27. März 2024, 10:01 Uhr | Lesezeit: 10 Minuten
Wenn es um Serien geht, dann ist HBO nach wie vor das Maß aller Dinge. Einschaltquoten, Preise, öffentliche Aufmerksamkeit – doch welche HBO-Serien sind eigentlich am sehenswertesten?
HBO-Serien haben durch die Bank weg einen guten Ruf. Vor allem im Drama-Bereich hat sich der Sender einen Namen gemacht; die Eigenproduktionen sind inzwischen eines der wichtigsten Standbeine des Unternehmens. Und schaut man auf die besten Serien aller Zeiten (beziehungsweise die am besten bewerteten), so ist HBO auffällig oft vertreten. Doch welche HBO-Serien sind demnach eigentlich die besten und sehenswertesten?
Übersicht
HBO und seine Serien
Das Akronym HBO steht für „Home Box Office“ und bedeutet so viel wie „der Ticketschalter für zuhause“. Der Name soll suggerieren, dass der Sender das „Ticket“ zu Filmen und Serien im eigenen Zuhause – anstatt im Kino – ist. HBO gehört samt Konzernmutter Home Box Office, Inc. zu Warner Bros. Discovery. Das Netzwerk produziert viele seiner hochkarätigen Inhalte selbst. Tatsächlich gibt es das Unternehmen mit Sitz in New York bereits seit den 60er-Jahren. Seitdem zählt der Sender inhaltlich aber auch technisch zu den Vorreitern des Fernsehens. So war HBO 1975 etwa der erste Fernsehsender der Welt, der sein Signal per Satellit übertrug – übrigens mit dem legendären Boxkampf zwischen Muhammad Ali und Joe Frazier, dem „Thrilla in Manila“.
Die erste selbst produzierte Serie erschien dann 1997. Das Gefängnisdrama „Oz“ markierte damals einen wichtigen Schritt in der US-amerikanischen TV-Geschichte und auch in der Geschichte des Senders, der sich vormals auf das Ausstrahlen großer Hollywood-Produktionen spezialisiert hatte. Mit einer IMDb-Wertung von 8.7 liegt „Oz“ übrigens auf einem geteilten 5. Platz der HBO-Bestenliste. Doch welche Serien sind sonst noch auf den Spitzenplätzen zu finden und wo kann man sie in Deutschland streamen?
Die besten HBO-Serien mit mehr als einer Staffel
Platz 5: „Rom“, „Six Feet Under“, „Oz“ und „The Last of Us“
Mit einer IMDb-Wertung von 8.7 findet man neben dem angesprochenen Gefängnisdrama „Oz – Hölle hinter Gittern“ auch die Historien-Serie „Rom“, das Drama „Six Feet Under – Gestorben wird immer“ und die postapokalyptische Videospielverfilmung „The Last of Us“ auf einem geteilten 5. Platz.
In „Oz“ erzählt ein Insasse des US-amerikanischen Gefängnisses „Oswald“ vom Alltag hinter Gittern. Der Titel „Oz“ ist dabei sowohl eine Kurzform des Gefängnisnamens als auch eine Anspielung auf die Smaragdgrüne Stadt aus „Der Zauberer von Oz“. Nach dieser ist nämlich ein Programm des Gefängnisses bekannt, dass mit einem experimentellen Ansatz den Rehabilitationsansatz seiner Teilnehmer verfolgt. Die HBO-Serie wurden zwischen 1997 und 2003 in sechs Staffeln ausgestrahlt.
„Rom“ erschien zwischen 2005 und 2007 und war, vor allem nach damaligen Maßstäben, eine der teuersten Fernsehproduktionen. Die HBO-Serie erzählt vom Untergang der Römischen Republik und dem Aufstieg Julius Caesars und des Kaisers Augustus. Für Schauspieler wie Kevin McKidd oder Tobias Menzies bedeutete die Produktion zudem den persönlichen Durchbruch.
In „Six Feet Under – Gestorben wird immer“ ist der Name Programm. Es dreht sich nämlich alles um eine Familie von Bestattern. Dabei ergeben die persönlichen Dramen der Mitglieder in Kombination mit dem allgegenwärtigen Tod und der Auseinandersetzung mit Hinterbliebenen eine explosive Mischung. Die Serie wurde zwischen 2001 und 2005 ausgestrahlt.
„The Last of Us“ schlug Anfang 2023 ein wie eine Bombe. Die Videospielverfilmung schaffte mit ihrer ersten Staffel den Spagat, sowohl Fans der Spiele als auch Neueinsteiger zu überzeugen. Erzählt wird die Geschichte von Ellie (Bella Ramsay) und Joel (Pedro Pascal), die gemeinsam durch ein postapokalyptisches Amerika reisen. Ellie hat nämlich Antikörper gegen die grassierende Pilzseuche „Cordyceps“ entwickelt, weshalb Joel sie zu einer Forschungseinrichtung bringen soll. Unterwegs muss sich Joel allerdings zunehmend fragen, zu welchen Opfern er noch bereit ist.
