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Laut Untersuchung

Wie viel Nutzer in Europa wirklich für Streaming-Dienste ausgeben

Streaming Kosten: Popcorn neben Fernbedienung
Etwas netflixen? Oder doch lieber eine Serie bei Disney+ – oder Sky? Diese Auswahl kann teuer werden. Foto: Getty Images
Marlene Polywka Techbook
Redakteurin

6. Juli 2024, 16:06 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Schon längst reicht nur ein Streaming-Dienst nicht mehr aus, wenn man halbwegs auf dem Laufenden bleiben möchte. Dabei summieren sich die Kosten für Streaming-Abonnements oft unbemerkt im Hintergrund.

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Der Streaming-Markt ist aktuell so fragmentiert wie noch nie. Netflix, Disney+, Amazon Prime Video, Apple TV+, Paramount+, Sky/Wow, RTL+, vielleicht bald noch Max – die Auflistung könnte noch weitergehen. Fakt ist, dass viele Nutzer inzwischen weit mehr als einen Anbieter abonniert haben. Grund dafür sind die zersplitterten Rechte und vor allem die Eigenproduktionen der Streaming-Dienste, die in der Regel exklusiv auf einer Plattform zu sehen sind. Eine Studie hat sich deshalb genauer angeschaut, welche Kosten Nutzer in Deutschland und Europa wirklich für Streaming in Kauf nehmen – mit einem erschreckenden Ergebnis.

Kosten für Streaming-Nutzer stark gestiegen

Streaming-Dienste sind heutzutage omnipräsent und spätestens seit der Corona-Pandemie auch in den allermeisten Wohnzimmern angekommen. Gerade zu Beginn waren die Kosten für Nutzer allerdings noch sehr moderat. So gab es etwa vor zehn Jahren noch außer Netflix kaum andere Anbieter. Einzig Prime Video machte den Streaming-Riesen Druck und steckte damals auch noch in den Kinderschuhen. Für 7,99 Euro bekam man damals ein Netflix-Abo – in ausreichender Qualität und mit allen Inhalten.

Die inzwischen deutlich zahlreichere Konkurrenz hat allerdings nicht dazu geführt, dass Abonnenten weniger zahlen, wie auch eine Analyse von TECHBOOK zeigte. Die Kosten für die einzelnen Streaming-Dienste sind gestiegen, während Nutzer gleichzeitig mehr Dienste als früher buchen müssen, um ein möglichst breit gefächertes Angebot zu bekommen.

Studie schlüsselt Streaming-Kosten für Nutzer auf

Das unterstreicht jetzt auch eine Studie des britischen Marketingunternehmens und Zahlungsdienstleisters „Bango“. Die veröffentlichten Zahlen basieren auf Umfrage, an der 5000 europäische Streaming-Abonnenten teilgenommen haben. Laut den sich daraus ergebenden Daten geben Personen in Großbritannien am meisten Geld für Streaming-Abos aus: ganze 814 Euro im Jahr. Wobei man dabei natürlich auch die Abo-Preise und Wechselkurse beachten muss. Auf Platz 2 folgt Frankreich mit 780 Euro pro Jahr, danach kommt Spanien mit 720 Euro und auf Platz 4 liegt Deutschland. Hierzulande lassen es sich Streaming-Nutzer 684 Euro im Jahr kosten, um ihre favorisierten Dienste zu abonnieren. In Italien sind es hingegen 600 Euro.

Die Studie setzt diese Dienste zudem in einen Kontext. Im Schnitt haben europäische Nutzer nämlich 3,2 Streaming-Abos abgeschlossen. Das heißt, dass sich die Preise auf drei bis vier Dienste aufteilen. Um das besser in Relation zu setzen, lohnt es sich, die Kosten auf Monatspreise herunterzurechnen. Dann ergibt sich folgendes Bild:

  • Großbritannien: 67,83 Euro pro Monat
  • Frankreich: 65 Euro im Monat
  • Spanien: 60 Euro pro Monat
  • Deutschland: 57 Euro pro Monat
  • Italien: 50 Euro pro Monat

Daraus wiederum ergibt sich dann in Deutschland ein durchschnittlicher Abo-Preis von 17,27 Euro im Monat (bei hierzulande durchschnittlich 3,3 Abos). Das deckt sich vor allem mit den Preisen nach der zurückliegenden Preiserhöhungswelle.

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Nicht alle können Preiserhöhungen mitgehen

Auf diese nimmt auch die Studie Bezug. 42 Prozent der Befragten gaben an, aufgrund der gestiegenen Kosten mindestens ein Streaming-Abo in jüngster Vergangenheit gekündigt zu haben. Und 60 Prozent würden weitere Abos abschließen, wenn sie es sich leisten könnten. Der Wunsch nach Streaming-Diensten ist also nach wie vor da.

Der Wunsch nach günstigeren Bundle-Lösungen ist deshalb groß. Viele Nutzer beschweren sich zudem über fehlenden Überblick. Preise und Angebote würden viele zentral abrufbar haben.

Marlene Polywka Techbook
Redakteurin

Was ist einem Streaming wert?

„Dass die Kosten für Streaming-Nutzer gestiegen sind, ist klar. Es ist aber meiner Ansicht nach wichtig, sich dabei die genauen Summen vor Augen zu führen. Denn ein Abo hier, dann eines noch da – da verliert man schnell den Überblick. Ich habe die Studie zum Anlass genommen, mir meine eigenen Ausgaben für Streaming-Abos einmal detailliert vor Augen zu führen und war dann doch etwas erschrocken. Ich komme auf knapp 73 Euro im Monat, das sind gut 875 Euro im Jahr.

Und da sind Musik- und Sport-Streaming-Dienste noch nicht mit einberechnet. Dazu kommt, dass ich in den meisten Fällen auch das günstigste werbefreie Abo gebucht habe. So komme ich bei sieben Abos (ich würde gerne die Ausrede anführen, dass das rein berufsbedingt ist, es wäre aber gelogen) immerhin auf einen durchschnittlichen Preis von ‚nur‘ 10,42 Euro im Monat pro Abo. Trotzdem eine ganze Menge. Ob es einem das wert ist, muss natürlich jeder am Ende selbst entscheiden.

Ich glaube trotzdem, dass die Streaming-Dienste irgendwann gegensteuern müssen oder sich in so großem Stil gegenseitig die Kunden wegschnappen, dass einige gezwungen sind, aufzugeben. Fragt sich nur, wann das der Fall ist …“

Themen Amazon Prime Video Disney+ Netflix News Paramount+
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