Zum Inhalt springen
logo Das Magazin für digitalen Lifestyle und Entertainment
US-Senatoren fordern

Darauf soll Netflix in Zukunft verzichten

Netflix-Serie Damiengambit Beth raucht
In der erfolgreichen Netflix-Serie „Queens Gambit“ wird nicht nur Schach gespielt Foto: Netflix
Marlene Polywka Techbook
Redakteurin

7. April 2022, 22:14 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Dass Rauchen ungesund ist, ist allgemeiner Konsens. Wie dementsprechend mit der filmischen Darstellung von Zigarettenkonsum umzugehen ist hingegen nicht. Mit Netflix steht aktuell ein großer Name in der Kritik, Raucherszenen zu oft und zu positiv dargestellt zu zeigen.

Artikel teilen

Eigentlich hatte Netflix bereits 2019 angekündigt, das Rauchen in eigenen Produktionen, gerade mit einer jüngeren Zielgruppe, drastisch zu reduzieren. So ganz hat das bisher scheinbar nicht geklappt.

Drei Senatoren der US-amerikanischen Demokratischen Partei – Ed Markey (Massachusetts), Chris Van Hollen (Maryland) und Richard Blumenthal (Connecticut) – forderten Netflix laut Bloomberg in einem Brief auf, „aggressivere Maßnahmen zu ergreifen, um diese Bilder (von rauchenden Personen, Anm. d. Red.) einzuschränken und den Konsum dieser schädlichen Inhalte durch junge Menschen zu verringern“.

Häufigere Darstellung von Tabakkonsum in Serien

In ihrem Brief beziehen sich die Senatoren auf den Bericht der Truth Initiative vom Januar 2022. Dieser besagt, dass Netflix im Vergleich deutlich mehr Szenen zeige, in denen Rauchen oder sogenanntes Vaping (dt. Dampfen) zu sehen sind. Generell erwähnt die gemeinnützige Initiative für öffentliche Gesundheit in ihrem Bericht eine vermehrte Darstellung von Tabakkonsum in Serien, gerade mit der Zielgruppe der 15- bis 24-Jährigen.

„Rauchen, oft als glamourös und ausgefallen dargestellt, bleibt allgegenwärtig auf dem Bildschirm, obwohl die Forschung davor warnt, dass die Herausstellung desselben junge Leute beeinflussen kann, mit dem Rauchen oder Vaping anzufangen.“

Truth Initiative

Netflix versprach bereits 2019 Besserung

Um die Darstellung von Rauchen, gerade in Serien mit junger Zielgruppe, gibt es bereits seit einigen Jahren eine Debatte, die durch den boomenden Streaming-Markt zusätzlich angefacht wurde. Unter anderem das Branchenmagazin Variety berichtete damals, dass die Darstellung rauchender Personen wieder zunähme. Auch damals schon deutlich in der Kritik: Netflix, etwa mit seiner beliebten Serie „Stranger Things“.

Netflix-Serien "Stranger Things" Ben raucht
Auch in „Stranger Things“ wird überdurchschnittlich oft an der Zigarette gezogen Foto: Netflix

Der Streaming-Gigant reagierte und kündigte an, dass alle neuen Eigenproduktionen, die auf ein TV-14-Rating abzielten, ohne Raucherszenen auskommen sollten. Explizit ausgenommen seien davon nur Szenen, in denen der Konsum von (E)-Zigaretten für eine exakte Darstellung wichtig sei. Auch in Produktionen für ein älteres Publikum wollte Netflix nachbessern, wenn auch weniger rigoros.

Lesen Sie auch: Netflix-Serien, die dieses Jahr eine Fortsetzung bekommen

In Netflix-Serien überdurchschnittlich viele Raucherszenen

Der Truth-Inititiative-Bericht hat explizit beliebte Serien aus dem Jahr 2020 analysiert:

Screenshot Truth Initiative Report Jan 2022

In der Aufschlüsselung liegen gleich zwei beliebte Netflix-Serien vorne – und das mit deutlichem Vorsprung: „Queens Gambit“ sowie „The Umbrella Academy“. Es folgen unter anderem „On My Block“ auf Platz 6 und „Big Mouth“ auf Platz 7. Spitzenreiter früherer Untersuchungen zu diesem Thema, „Stranger Things“, fehlt in der Liste, allerdings wohl in erster Linie, weil 2020 keine neue Staffel der beliebten Serie erschien.

Basierend auf diesen Daten fordern die drei US-amerikanischen Senatoren ein erneutes Statement von Netflix bis zum 21. April und eine Lösung des Problems. Bisher hat sich Netflix noch nicht dazu geäußert.

Mehr zum Thema

Quellen

Themen Netflix

Sie haben erfolgreich Ihre Einwilligung in die Nutzung unseres Angebots mit Tracking und Cookies widerrufen. Damit entfallen alle Einwilligungen, die Sie zuvor über den (Cookie-) Einwilligungsbanner bzw. über den Privacy-Manager erteilt haben. Sie können sich jetzt erneut zwischen dem Pur-Abo und der Nutzung mit Tracking und Cookies entscheiden.

Bitte beachten Sie, dass dieser Widerruf aus technischen Gründen keine Wirksamkeit für sonstige Einwilligungen (z.B. in den Empfang von Newslettern) entfalten kann. Bitte wenden Sie sich diesbezüglich an datenschutz@axelspringer.de.