Platz 4: „Succession“ und „Lass es, Larry!“
Unwesentlich vor den 5. Plätzen mit jeweils einer Wertung von 8.8 bei IMDb liegen „Succession“ und „Lass es, Larry!“. Gerade erstere sorgte in den vergangenen Jahren für viel Furore.
„Lass es, Larry!“ ist fast schon ein Serien-Urgestein. Die Impro-Sitcom läuft nämlich bereits seit dem Jahr 2000, wenn auch mit längerer Pause zwischendurch. In der titelgebenden Hauptrolle erzählt „Seinfield“-Miterfinder Larry David von seinem Leben, teils durch wahre Begebenheiten, teils durch erfundene Anekdoten.
In der Drama-Serie „Succession“ dreht sich alles um die Familie Roy und das von Patriarch Logan geschaffene Medienimperium. Dieser will sich nämlich aus dem Geschäft zurückziehen und es seinen Kindern vermachen. In der Familie herrschen aber schon seit Jahren diverse Streitigkeiten und jeder verfolgt in erster Linie seine eigenen Interessen.
Platz 3: „True Detective“
Bei manchen großartigen Serien hat man möglicherweise überhaupt nicht auf dem Schirm, dass sie ebenfalls von HBO sind. So etwa auch bei der Krimi-Serie „True Detective“.
Dabei handelt es sich um eine Anthologie-Serie von HBO; in jeder Staffel wird somit eine andere Geschichte erzählt. Dabei versteht es die Serie wie kaum eine andere, die düstere Stimmung vor einem Verbrechenshintergrund mit den persönlichen Dramen ihrer Hauptfiguren teils über mehrere Zeitebenen hinweg zu verweben. Stars wie Matthew McConaughey, Rachel McAdams, Woody Harrelson, Colin Farrell, Mahershala Ali oder Alexandra Daddario geben sich über die Staffeln hinweg die Klinke in die Hand.
Platz 2: „Game of Thrones“ und „Die Sopranos“
Die beiden wahrscheinlich bekanntesten Serien von HBO landen gemeinsam auf Platz 2 der aktuellen Bestenliste des Senders. Beide halten eine IMDb-Wertung von 9.2.
Kaum eine Produktion hat die Serienwelt im vergangenen Jahrzehnt so auf Trab gehalten, wie „Game of Thrones“. Das Fantasy-Epos überraschte immer wieder mit brutalen Wendungen, viel Blut, Sex und Intrigen. Auf dem fiktiven Kontinent Westeros dreht sich nämlich alles um den Eisernen Thron, um den sich die großen Familien streiten, nachdem König Robert ein recht unrühmliches Ende findet. Außerdem naht vom eisigen Norden her eine finstere Bedrohung. Auch wenn über die finale Staffel der Serie nach wie vor gestritten wird, kommt man als Serien-Fan kaum an „Game of Thrones“ vorbei.
„Die Sopranos“ prägte hingegen das Jahrzehnt vor „Game of Thrones“. Im Zentrum steht einmal mehr ein Familiendrama, nur handelt es sich bei dieser speziellen Familie um die Mafia. Neben dem Druck des organisierten Verbrechens wird Tony Soprano (James Gondolfini) auch von seiner eigenen Familie auf Trab gehalten.
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Platz 1: „The Wire“
Vielleicht hat den einen oder anderen überrascht, dass „Game of Thrones“ und „Die Sopranos“ „nur“ auf Platz 2 gelandet sind. Aber auf Platz 1 thront unangefochten mit einer Wertung von 9.3 „The Wire“.
In der Serie dreht sich alles auf den ersten Blick um den Drogenhandel in Baltimore. Dabei bekommt der Zuschauer in „The Wire“ aber viele verschiedene Blickwinkel auf das Geschehen. Man sieht den Kampf der Polizei und Justiz, nimmt aber auch die Perspektive der Drogenbosse und Verkäufer ein, genauso wie der Opfer, von Journalisten, Angehörigen und vielen weiteren Betroffenen. Auch diese Serie läuft im Rahmen des Deals in Deutschland bei Sky und Wow.
Die besten HBO-Miniserien
Platz 5: „Mare of Easttown“, „The Night Of: Die Wahrheit einer Nacht“ und „John Adams – Freiheit für Amerika“
Mit einer Wertung von 8.4 bei IMDb eröffnen drei Serien die Bestenliste der HBO-Miniserien. Dort stehen mit „Mare of Easttown“, „The Night Of: Die Wahrheit einer Nacht“ und „John Adams – Freiheit für Amerika“ drei sehr unterschiedliche Titel.
