erfolg: Mehrmals ließ man sich auf meinen Tipp ein – und brachte die DVD dann später mit Begeisterung wieder zurück.
Auch deshalb ist mir der Streifen so gut im Gedächtnis geblieben. Nun empfehle ich den Film in Form dieses Artikels erneut. Und womöglich so vielen Leuten wie noch nie zuvor. Damit schließt sich der Kreis für mich. Ich besitze übrigens die DVD in einer limitierten Steelbook-Edition. Ich sollte sie wieder anschauen.“