15. August 2024, 16:33 Uhr | Lesezeit: 8 Minuten
Leidenschaftliche Fans einer Serie wünschen sich wohl, dass es davon immer wieder neue Folgen gibt. Und bei manchen scheint das zumindest bis auf Weiteres sogar so zu sein. Andere wiederum liefen zumindest außergewöhnlich lang, und Streaming-Anbietern sei dank kann man sie immer wieder ansehen. TECHBOOK nennt elf besonders langlebige Serien.
Die (subjektive) Beliebtheit einer Serie muss nicht darüber entscheiden, ob sie fortgesetzt wird. Zu den verschiedenen Gründen, die ein vorzeitiges Serien-Aus nach sich ziehen können, zählen neben finanziellen Engpässen auch beispielsweise Absagen der beteiligten Schauspieler. Letzteres Problem wird es bei der Kult-Sitcom „Die Simpsons“ zumindest nicht geben – die Protagonisten sind schließlich Zeichentrickfiguren. Die Serie zählt zu denen mit den meisten Staffeln. Und in die unten folgende Auflistung gehören noch einige weitere Produktionen, von denen Sie manche bestimmt nicht – und einige wohl zumindest nicht mehr – auf dem Schirm haben.
Übersicht
Die Serien mit besonders vielen Staffeln oder Folgen
Vorab sei gesagt, dass es von Serien mit besonders vielen Staffeln nicht automatisch auch die meisten Folgen gibt. Bei einer gewöhnlichen TV-Serie kann eine Staffel zwischen 13 und 22 Folgen beinhalten. Im Streaming-Zeitalter haben sich als Durchschnitt 10 Folgen pro Staffel etabliert. Tatsächlich wird Ihnen in der folgenden Auflistung gar eine Serie mit nur einer einzigen Staffel begegnen – zusammenfassend finden sich darin Shows mit viel Material für ausgedehnte Serien-Marathons!
Rauchende Colts
Von der Western-Serie „Rauchende Colts“ (Originaltitel: „Gunsmoke“) strahlte CBS zwischen 1955 bis 1975 ganze 635 Folgen aus, verteilt auf 20 Staffeln. Dabei waren die ersten Folgen wohl wenig überraschend noch in Schwarz-Weiß. Schauplatz der Handlung ist die fiktive Stadt Dodge City im späten 19. Jahrhundert, in deren Mittelpunkt Marshall Matt Dillon und sein Hilfssheriff gegen bewaffnete Kriminelle vorgehen.
Law & Order: Special Victims Unit
„Law & Order: Special Victims Unit“ gibt es bei Weitem noch nicht so lang. Dennoch hat der Ableger der Krimi-Serie „Law & Order“, von der es übrigens auch mehr als 23 Staffeln gibt – die Handlungen der beiden griffen mitunter ineinander über – seit ihrer Erstausstrahlung 1999 in den USA bzw. 2005 in Deutschland stolze 26 Seasons angesammelt. Sie handelt von der titelgebenden Polizeieinheit Special Victims Unit, die tagtäglich mit Gewaltdelikten in New York zu tun hat. Und dass die Ermittler ihre persönlichen Tragödien nicht immer konsequent aus dem Geschehen heraushalten können, verleiht dem Ganzen seine serientypische Würze. Darsteller Ice-T ist inzwischen fast noch mehr für seine Rolle als Sergeant Odafin Tutuola in „Law & Order: Special Victims Unit“ bekannt denn als Rapper.
Man kann „Law & Order: Special Victims Unit“ bei zahlreichen Anbietern streamen – ebenso die nicht minder sehenswerten Folgen der Vorlage „Law & Order“.
Navy CIS
Auch die Serie „Navy CIS“ ging in Deutschland im Jahr 2005 an den Start, in den USA zwei Jahre früher. Es gibt davon inzwischen 21 Staffeln mit jeweils mindestens 20 Folgen, eine 22. ist bestellt. Wie ihre Vorlage, die Fernsehserie „JAG – Im Auftrag der Ehre” (10 Staffeln zwischen 1996 und 2005), thematisiert sie ein Team von Ermittlern. Ausgeschrieben steht „Navy CIS“ dabei für „Naval Criminal Investigative Service“ („NCIS“), die Strafverfolgungsbehörde der US-Marine. Deren Mitglieder behandeln Verbrechen, in die Angehörige der Navy beziehungsweise des Marinekorps involviert sind – und dabei übrigens nicht immer nur als Opfer.