„Mare of Easttown“ mit Kate Winslet in der Hauptrolle erschien 2021. In einer Kleinstadt in Pennsylvania muss Polizistin Mare den Mord an einer jungen Mutter im Teenageralter aufklären. Dabei stößt sie nicht nur auf ein nahezu undurchdringliches Lügengeflecht, sie muss sich auch mit ihrer eigenen Vergangenheit auseinandersetzen. Und das ganze unter dem kritischen Blick ihrer Freunde und Nachbarn, denn in einer Kleinstadt wie Easttown kennt schließlich jeder jeden – oder?
Zwar handelt es sich bei „The Night Of: Die Wahrheit einer Nacht“ ebenfalls um eine Krimi-Serie. Allerdings schlägt diese einen ganz anderen Ton an. Zwar geht es auch hier um die Whodunnit-Frage, aber einer der Protagonisten ist der Hauptverdächtige, der sich an die Tat aber nicht erinnern kann. Der Prozess findet auch in den Medien großes Interesse und so beginnt ein Spektakel, unter dem auch die Familie des Angeklagten zu leiden hat.
„John Adams – Freiheit für Amerika“ ist hingegen eine Historienserie über die ersten 50 Jahre der Vereinigten Staaten von Amerika. Dabei beleuchtet die Serie sowohl wichtige historische Ereignisse als auch das Leben der prägenden Politiker dieser Zeit. Die sieben Episoden umfassende Produktion erschien 2008.
Platz 4: „Generation Kill“
Auf dem 4. Platz der besten HBO-Miniserien liegt mit einer Wertung von 8.5 „Generation Kill“. Dahinter stehen im übrigen David Simon und Ed Burns, die bereits für „The Wire“ verantwortlich waren.
In „Generation Kill“ spielt Alexander Skarsgård einen Sergeant, der sich während des Irakkriegs Anfang der 2000er-Jahre mit seiner Einheit abseits der restlichen Streitkräfte und guter Straßen durchs Land schlagen muss. Dabei geraten sie oft in Situationen, für die sie eigentlich nicht ausgebildet sind und auch nicht über das entsprechende Equipment verfügen. Die Serie basiert auf der gleichnamigen Romanvorlage, in der Evan Wright wiederum persönliche Erlebnisse schilderte.
Platz 3: „From the Earth to the Moon“
Knapp davor liegt mit einer Wertung von 8.6 die Serie „From the Earth to the Moon“. Diese wurde 1998 von HBO ausgestrahlt.
In der Produktion „From the Earth to the Moon“ geht es um die bemannten Raumfahrtprojekte der USA und ihre Auswirkungen. Dabei setzt die Handlung bereits 1957 an, als sich die Sowjetunion und die USA einen Wettkampf um die Erkundung des Weltraums lieferten. Im Zentrum steht dann das sogenannte Apollo-Programm, das detailliert geschildert wird. Die Serie ist dabei im Stile einer Dokumentation gehalten; Tom Hanks moderiert durch die einzelnen Folgen.
Platz 2: „Chernobyl“
Zwischen Platz 2 und 3 liegt in der Wertung nochmals ein deutlicherer Sprung. Dort thront nämlich „Chernobyl“ mit einem Score von 9.3. Die 2019 erschienen Serie erhielt unter anderem zwei Golden Globes und zehn Primetime Emmys.
In „Chernobyl“ geht es um die nukleare Katastrophe im gleichnamigen Kernkraftwerk, die sich 1986 ereignete. Dabei rollt die HBO-Miniserie nicht nur die eigentlichen Geschehnisse auf, sondern auch die nachfolgenden Ermittlungen und Auswirkungen. In den Hauptrollen der vielgelobten Produktion sind unter anderem Jared Harris, Emily Watson und Stellan Skarsgård zu sehen.
Platz 1: „Band of Brothers – Wir waren wie Brüder“
Der – wertungsmäßig übergreifende – Platz 1 ist „Band of Brothers – Wir waren wie Brüder“ mit einer Wertung von 9.4. Damit ist die Serie generell eine der am besten bewerteten überhaupt. Das Drama erschien bereits 2001.
In „Band of Brothers – Wir waren wie Brüder“ wird in zehn Episoden der Kriegsverlauf des Zweiten Weltkriegs aus Sicht der „Easy Company“ beschrieben. Dabei werden die Mitglieder von der Grundausbildung im US-Bundesstaat Georgia, über den Kriegseintritt bis zum Kriegsende begleitet. Unter anderem werden neben den belegten Geschehnissen auch reale historische Persönlichkeiten beleuchtet, vor allem Richard Winters (Damian Lewis), Major der US Army und Befehlshaber der Easy Company.
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Wenn man sich auf die Top 5 (beziehungsweise sogar eigentlich Top 10) beschränkt, fallen dabei viele ebenfalls großartige Serien unter den Tisch. Wer sich also fragt, wo Produktionen wie „Newsroom“, „Euphoria“, „House of the Dragon“, „Sex and the City“ (ja, das ist auch eine HBO-Serie), „Big Little Lies“ oder „Westworld“ geblieben sind – alle diese Serien haben ebenfalls Wertungen weit über acht, sind aber im Gesamtranking eben weiter hinten zu finden.