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Nach den USA

Spotify startet Hörbuch-Angebot in Deutschland – mit einem Haken

Bei Spotify kann man nicht mehr nur Musik, sondern auch Hörbücher hören
Bei Spotify kann man nicht mehr nur Musik, sondern auch Hörbücher hören Foto: Getty Images
Rita Deutschbein, Redaktionsleiterin TECHBOOK
Redaktionsleiterin

17. April 2025, 7:01 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Spotify hat sein Angebot im deutschsprachigen Raum um ein neues Hörbuch-Modell ergänzt. Abonnenten mit Premium-Abo in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Liechtenstein können ab sofort auf rund 350.000 Titel zugreifen, darunter viele deutschsprachige Werke. Beim Hören gibt es allerdings einen entscheidenden Haken.

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Dass Spotify neben Musik auch Hörbücher zum Streamen anbietet, ist nicht neu. In den USA etwa gibt es das Angebot für Premium-Kunden bereits seit Ende 2023, im März 2024 startete der Dienst dort sogar ein dediziertes Hörbuch-Abo. Und auch in Ländern wie Kanada, Großbritannien und Australien ist das Angebot verfügbar. Nun weitet es der Streaming-Dienst auf den deutschsprachigen Raum aus. Nutzer in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Liechtenstein können ab sofort auf ein umfassendes Sortiment an Hörbüchern zugreifen. Die Nutzung erfolgt im Rahmen eines Premium-Abos, das monatlich jedoch nur eine eingeschränkte Hörzeit erlaubt, die im Vergleich zu den USA auch reduzierter ausfällt.

Premium-Hörbücher von Spotify mit monatlicher Begrenzung

Auf das Hörbuch-Angebot können Kunden zugreifen, die ein Premium-Abo gebucht haben oder Hauptnutzer eines Duo- oder Familienabos sind. Sie haben ab sofort Zugriff auf rund 350.000 Werke, wobei die Auswahl unter anderem deutschsprachige Titel sowie Hörbücher in Französisch und Italienisch umfasst. Zu den bei Spotify gelisteten Hörbüchern zählen unter anderem „Tintenherz“ von Cornelia Funke, „22 Bahnen“ von Caroline Wahl und „Fourth Wing“ von Rebecca Yarros.

Während „Tintenherz“ als Hörbuch eine Länge von knapp 18 Stunden hat, kommt das erwähnte Werk „Fourth Wing“ sogar auf über 25 Stunden. Und genau in der Länge vieler Hörbücher liegt ein Problem: Spotify erlaubt Premium-Abonnenten pro Monat nämlich nur eine Hörzeit von 12 Stunden. Wer mehr hören möchte, muss zahlen. Zusätzliche Hörzeit bietet Spotify in Paketen zu je 10 Stunden an – in Deutschland für 9,99 Euro, in Österreich für 10,99 Euro und in der Schweiz für 9,99 Schweizer Franken.

Im Vergleich zu den inkludierten 12 Stunden Hörzeit in Deutschland können Nutzer in den USA immerhin 15 Stunden pro Monat hören. TECHBOOK wollte von Spotify wissen, warum es diesen Unterschied gibt. Auf unsere Anfrage antwortete das Unternehmen aber lediglich, dass sich die Angebote je nach Markt unterscheiden und sich an den jeweiligen lokalen Rahmenbedingungen orientieren. Ziel sei es demnach, „Hörer*innen ein attraktives Gesamtpaket zu bieten und gleichzeitig neue Einnahmequellen für Autor*innen und Verlage zu schaffen“. Weiterhin schreibt uns Spotify, dass Nutzer einzelne Hörbücher unabhängig von einem Zeitkontingent freischalten können – das funktioniere jedoch ausschließlich über die Desktop-Version.

Auch Nutzer ohne Premium-Abo haben die Möglichkeit, einzelne Hörbücher per Einmalkauf zu hören. Damit ergänzt Spotify sein Angebot um ein hybrides Modell aus Flatrate und Einzelabruf.

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Neue Funktionen zur besseren Orientierung

Neben dem inhaltlichen Angebot hat der Dienst auch die Benutzerführung angepasst. Ein eigener Reiter für Hörbücher in der Spotify-App soll die Suche erleichtern. Hinzu kommen persönliche Empfehlungen, ein redaktionell betreuter Überblick über ausgewählte Titel sowie eine Fortschrittsanzeige, mit der Nutzer beim nächsten Öffnen an der zuletzt gehörten Stelle weitermachen können. Zusätzlich gibt es eine Funktion zum Vormerken neuer Titel sowie einen Sleep-Timer.

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Skepsis bei Verlagen

Buchverlage stehen dem neuen Hörbuch-Streaming bei Spotify gemischt gegenüber. Laut einem Bericht des „Spiegel“ haben sie sich grundsätzlich zwar zur Zusammenarbeit bereit erklärt. In Hinblick auf die Vergütung könnte es aber zu Problemen kommen. Spotify zahlt Verlagen zwischen 20 und 40 Cent pro Stunde, die ein Titel angehört wird. Dieser Wert liegt deutlich über den Erträgen aus Musik, bei dem meist nur Bruchteile eines Cents pro Stream gezahlt werden. Allerdings äußern Verlage Bedenken hinsichtlich der Planbarkeit der Einnahmen, da diese stark vom Hörverhalten der Nutzer abhängen.

Themen Musik News Spotify Streaming

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