Die Simpsons
Jetzt also noch mal zurück zu den gelben Bewohnern der fiktiven Stadt Springfield, die viele von uns bereits seit der Kindheit begleitet haben dürften – Erstausstrahlung in Deutschland war 1991. Es liefen bereits 35 „Die Simpsons“-Staffeln, die 36. startet in den USA im Herbst. Damit nicht genug, sollen vier eigene Folgen exklusiv für den Streaming-Dienst Disney+ in der Mache sein. Mehr darüber erfahren Sie hier.
Die Handlung dreht sich um die Mitglieder der Familie Simpson, wobei aktuelle politische Aspekte auf subtile Weise immer wieder Einfluss haben. Während zu Beginn der Serie Sohn Bart lang die Hauptfigur war, hat sich dazu mit der Zeit Vater Homer entwickelt. Die neueren Folgen stellen häufig Tochter Lisa in den Fokus, die als unter anderem Frauenrechtlerin und Vegetarierin viel diskutierte gesellschaftsrelevante Themen verkörpert. Das verleiht dem Ganzen einen unterschwelligen Anspruch – vor allem kann man bei „Die Simpsons“ aber immer wieder herzlich lachen.
Doctor Who
Diese britische Science-Fiction-Fernsehserie gibt es seit 1963, sie zählt mit derzeit 40 ausgestrahlten Staffeln und rund 883 Folgen zu den Serien mit besonders vielen Episoden. Die Hauptfigur ist der Doktor, dem die Produktion ihren Namen verdankt. Er ist ein Außerirdischer – ein sogenannter Time Lord, der durch die Zeit reisen kann. Im Rahmen seiner Missionen trifft der Doktor in den verschiedenen Serienfolgen mal auf William Shakespeare, mal muss er die Welt vor extraterrestrischen Übergriffen bewahren, in einer Folge befindet er sich in Pompeji, kurz bevor der Vulkan ausbricht, und so weiter. Alle paar Jahre wechseln die Darsteller. Dies wird im Rahmen der Serie so verpackt, dass der Doktor eine Art Regenerationszyklus abschließt – vereinfacht gesagt, stirbt – und dann in veränderter Gestalt wieder aufersteht. Dies bringt mit sich, dass bereits verschiedene, mitunter international bekannte Schauspieler die Rolle übernahmen. Übrigens war der 13. Doktor erstmals eine Frau: die britische Schauspielerin Jodie Whittaker.
Grey‘s Anatomy
„Grey’s Anatomy“ spielt in einem fiktiven Krankenhaus in Seattle, wo in den verschiedenen Abteilungen unterschiedlichste Erkrankungen und Noteinweisungen behandelt werden. Tatsächlich spielen aber noch mehr die Liebeleien der Ärzte untereinander eine Rolle. Die Liste der renommierten Schauspieler, die über die Jahre in den insgesamt 20 Staffeln mitgewirkt haben, ist lang: Von Ellen Pompeo, Patrick Dempsey und Sandra Oh über Katherine Heigl bis hin zu Justin Chambers haben einige eine große Karriere der Beliebtheit von „Grey’s Anatomy“ zu verdanken. Fans schätzen die Serie für ihre Langlebigkeit – es gibt bis heute 20 Staffeln und 430 Folgen – und vor allem dafür, mit ihr aus dem Alltag flüchten zu können; mit ihren Romanzen und Intrigen hat sie viel von einem Groschenroman. Weitere Staffeln sind bereits bestätigt.
