27. April 2020, 14:06 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
In der Regel berichten wir an dieser Stelle eher über neue Anbieter auf dem inzwischen riesengroßen Streaming-Markt. Mit Maxdome verabschiedet sich nun allerdings eine Video-on-Demand-Plattform aus dem Wettbewerb.
Das Portal Maxdome (Eigenschreibweise maxdome) existiert bereits seit 2006 und ist damit ein echtes Streaming-Urgestein. Mit über 50.000 Titeln war Maxdome lange Zeit laut eigenen Angaben die größte Online-Videothek Deutschlands. 2013 wurde Maxdome ein direktes Tochterunternehmen der ProSiebenSat.1 Gruppe. Diese wiederum startete im Sommer vergangenen Jahres noch ein eigenes Streaming-Großprojekt: Joyn und den dazugehörigen Bezahldienst Joyn Plus+.
Der Schritt, weniger auf Maxdome sondern mehr auf Joyn zu setzen, wurde bereits vor geraumer Zeit angekündigt. Nun sollen endlich Taten folgen.
Maxdome sollte bereits im März eingeschränkt werden
Bereits für Ende März 2020 war vorgesehen, das Programm sowie die bisherigen Kunden von Maxdome in Joyn zu integrieren. Die Webseite von Maxdome leitet auch bereits auf das Angebot von Joyn weiter. Allerdings wurde die geplante Einstellung der Seite als Video-on-Demand-Anbieter bisher nicht umgesetzt.
Nun wurde angekündigt, dass ProSiebenSat.1 ab einem noch nicht ganz feststehenden Termin im Sommer 2020 endgültig auf Joyn setzen wird, um die Streaming-Kapazitäten zu bündeln. Maxdome-Kunden konnten über ihr Abo, das ungefähr 8 Euro im Monat kostete, bisher auf zahlreiche Filme und Serien zugreifen. Zusätzlich konnten die Titel für Interessierte ohne Vertragsbindung für eine geringe Gebühr ausgeliehen werden. Joyn gibt es in einer kostenlosen Basis- und in der bereits genannten kostenpflichtigen Premium-Version Joyn Plus+. Beide Varianten ermöglichen den Zugriff auf das Live-Fernsehen der beteiligten Sender. In der Mediathek können verpasste Sendungen und weitere Inhalte gestreamt werden. Gerade in der Premium-Version bekommen Nutzer außerdem den Zugriff auf weitere Videos und vor allem die von Joyn selbst produzierten Inhalte wie beispielsweise „Jerks“ und „Check Check“.
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Was das für Maxdome-Kunden bedeutet
Für bestehende Maxdome-Kunden heißt die Einstellung des Dienstes, dass sie sich zwar vom gewohnten Abonnement verabschieden müssen. Die Seite und vor allem der sogenannte „maxdomestore“ bleiben allerdings weiterhin bestehen. Kunden können sich dort weiterhin Filme und Serien anschauen, müssen dafür allerdings pro Titel eine Kauf- beziehungsweise Leihgebühr entrichten. Damit wird Maxdome direkter Konkurrent zum Beispiel für Videoload, das unter dem Dach der Telekom ein identisches Konzept verfolgt.
Wer ein Maxdome-Abo hat, wird übrigens nicht automatisch zum Kunden von Joyn Plus+. Um trotzdem möglichst viele Nutzer zum Bezahlabo des neuen Streaming-Anbieters mitzunehmen, soll der Wechsel allerdings so unkompliziert wie möglich gestaltet werden, sagte eine Pressesprecherin der Joyn GmbH gegenüber TV Wunschliste. Eventuell entfalle also sogar eine Kündigung, damit Kunden, wenn sie das möchten, direkt von einem Abo-Modell zum nächsten wechseln könnten.
Aktuell ist es bereits nicht mehr möglich, ein neues Maxdome-Abo abzuschließen. Interessierte landen direkt bei Joyn.