12. August 2019, 11:56 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Streaming-Dienste gibt es viele. Der neue Anbieter Joyn schließt nun jedoch eine ganz entscheidende Lücke, denn die Plattform lockt mit einer Kombination aus einem umfangreichen On-Demand-Angebot und Zugang zu vielen TV-Livestreams. Bereits 3,8 Millionen Nutzer konnte Joyn im Monat Juli verbuchen. Doch was kann der neue Stern am Streaming-Himmel wirklich?
Übersicht
Was ist Joyn?
Seit dem 18. Juni 2019 verbindet der neue Anbieter Joyn die Vorzüge von Streaming-Diensten und Live-TV und bildet somit ein ganz neues Konzept. Dahinter steckt die ProSiebenSat.1 Media SE und Discovery. Das Free-TV-Angebot bietet Nutzern den Zugriff auf über 60 Sender per Livestream. Hier kann man sich über viele SD- und HD-Sender freuen, darunter finden Nutzer neben ProSieben, Sat. 1, ARD, ZDF, DMAX, Comedy Central auch viele andere beliebte TV-Sender.
Zusätzlich zum Livestream von TV-Sendern stellt Joyn auch jederzeit abrufbare On-Demand-Inhalte zur kostenfreien Nutzung bereit. Hier finden Serienjunkies bekannte US-Serien und jede Menge lokaler Produktionen in einer übersichtlichen Mediathek zusammengefasst. Der Zugriff auf Joyn-Eigenproduktionen macht aus dem Live-TV Anbieter also ebenfalls einen Streaming-Dienst. Comedy-Fans kommen beispielsweise mit der Serie von „jerks.“ auf ihre Kosten und können sich auch über weitere Sitcoms freuen, die eigens für Joyn produziert wurden.
Anhänger von Fernsehsendern der RTL Group müssen allerdings vertröstet werden: RTL, VOX, RTL II und Co. fehlen im Angebot von Joyn. Ein weiterer Nachteil des Anbieters ist der Fakt, dass die Plattform keine abrufbaren Filme für den Nutzer zur Verfügung stellt. Blockbuster-Filme sind also nur dann auf Joyn zu sehen, wenn sie zur gegebenen Zeit im TV laufen und per Live-Stream angesehen werden. In dieser Hinsicht kann sich Joyn also nicht mit dem weitaus breiteren Streaming-Angebot von Netflix, Amazon Prime und Sky messen.
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Was kostet Joyn?
Das breite Angebot von Joyn klingt gerade für TV-Fans vorteilhaft, aber was kostet der (Streaming-) Spaß? Im Gegensatz zu anderen Anbietern kann die neue Plattform mit dem Preisfaktor punkten, denn Joyn stellt alle seine Inhalte kostenlos zur Verfügung. Bei der Suche nach dem Haken an der ganzen Geschichte wird man leider auch schnell fündig: Nervige Werbeunterbrechungen vermiesen den grenzenlosen Streaming-Spaß.
Die Streaming Seite ohne Werbung genießen geht nur mit Joyn+
Ein Premium-Account, bei dem diese Werbeanzeigen ausgeblendet werden, ist schon in Planung. Diese Premiumversion wird nicht nur die lästige Werbung abschalten, sondern auch alle abrufbaren Inhalte und Live-Sender in HD-Qualität zeigen. Bei der Gratisversion können lediglich die wenigen öffentlich-rechtlichen Sender und On-Demand-Inhalte mit HD-Qualität glänzen. Informationen zu Startdatum und Kosten rund um das Joyn-Premiumpaket sind zum jetzigen Zeitpunkt leider noch nicht vorhanden.
Kosten, Programm … Welche Vorteile bietet das Streaming-Abo Joyn Plus?
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Wie kann Joyn genutzt werden?
Anders als bei der Konkurrenz, verlangt Joyn keine Anmeldung. Wer die Website www.joyn.de besucht erhält ohne die Eingabe von persönlichen Daten unbegrenzten Zugriff auf den Service der neuen Plattform für Video-Streaming und Live-TV. Doch nicht nur im Browser erhält man Zugang zu den Diensten, auch über die Joyn-App für Android/iOS, Amazon Fire TV Stick und Smart-TVs kann man in den Genuss von Joyn kommen.
TECHBOOK meint
„Die Macher von Joyn haben den Streamingmarkt in Deutschland gut eingeschätzt. Ein weiteres kostenpflichtiges Angebot wäre wohl wenig erfolgversprechend gewesen. Der kostenlose Zugang und vor allem die Nutzung ohne Account sind tolle Features, die bereits mit hohen Nutzerzahlen belohnt wurden. Ein wirklicher Konkurrent für die Streaming-Riesen Netflix, Amazon und auch Sky ist und wird Joyn aber wohl nicht werden. Vielmehr sehe ich die wenigen Streaminginhalte als Lockprogramm für die Live-TV-Nutzung beziehungsweise die eigene Mediathek. Am Ende eine absolute Verbesserung gegenüber 7TV und die wohl am besten aufgesetzte Mediathek am deutschen Markt.“– Andreas Filbig, Redaktionsleiter