29. Oktober 2024, 15:04 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Aktuellen Meldungen zufolge soll der renommierte Regisseur David Fincher an einer „Squid Game“-Serie arbeiten. Dies wäre der erste englischsprachige Ausflug des Franchise.
Eine inoffizielle goldene Regel in der Unterhaltungsindustrie lautet: Wenn etwas erfolgreich ist, mache mehr davon. Das gilt insbesondere für Filme, Serien oder Videospiele, bei denen Fortsetzungen, Ableger oder Remakes schon lange an der Tagesordnung sind – sehr zum Leidwesen von TECHBOOK-Redakteurin Marlene Polywka. Auch bei Netflix ist dies eine veritable Strategie, um noch mehr aus beliebten Titeln herauszuholen. Deswegen heuert man sich für ein neues Projekt prominente Unterstützung an: so auch in einem aktuellen Fall. Scheinbar möchte David Fincher einen „Squid Game“-Ableger umsetzen.
David Fincher soll englisches „Squid Game“ machen
Das jedenfalls berichtet das für gewöhnlich bestens informierte US-Magazin „Deadline“ unter Berufung auf nicht näher genannte Quellen. Demnach befinde sich eine englischsprachige Serie im bekannten Erzähluniversum über die tödliche Spielshow in Entwicklung. Und kein Geringerer als Kult-Regisseur David Fincher soll das neue „Squid Game“ auf den Weg bringen.
Für weitere Details ist es allerdings zu früh. Und es wird lediglich gemunkelt, dass Dennis Kelly („Utopia“) die Drehbücher beisteuern könnte. Gerüchte über Finchers nächstes Projekt sollen seit Monaten kursieren. Und es ist durchaus möglich, dass der renommierte Filmemacher vorher noch ein Filmprojekt einschiebt. 2025 soll das Serien-Vorhaben dann aber seine oberste Priorität sein.
Traumpaarung Fincher und Netflix geht in die nächste Runde
David Fincher ist zweifelsohne einer der bekanntesten und besten Filmemacher im gegenwärtigen Hollywood. Werke wie „Sieben“ oder „Fight Club“ sind längst Teil der modernen Filmgeschichte und tief in der Nerdkultur verankert. In seiner bisherigen Karriere wurde Fincher bereits dreimal für den Oscar als bester Regisseur nominiert: für „Der seltsame Fall des Benjamin Button“, „The Social Network“ und „Mank“. Letzteren drehte er exklusiv für Netflix, ebenso wie seinen jüngsten Film „The Killer“. Das ist auch kein Zufall, hat Fincher doch seit Jahren einen Vertrag mit dem Streaming-Dienst.
Fincher half Netflix als kreatives Zugpferd hinter der Serie „House of Cards“ gehörig auf die Sprünge. Zudem entwickelte und inszenierte er „Mindhunter“ und produzierte auch bei „Love, Death and Robots“ mit. Dass er nun zu „Squid Game“ einen neuen Ableger umsetzen wird, markiert das nächste Kapitel in der fruchtbaren Zusammenarbeit mit dem Streaming-Anbieter.
Das „Squid Game“-Universum wächst
Als die erste Staffel von „Squid Game“ 2021 erschien, entwickelte sie sich ganz unerwartet zur bislang erfolgreichsten Netflix-Serie überhaupt. Bis heute sind mehr als zwei Milliarden geschaute Stunden bei 265 Millionen Zugriffen zusammengekommen. Keine andere Serie reicht an diese Zahlen heran, obwohl Netflix seitdem unter anderem dazu übergegangen ist, neue Staffeln großer Produktionen in mehreren Teilen zu veröffentlichen und dann die Streaming-Zahlen mitunter zu addieren.
Selbstverständlich konnte man es nicht dabei belassen. Staffel 2 von „Squid Game“ kommt demnächst und auch eine dritte und finale Season hat Netflix bereits in Auftrag gegeben. Zusätzlich werden die tückischen Herausforderungen als Mobile Game adaptiert und eine Reality-Spielshow gibt es auch – diese steht aber stark in der Kritik.
Ob David Finchers „Squid Game“ eine gänzlich neue Geschichte erzählen oder doch nur eine Neuauflage sein wird, ist noch nicht bekannt. Informationen zur Besetzung und dem Starttermin gibt es ebenfalls noch keine.
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Das meint die TECHBOOK-Redaktion
David Fincher? Ok, bin dabei!
„Obwohl ich die ein oder andere Serie gesehen habe, bin ich in erster Linie ein Filmliebhaber und Verfechter des Kinos. Als solcher ist mir David Fincher nicht nur schon lange ein Begriff, sondern auch jemand, dem ich und andere blind vertrauen. Wann immer er auf dem Regiestuhl saß, buche ich den Kinobesuch oder schaue in den Stream, ohne mich nennenswert vorher informieren zu müssen.
Denn Fincher gehört in meinen Augen bisher zur kleinen, elitären Riege an Leuten, die auch nach Jahrzehnten noch keine schlechte Arbeit abgeliefert haben – ja, selbst der viel gescholtene ‚Alien 3‘, den Fincher selbst aufgrund seiner Erfahrungen beim Dreh abgrundtief hasst, hat einen Platz in meinem Herzen. Und seine Arbeiten wie ‚Sieben‘, ‚Fight Club‘ oder ‚The Social Network‘ sind nicht nur moderne Klassiker, sondern signifikante Meilensteine, über die man bis heute spricht.
Natürlich habe ich auch in seine Serienprojekte geschaut und musste erfreut feststellen, dass sie ganz klar seine künstlerische wie qualitative Handschrift tragen. Zugleich gestehe ich, ‚Squid Game‘ bislang ignoriert zu haben – Schande über mich. Aber wenn Finchers Interpretation des Stoffes tatsächlich realisiert wird, dann werde ich an Bord sein und mir mit Spannung anschauen, was er daraus macht.“
Bitte nicht …
„So sehr ich die Begeisterung meines Kollegen Woon-Mo Sung teilen möchte, so gelingt es mir doch nicht ganz. Auch ich liebe einige Titel von David Fincher sehr. ‚Fight Club‘ ist selbstverständlich fantastisch. Aber ich mag auch Titel wie ‚Gone Girl‘ oder ‚Zodiac‘ sehr gerne. ‚Mindhunter‘ habe ich geliebt und war wirklich traurig, als die Serie abgesetzt wurde. Es hat also wirklich nichts mit David Fincher als Regisseur zu tun, dass ich nur noch genervt mit den Augen gerollt habe, als die ersten Gerüchte über ein ‚Squid Game‘-Projekt aufkamen.
Selbstverständlich muss man noch abwarten, wie nun die konkreten Pläne lauten. Aber am Ende lande ich immer wieder bei derselben Aussage: Lasst doch bitte großartige Serien oder Filme einfach mal großartig sein. Man muss die Kuh nicht immer melken, bis wirklich kein einziger Tropfen Milch mehr fließt. Die erste Staffel von ‚Squid Game‘ war fantastisch und etwas völlig Neues. Die Leute waren schockiert, fasziniert, unterhalten, nachdenklich und wahrscheinlich noch vieles mehr – zumindest ging es mir so.
Macht eine zweite und dritte Staffel, alles fein, auch wenn ich persönlich finde, dass die erste Staffel trotz ihres Endes auch für sich stehen kann. Aber danach muss es auch mal genug sein. Netflix hat den großartigen Stoff bereits als Videospiel und Reality-Format adaptiert. Warum muss jetzt noch eine US-amerikanische Version von irgendwas her? Ich hoffe vor allem, dass es kein Remake wird …“