Reich und Schön
Apropos Groschenroman. Die im glamourösen Los Angeles angesiedelte Soap „Reich und Schön“ (Originaltitel: „The Bold and the Beautiful“) lief seit ihrer Erstausstrahlung 1988 bzw. 1987 beachtliche 37 Staffeln lang. Die rund 9000 Folgen der Serie handeln von „Forrester Creations“ und „Spectra Fashion“, zwei konkurrierenden, familiengeführten Modehäusern. Es geht um Macht und Geld, doch besonders wesentlich ist die dramatische On-Off-Liebesbeziehung zwischen den Rollen der Brooke Logan und des Designers Ridge Forrester.
Super Sentai
Das Franchise „Super Sentai“ aus dem sogenannten Tokusatsu-Genre („Tokusatsu“ bedeutet übersetzt quasi „Spezialeffekte“) und die dazugehörigen Serien sind actionreich und zählen zu den erfolgreichsten Japans – sie laufen seit 1975 bis heute. Die Protagonisten in „Super Sentai“ sind Menschen, die sich mithilfe spezieller Gadgets in Superhelden verwandeln können. Der Ablauf der Folgen ist dabei immer recht ähnlich: Die Hauptfiguren können böse Monster in erster Instanz besiegen, bevor der Kampf gegen eine größere Version der Widersacher in eine nächste Runde geht. Abwechslung versprechen dabei auch die immer neuen fiktiven Universen als Kulisse.
Leider kann man „Super Sentai“ derzeit nicht in Deutschland streamen. Dafür gibt es von TECHBOOK etwas Trivia dazu. Die Kampfszenen werden vielen Kindern der 1990er-Jahre bekannt vorkommen. Denn diese sind sozusagen recycelt worden. Der israelische Geschäftsmann Haim Saban bettete die japanische Action in eine amerikanische Soap-Handlung ein und kreierte so eine der erfolgreichsten Live-Action-Serien: die „Power Rangers“, die auch seit nunmehr 1994 in Deutschland laufen. Saban begründete darauf sein Medienimperium Saban Entertainment.
Coronation Street
Haben Sie von der Serie „Coronation Street“ schon mal gehört? Falls nein, werden Sie sich jetzt wundern: Es handelt sich um die am längsten laufende Fernseh-Seifenoper der Welt. Schon 62 Staffeln davon wurden bereits ausgestrahlt – Premiere feierte sie im Jahr 1960. Seitdem behandelt „Coronation Street“ im Wesentlichen das private und berufliche Leben der zahlreichen Bewohner der gleichnamigen Straße, die in einer fiktiven Gemeinde in der englischen Stadt Manchester liegt. Dabei hat die Serie alles, was das Seifenopern-Herz begehrt: familiäre Enthüllungen und Generationskonflikte, folgenschwere Affären, Freundschaften und vieles mehr. Die Handlung thematisiert aber auch immer wieder soziale Fragen. Deutsche Streaming-Dienste haben die Serie leider nicht im Angebot.
Lindenstraße
Die Überleitung liegt nahe. Auch die deutsche Produktion „Lindenstraße“ zählt zu den Serien mit den meisten Folgen – wenngleich es von ihr auch nur eine Staffel gibt. Diese verfügte dafür über immerhin 1758 Folgen. „Lindenstraße“ lief nach der Erstausstrahlung 1985 bis 2005 und erzählte von den bewegten Leben ihrer Bewohner. Die realitätsnahe Handlung beinhaltete Coming-out-Prozesse, schwere Krankheitsverläufe, unerfüllte Kinderwünsche und vieles mehr – ja, insgesamt war die Stimmung stets eher gedrückt.
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General Hospital
„General Hospital“ ist mit rund 62 Staffeln und mehr als 15.500 Folgen ebenfalls unter den langlebigsten Serien der Welt zu nennen, diese stammt aus den USA. Ihr Titel ist mittlerweile etwas irreführend. Denn während die Handlung sich zu Beginn vor allem auf Ereignisse im General Hospital im fiktiven Port Charles, einer als gefährlich dargestellten Hafenstadt, konzentrierte, zielt sie inzwischen mehr auf deren Mitglieder ab. Leider kann man „General Hospital“ derzeit bei keinem in Deutschland verfügbaren Streaming-Anbieter empfangen.
