14. Juni 2024, 12:55 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Viele Menschen werden die EM 2024 streamen. Die EU mahnt jedoch dazu an, das besser nur legal zu machen.
Am heutigen 14. Juni 2024 startet die Fußball-Europameisterschaft der Männer und damit eines der ganz großen Sportevents des Jahres. Dieses wird nicht nur zahlreiche Menschen in die Stadien locken, sondern auch noch mehr vor die heimischen Bildschirme – und nicht wenige werden die EM 2024 streamen. Das sollte nach Möglichkeit legal geschehen, wie die EU jetzt anmahnt.
So viele Menschen könnten illegal die EM 2024 streamen
Das Amt der Europäischen Union für geistiges Eigentum (EUIPO – EU Intellectual Property Office auf Englisch) hat jüngst eine neue Mitteilung auf seiner Homepage herausgegeben, in der man über mögliche Konsequenzen aufklärt, wenn Fans illegal etwa die EM 2024 streamen möchten.
Hierzu bezieht sich die EU-Agentur auf zwei selbst durchgeführte Studien. Aus ihnen geht hervor, dass 58 Prozent aller Piraterie von Sportübertragungen in Form von Streaming geschehe und 32 Prozent in Form von Downloads. 12 Prozent aller Bürger innerhalb der Europäischen Union würden auf solche illegalen Mittel zurückgreifen.
In der Altersgruppe 15 bis 24 Jahren sind es sogar 27 Prozent. In Bulgarien scheinen junge Menschen ganz besonders an offiziellen Zugängen sparen zu wollen: Dort gaben 47 Prozent der Befragten an, illegal zu schauen.
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Wer illegal die EM 2024 streamen will, schadet dem Sport
Eigenen Aussagen nach würden Millionen von EU-Bürger sich verbotenerweise Zugang zu Sportinhalten verschaffen, was eine „substanzielle Bedrohung“ für die Finanzierung von Sport darstelle.
Mit Hinblick nicht nur auf die EM 2024, sondern auf sportliche Großveranstaltungen allgemein (auch die Olympischen Spiele finden dieses Jahr statt) schreibt die EUIPO, dass Kriminelle allein mit Medienpiraterie einen jährlichen Gesamtumsatz in Höhe von einer Milliarde Euro erzielen. Dieses Geld fehlt dann an anderer Stelle, um damit Sportverbände und letztendlich auch die Sportler zu finanzieren.
Wie João Negrão, Exekutivdirektor des EUIPO, unter anderem erklärt, sei es daher sehr wichtig, auf legale Produkte und Angebote zurückzugreifen, denn es geht nicht einfach nur um Geld, sondern um die Zukunft des Sports an sich: „Indem wir die offiziellen Übertragungen anschauen und lizenzierte Produkte kaufen, sichern wir den Fortbestand unserer geliebten Sportarten auch für künftige Generationen.“
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Unter anderem mit einem Video appelliert die EUIPO an Sportfans, besser auf legalen Wegen ihre sportlichen Vorbilder zu unterstützen. Dazu zählt zum einen das Kaufen offizieller Fanartikel und zum anderen das Schauen über offizielle Kanäle. Nur so könne man selbst etwas dem Sport zurückgeben.
Wer sich außerdem nicht sicher ist, ob man sich gerade auf einer legalen Plattform im Internet befindet, kann das Online-Tool Agorateka ansteuern. Dieses soll für Orientierung sorgen und helfen, nicht auf illegale Angebote hereinzufallen.
Ferner gehen die Mitgliedstaaten der EU bereits mit Vorschriften und Technologien gegen Online-Piraterie vor. Zudem empfiehlt die EUIPO den Aufbau eines speziellen Netzes aus nationalen Verwaltungsbehörden als zusätzliche Maßnahme.