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26. Februar 2025, 12:25 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Wer YouTube ohne Bezahl-Abo nutzt, muss dafür Werbung sehen und hoffen, dass diese nicht allzu sehr stört. Diesem Wunsch möchte das Unternehmen nun tatsächlich nachkommen.
Es gibt viele nützliche und unterhaltsame Angebote im Internet, aber längst gibt es nicht mehr alles für lau. Heutzutage ist es normal, sich Nutzerkonten anlegen zu müssen und gegebenenfalls auch ein kostenpflichtiges Abo für das beste Erlebnis abzuschließen. Wer nicht bezahlt, bleibt entweder draußen oder muss Abstriche hinnehmen – zum Beispiel Werbung. Diese kann mitunter sehr nerven, wenn sie zu lang oder zu häufig erscheint. Immerhin soll aber jetzt bei YouTube weniger Werbung angezeigt werden, die das Sehvergnügen stört.
So soll YouTube-Werbung weniger stören
Viele Nutzer kennen das Ärgernis: Man schaut sich gerade ein interessantes oder spannendes Video an und plötzlich, bisweilen mitten im gesprochenen Satz, kommt ein Werbeclip. Das empfinden viele als besonders störend und auch die Platzierung in dramatischen Momenten kann sehr unpassend wirken. Im schlimmsten Fall sorgt das sogar dafür, dass Nutzer die Videowiedergabe einfach abbrechen, was weder im Sinne der Ersteller noch von YouTube selbst sein kann.
Deshalb stellt das verantwortliche Unternehmen Google neue Änderungen für YouTube-Werbung in Aussicht. Auf einer Hilfe-Seite heißt es, dass man ab dem 12. Mai 2025 damit beginnt, die Qualität von Werbung mitten im Video zu verbessern. Hierzu sollen diese häufiger bei „natürlichen Unterbrechungen“ wie Pausen oder Übergängen ausgespielt werden.
Weniger störend heißt nicht automatisch weniger YouTube-Werbung
Wichtig ist hierbei die Erwähnung von „häufiger“. Dies vermittelt zumindest den Eindruck, dass die weniger störende YouTube-Werbung andere Einblendungen nicht vollständig ersetzen, sondern lediglich als angenehmeres Gegengewicht fungieren wird. Ob sich an der Gesamtzahl an Werbeunterbrechungen etwas ändert, geht nicht aus dem Beitrag hervor.
Die Neuerung greift nicht nur für Videos, die ab dem 12. Mai hochgeladen werden, sondern auch für bestimmte Bestandsinhalte, die vor dem 24. Februar 2025 erschienen sind. Content-Kreatoren, die bislang manuell Werbespots eingefügt haben, müssen dann auf eine Änderung achten. In ihren älteren Videos wird dann auch zusätzliche, automatisch ablaufende Werbung an natürlichen Unterbrechungen aufkommen. Betroffene können dies manuell abschalten, um anschließend weiterhin selbst über Werbung in ihren Inhalten zu bestimmen.
Vor und in dem Video YouTube spielt jetzt zwei Werbungen hintereinander ab

Mit Video-Kommentar Das ändert sich jetzt bei Werbung auf YouTube
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Ohne Video-Unterbrechungen YouTube könnte bald ein neues Werbeformat einführen
YouTube zuletzt wegen Werbung in der Kritik
Zusätzlich erhalten Ersteller von Videos die Möglichkeit, Feedback von Nutzern spezifisch zur eingesetzten YouTube-Werbung zu erhalten. So sollen sie in Erfahrung bringen können, ob die Platzierungen als störend empfunden werden, und entsprechende Verbesserungen vornehmen können.
Auch interessant: YouTube eskaliert mit Werbung
In der jüngeren Vergangenheit war die YouTube-Werbung Gegenstand aufgebrachter Stimmen aus der Nutzerschaft, zumal diese quantitativ zunahm. So stieß zum Beispiel sauer auf, dass YouTube Werbung bei pausierter Wiedergabe zeigt.
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Ein Tropfen auf dem heißen Stein
„Werbung ist immer nervig. Zwar kann ihre Platzierung durchaus wichtig sein. Wenn sie etwa nur vor oder nach einem Video erscheint, ist das erheblich angenehmer als mittendrin. Aber ob sie nun mitten im Satz oder meinetwegen beim Luftholen des Sprechers ausgespielt wird, macht für mich persönlich keinen großen Unterschied mehr, wenn es sich trotzdem um eine Unterbrechung des Inhaltes handelt. Das stört aus Prinzip. Besonders dann, wenn der Spot deutlich lauter tönt als das Video selbst in dem spezifischen Moment.
Insofern die reine Anzahl der Unterbrechungen nicht abnimmt, wirkt die neue Ankündigung nur wie ein Tropfen auf dem heißen Stein der penetranten Werbung. Schlimmer noch: Sollten YouTuber mit manuellen Werbeplätzen es versäumen, die neue Automatisierung wieder auszuschalten, könnten wir zeitnah sogar noch mehr Werbung sehen als bislang.“