13. Juni 2024, 19:37 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Am Freitag ist Anpfiff für das EM-Eröffnungsspiel Deutschland gegen Schottland. Wenn nur nicht immer der Moderator mit seinen ständigen Kommentaren vom Geschehen ablenken würde. TECHBOOK verrät, wie man das Dilemma lösen kann.
Die Fußball-Europameisterschaft der Herren 2024 steht vor der Tür und auch wenn man natürlich auf ein spannendes Turnier hofft, weiß das Heimpublikum: Je langweiliger das Spiel, desto wichtiger ist eine unterhaltsame Moderation. Wer aber unzufrieden mit den Kommentaren ist, kann den Kommentator einfach austauschen – zumindest wenn man die EM-Spiele in der ARD oder im ZDF schaut.
EM-Spiele ohne nervige Kommentare
Die beiden öffentlich-rechtlichen Sender bieten für alle Deutschland-Spiele der diesjährigen Fußball-Europameisterschaft die sogenannte Audiodeskription an. Das ist eine zweite Tonspur, die blinden und sehbehinderten Menschen einen barrierefreien Zugang zum Programm ermöglicht. Ein alternativer Kommentator beschreibt detailreich, was gerade im Bild zu sehen ist. Bei Filmen wird in Dialogpausen beispielsweise der Eindruck von den Gesichtsausdrücken, dem Aussehen der Personen oder der Schauplatz der Handlung beschrieben.
Beim Fußball gibt es dagegen eine exakte Erläuterung der Geschehnisse, der Personen, Pässe, Fouls und Flanken auf dem Spielfeld. Wer sich also ohne lückenfüllende Kommentare und Hintergrundinformationen zu den Spielern einfach nur auf das Spielgeschehen konzentrieren möchte, kann die Audiodeskription nutzen, ohne dabei auf die Stadionatmosphäre zu verzichten. Bereits bei der Herren-EM 2021 griffen einige Zuschauer auf diesen Trick zurück und zeigten sich durchaus zufrieden mit dem alternativen Kommentator.
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Alternative Tonspur am Fernseher
Voraussetzung für die Audiodeskription bei ARD und ZDF ist ein digitaler Fernsehempfang, etwa durch einen Digitalreceiver für Kabel- und Satellitenfernsehen oder IPTV. In den meisten Haushalten sollte das allerdings Standard sein. Wie Sie die zweite Tonspur auf Ihrem TV-Gerät aktivieren, erklären wir hier einmal am Beispiel eines Samsung-Fernsehers:
1. Drücken Sie auf Ihrer Fernbedienung die Taste „Tools“ oder wählen Sie über die Home-Taste das „Einstellungen“-Menü aus.
2. Wer über die Fernbedienung kommt, sieht oben am Rand des TVs eine kleine Menüleiste und kann den Punkt „Audiobeschreibung“ wählen. Wer über das Einstellungsmenü sucht, muss zunächst auf „System“…
…und dann auf „Barrierefreiheit“.
3. Nun können Sie „Audio für Sehgeschädigte“ aktivieren – fertig!
Auch bei allen anderen TV-Modellen können Sie diese Option einschalten, allerdings können die Namen der Menüs variieren. Bei Sony finden Sie die Option meist in den Einstellungen unter „Ton“ und dann “Zweitton“ oder „Audio 2“, bei Philipps unter „Optionen“ und „Audiosprache“. Manche Geräte bieten auch einen Schnellzugriff auf der Fernbedienung, die Taste hat meistens die Zeichen „I/II“.
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Audiodeskription im Livestream
Wer die EM-Spiele dagegen im Browser streamt, kann die Audiodeskription direkt am Video aktivieren. Dazu startet man das betreffende Video und klickt auf das Sprechblasensymbol in der unteren rechten Ecke. Je nach Ausstattung kann man hier neben der Option „Audiotranskription“ auch „Gebärdensprache“ oder „Untertitel“ auswählen. Leider enthält das Informationsvideo des ZDF zur Barrierefreiheit weder Audiodeskription noch Untertitel und ist damit selbst nicht barrierefrei.
Wer eine andere Möglichkeit sucht, die Kommentatoren auszutauschen, könnte theoretischen den TV-Ton stumm stellen und nebenbei das Radio laufen lassen. Ratsam ist das aber nicht: Das Radiosignal wird deutlich schneller übertragen als das Fernsehsignal. Je nach Übertragungsweg beträgt der Unterschied mehrere Sekunden. Das heißt: Der Kommentator im Radio bejubelt das Tor, während der Spieler im TV gerade erst zur Flanke ansetzt.