10. Dezember 2024, 12:20 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Keira Knightley als Spionin und Ben Whishaw als Auftragsmörder mischen gerade zusammen die Netflix-Charts auf. Aber ist das Grund genug für eine Fortsetzung der Serie „Black Doves“?
Aktuell steht eine Serie bei Netflix ganz oben: „Black Doves“. Die Thriller-Serie ist nicht nur mit Keira Knightley und Ben Whishaw prominent besetzt. Kritik und Zuschauer loben neben der Performance der Stars auch das Setting, die Dialoge und die Action-Szenen. Schon vor dem Start der Staffel stand fest, dass Netflix eine Fortsetzung drehen wird. Der Erfolg der Serie gibt dem Streaming-Dienst offenbar recht – aber braucht es wirklich eine 2. Staffel?
„Black Doves“ mit furiosem Start bei Netflix
Hinter dem Serien-Titel „Black Doves“ steckt eine Geheimorganisation, die mit Geheimnissen handelt. Helen Webb (Knightley) gehört zu dieser Organisation. Als Frau des britischen Verteidigungsministers kommt sie in Kontakt mit einer Menge brisanter Informationen, die die Black Doves dann an den meistbietenden verkaufen. Allerdings geht für sie alles schief, als ihr Geliebter, Jason Davies (Andrew Koji) erschossen wird – offenbar ein Auftragsmord. Das animiert wiederum ihre Chefin Reed (Sarah Lanashire) dazu, einzugreifen.
Sie holt daraufhin den eigentlich untergetauchten Auftragskiller Sam Young (Ben Whishaw) zurück. Sam und Helen sind alte Freunde, allerdings geht er mit seiner Rückkehr ein großes Risiko ein. Nicht nur sein Ex-Freund, sondern auch ein verpatzter Auftrag holen ihn bald wieder ein. Dann gibt es da noch einen toten Botschafter, verprellte Freundschaften und natürlich noch Helens Ehemann und ihre beiden Kindern, die nicht ahnen, dass sie mit einer Spionin zusammen leben.
All das ergibt eine Mischung, die beim Netflix-Publikum offenbar extrem gut ankommt. Laut der Seite „Flixpatrol“ stand die Serie in mehr als 54 Ländern auf Platz 1 der Charts. Darunter sind wichtige Märkte wie die USA, Großbritannien und auch Deutschland.
Fortsetzung bereits bestellt
Fans der Serie äußern sich in den sozialen Netzwerken erleichtert darüber, dass eine Fortsetzung bereits feststeht. Für einige war das sogar explizit der Grund dafür, die Serie überhaupt zu schauen. Netflix hat nämlich bereits im August 2024, also fast vier Monate vor Serienstart, bekannt gegeben, eine 2. Staffel von „Black Doves“ produzieren zu wollen.
Das ist eine Taktik, auf die zuletzt auch andere Streaming-Dienste gesetzt haben. Prime Video beispielsweise legte weit vor dem Start der Serie „Citadel“ fest, daraus ein ganzes Franchise bauen zu wollen. Netflix selbst verkündete zudem bei Serien wie „The Witcher“ eine langfristige Planung. So geht der Streaming-Dienst nur bei Serien vor, von denen er sich viel erhofft. Normalerweise wartet der Anbieter hingegen einige Wochen ab, bevor er sich für eine Fortsetzung entscheidet.
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Ist „Black Doves“ Staffel 2 eine gute Idee?
Viel ist über „Black Doves“ Staffel 2 allerdings noch nicht bekannt. Mit der Produktion wurde auch noch gar nicht begonnen. Serienschöpfer Joe Barton hat allerdings schon viele Ideen. Eine davon beinhaltet offenbar einen Wechsel der Jahreszeit. Staffel 1 spielt zu Weihnachten und passt somit hervorragend in den Winter. Zudem will man die bereits eingeführten Figuren weiter ausbauen. Sowohl Helen als auch Sam haben eine bereits mehrfach angedeutete Vergangenheit. Aber auch neue Gangster sollen den Weg des Duos kreuzen.
Bitte keine 2. Staffel
„Ach, Netflix, du kannst es doch. Nachdem Projekte wie ‚The Gray Man‘ oder ‚Heart of Stone‘ viel Geld gekostet haben, aber – zurecht – beim Publikum auf wenig Gegenliebe stießen, hat der Streaming-Dienst nun einen Versuch im Bereich der Spionage-Thriller gemacht: ‚Black Doves‘. Und Netflix hat schon ein paar Mal bewiesen, dass man das Genre im Serienbereich recht gut bedienen kann. ‚Night Agent‘ ist dafür ein prominentes Beispiel.
Dass ‚Black Doves‘ nun so gut ankommt, hätte der Streaming-Dienst vermutlich selbst nicht so ganz gedacht. Da hat sich die frühzeitige Ankündigung einer 2. Staffel offenbar gelohnt. Allerdings finde ich, dass gerade der Erfolg eher ein Argument dagegen ist. Die Handlung ist abgeschlossen, das Ende ist rund. Ja, man hat sich direkt die Hintertür aufgemacht und es gibt sicherlich viele tolle Ideen für eine Fortsetzung. Aber braucht es die wirklich?
Ein Teil des Erfolgs ist das weihnachtliche Setting, in dem das Ganze spielt. Ich habe schon Kommentare gelesen, in denen die Serie deshalb mit der ‚Stirb langsam‘-Reihe verglichen wurde. Das zu reproduzieren wird schwierig und soll ja scheinbar auch nicht versucht werden. Ein weiterer Faktor ist die gute Verstrickung des Polit-Plots mit der persönlichen Geschichte der beiden Protagonisten. Das in einer 2. Staffel noch mal so hinzubekommen, ohne dass Abnutzungsspuren auftreten, ist meiner Meinung nach fast unmöglich.
So viele Serien haben das schon versucht und sind gescheitert. ‚Unstable‘, ‚Barbaren‘, ‚Carnival Row‘, die Neuauflage von ‚Perry Mason‘ – das sind nur einige spontane Beispiele. Ich würde mir wünschen, dass man sich in Fällen wie nun ‚Black Doves‘ einfach über eine gute Staffel à la Miniserie freuen kann und dann ist Schluss. Serien wie ‚Chernobyl‘ oder ‚Das Damengambit‘ sind unter anderem auch deshalb so gut und bekannt, weil es eben keine Fortsetzung gab. Das würde ich mir auch für ‚Black Doves‘ und das wirklich unterhaltsame Killer-Duo Knightley und Whishaw wünschen.“
