26. März 2020, 15:49 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Am 24. März ist der neue Streaming-Dienst Disney+ gestartet. Aber braucht man das Angebot, wenn man Netflix, Amazon Video, Sky oder Apple+ schon hat?
Neben den großen US-Streaming-Diensten tummeln sich auch noch kleinere lokale Angebote wie Joyn und Mediatheken auf dem deutschen Markt. Die Auswahl ist also riesig und bei nur einem Anbieter bleibt es für viele Nutzer aktuell ohnehin nicht. Nachdem Apple TV+ zuletzt nicht für wirklich viel Wirbel sorgte, startet nun Disney+ in Deutschland. Im Vergleich zum Angebot des iPhone-Herstellers kommt das Micky-Maus-Unternehmen mit hochkarätigen Lizenzen und einem starken Portfolio um die Ecke. Wer sollte also zugreifen?
Sind Disney+ und Netflix zusammen sinnvoll?
Netflix ist der meistgenutzte Streaming-Dienst hierzulande und bietet wohl das umfangreichste Angebot für die breite Masse. Selbst wenn man keinen zusätzlichen Dienst abonniert hat, stellt sich also die Frage, ob die Mischung aus Netflix und den kostenlosen Diensten wie YouTube und den Mediatheken nicht völlig ausreichend sind. Betrachtet man sich die schiere Zahl an Stunden, die diese Programme füllen, würde das einen weiteren Dienst wirklich nicht notwendig machen. Aber darum geht es nicht. Denn am Ende entscheidet Qualität und nicht Quantität.
Und genau das bringt Streamingkunden in ein Dilemma. Je mehr Anbieter es gibt, desto mehr verteilen sich Lizenzen und damit auch interessante Serien und Filme auf verschiedene Angebote. Ein gutes Beispiel dafür ist Disney, welches seine Marvel-Filme von Netflix abgezogen hat und nun auf Disney+ ausstrahlt.
Was man bei der ganzen Sache aber nicht vergessen darf: Der Kuchen wird nicht immer weiter aufgeteilt, er wächst auch mit jedem Anbieter. Die sogenannten Originals, also eigene Produktionen, sind mittlerweile das Kerngeschäft vieler Streaming-Anbieter. Denn nur diese Serien und Filme unterscheiden sich wirklich vom Angebot der Mitbewerber. Und genau hier belebt die Konkurrenz das Geschäft. Nur wer die besten Inhalte produziert, kann sich der Gunst der Kunden sicher sein. Netflix-Produktionen wie „Haus des Geldes“ sichern dem Anbieter über Jahre Abonnenten.
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Im Originals-Bereich hat Disney ebenfalls großes Potential. Zum Start wurde vor allem die Serie „The Mandalorian“ heiß erwartet. Darüber hinaus hat das Unternehmen aber viele spannende Lizenzen und vor allem genug Geld, um fleißig zu produzieren. Und genau deshalb kann man die Frage, ob Disney+ auch in Verbindung mit Netflix sinnvoll ist, ganz klar bejahen. Am Ende muss man sich darüber klar werden, wie viel Geld man ausgeben möchte/kann. Wir empfehlen, die Kosten auf die Nutzungszeit herunterzurechnen. Wer beispielsweise ein Abo für 7 Euro im Monat 10 Stunden nutzt, kommt auf ein gutes Kosten-Nutzen-Verhältnis. Darüber hinaus lassen sich auch für wenig Geld gleich mehrere Streamingangebote sehen.
Abos abwechseln
Man kann das Programm mehrerer Dienste auch nutzen, ohne viel Geld auszugeben. Wer gut plant, kann dank monatlicher Kündigungsmöglichkeit munter zwischen verschiedenen Abos wechseln. So plant man einfach ein, im kommenden Monat bestimmte Serien und Filme auf Netflix zu sehen, während es im Monat darauf dann Disney+, Amazon Prime Video oder ein anderer Dienst sein kann. Wichtig ist nur, sich gut zu organisieren und keine Jahresabos abzuschließen.
Was die einzelnen Anbieter für ein Programm bieten, welche Abos sie bewerben und was diese im Monat kosten, finden Sie in unserem großen Vergleich der Video-Streaming-Anbieter.
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Machen Sie sich ein eigenes Bild
Um entscheiden zu können, ob das Disney+-Programm Ihren Geschmack auch wirklich trifft, haben wir die Serien und Filme, die es zum Start gibt, für Sie aufgeschrieben. Unserer Meinung gibt es zwar genug zu sehen, aber zu wenig Neues. Das ist für die erste Zeit, bei entsprechenden Interessen, ausreichend. Trotzdem steht Disney+ unter Druck und sollte zeitnah und regelmäßig abliefern. Das Startprogramm finden Sie hier:
Wer das Programm von Disney+ testen möchte, kann dies eine Woche kostenlos tun. Danach fallen für den Zugang 6,99 Euro pro Monat bzw. 69,99 Euro pro Jahr an.