7. Juni 2023, 17:40 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Das neue Abo-Modell von YouTube erinnert stark an die Amazon Prime Channels. Lohnt sich YouTube Primetime Channels wirklich? TECHBOOK macht den Check.
Nach den USA ist Deutschland das erste Land, in dem YouTube seine neuen Primetime Channels startet. Anders als beim YouTube-Premium-Abo enthalten die Primetime Channels die Inhalte von Drittanbietern wie ARD oder Sport1+. Damit kopiert YouTube das Konzept von Amazon Prime, geht allerdings mit einer viel geringeren Auswahl an den Start.
Die neue Anwendung findet sich etwas versteckt unter „Filme und TV“. Wer will, kann jeden Primetime Channel zunächst 7 Tage lang testen. Der Abschluss des Abos kann dann intuitiv über das Google-Konto und die hinterlegte Zahlungsmethode abgewickelt werden. Ein YouTube-Premium-Abo ist also keine Voraussetzung, um ein Primetime-Channel-Abo abzuschließen. Andersherum bringt ein Premium-Abo aber auch keine Vergünstigungen im Primetime-Channel-Bereich.
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Welche Inhalte bieten die YouTube Primetime Channels an?
YouTube startet mit einem thematisch vielfältigen Angebot, bestehend aus Filmen und Serien, Live-Inhalten, Behind-the-Scenes-Material sowie Dokumentationen und einem sportlichen Schwerpunkt. Bisher bietet YouTube folgende Channels an:
- ARD Plus (für 4,95 Euro pro Monat)
- Crime + Investigation (für 3,99 Euro pro Monat)
- FERNSEHEN MIT HERZ, bestehend aus Romance TV, Heimatkanal und GoldStar TV (für 4,99 Euro pro Monat)
- Motorvision TV (für 6,99 Euro pro Monat)
- Sport1+ (für 4,99 Euro pro Monat)
- Sportdigital FUSSBALL (für 4,99 Euro pro Monat)
- HISTORY Play (für 3,99 Euro pro Monat)
- WORLD OF FREESPORTS (für 2,99 Euro pro Monat)
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Eine Kooperation mit Paramount+, dem wohl stärksten Zugpferd in der Reihe, soll im Verlauf des Jahres 2023 anlaufen. Auch eSPORTS1, Bergblick TV, Waidwerk und Jukebox sollen folgen und die bisher etwas dünne Channel-Auswahl erweitern. Die Inhalte sind dabei nicht zwingend exklusiv. ARD Plus beispielsweise deckt sich in Teilen mit dem ARD-Plus-Channel, den Amazon für einen vergleichbaren Preis anbietet. Kooperationen mit großen Streaming-Anbietern und Serienproduzenten wie Netflix oder Disney+ scheinen dagegen nicht im Gespräch zu sein und sind auch generell zumindest im großen Stil eher unwahrscheinlich, da die Anbieter ihre Originals in der Regel exklusiv anbieten wollen. Es ist daher in Gänze noch nicht absehbar, wie groß und attraktiv das Channel-Angebot noch wird.
Diese Schwächen haben die Primetime Channels
YouTube wirbt zwar damit, dass die verschiedenen Channels einzeln abonniert werden können, sodass die Kunden wirklich nur für die Inhalte zahlen, die sie auch schauen. Wer sich aber sowohl für True Crime als auch für historische Dokus interessiert und vielleicht auch mal eine herzerwärmende Romanze oder ein Fußballspiel schauen möchte, muss sich gleich mehrere Abos zulegen. Das kann schnell unübersichtlich und teuer werden.
TECHBOOK meint
„Insgesamt ist das YouTube Primetime-Channel-Angebot eine nette Erweiterung zum bisherigen Konzept der Plattform. Wer gesteigerten Wert darauf legt, alle Inhalte auf einer Seite bzw. innerhalb einer App streamen zu können, könnte seine Freude an dem neuen Angebot haben. Ansonsten bringt YouTube mit den Primetime Channels kein wirklich innovatives Modell auf den Markt. Und solange die Auswahl an attraktiven und exklusiven Inhalten so überschaubar bleibt, kann die Plattform noch nicht als Alternative zu Amazon mit seinem strukturell vergleichbaren Angebot überzeugen.“– Natalie Wetzel, Redakteurin
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Quellen
- YouTube Official Blog: „YouTube Primetime Channels versammelt die Premium-Angebote zahlreicher TV-, Film- und Streaming-Partner auf einer Plattform“ (abgerufen am 07.06.2023)
