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Damals mit Heath Ledger

Fortsetzung von Kultfilm an Netflix-Algorithmus gescheitert

Heath Ledger in „Ritter aus Leidenschaft“.
Heath Ledger in „Ritter aus Leidenschaft“. Foto: picture alliance/United Archives | United Archives / kpa Publicity
Woon-Mo Sung
Redakteur

23. April 2024, 13:28 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Nach Heath Ledgers Tod war eine „Ritter aus Leidenschaft“-Fortsetzung bei Netflix geplant, aus der leider nichts wurde. Nun gab der Regisseur neue Details dazu preis, warum das Projekt scheiterte.

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Heath Ledger war einer der beliebtesten Schauspieler Hollywoods. In nur kurzer Zeit hinterließ er mit Filmen wie „10 Dinge, die ich an dir hasse“, „Brokeback Mountain“ oder „The Dark Knight“ einen bleibenden Eindruck. Nach seinem zu frühen Tod 2008 stand auch eine „Ritter aus Leidenschaft“-Fortsetzung bei Netflix zur Debatte. Der Streaming-Dienst winkte allerdings ab. Über die genauen Hintergründe gibt es nun neue Details.

Erste Idee für Fortsetzung zu „Ritter aus Leidenschaft“ kam schon früh auf

„Ritter aus Leidenschaft“ ist ein Abenteuerfilm aus dem Jahr 2001, mit dem Heath Ledger seinen endgültigen Durchbruch feierte. Während das weltweite Einspielergebnis von circa 117 Millionen US-Dollar für damalige Verhältnisse recht gut war, ist das Ansehen von Brian Helgelands Regie-Arbeit seither ständig gewachsen – heute gilt er als Kultfilm. Ledger spielt in dem Streifen den Sohn eines Handwerkers, der davon träumt, ein Ritter zu werden, es aber qua seines Status – eigentlich – nicht kann.

Wie der Filmemacher jetzt in einem Interview mit Inverse verriet, kam die Idee zu einem Sequel bereits unmittelbar nach Abschluss der Dreharbeiten auf. Dieses Mal sollte es um Piraten gehen: „Die Handlung drehte sich um Graf Adhemar, der Jocelyn entführt und sie nach Konstantinopel bringt.“ Die anderen wären derweil als Sklaven auf einer Galeere gelandet, die von Piraten gekapert wurde.

Ein Gefangener sollte eine Schatzkarte auf seinem Rücken tätowiert haben. Da die Piraten ihn regelmäßig ausgepeitscht und so die Karte zerstört hätten, sollten sich die anderen für ihn opfern. „Sony wollte es nicht machen“, ergänzte Helgeland.

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So sollte die „Ritter aus Leidenschaft“-Fortsetzung bei Netflix werden

Bei dieser Idee sollte es aber nicht bleiben. Jahre nach dem Tod von Ledger und dem Aufkommen von Netflix als Streaming-Gigant hätten die damaligen Nebendarsteller Paul Bettany und Alan Tudyk Regisseur Helgeland eine andere Version vorgeschlagen. In dieser sollte William (Ledgers Figur in „Ritter aus Leidenschaft“) zwischenzeitlich in einem Krieg gefallen sein. Allerdings hätte er eine jugendliche Tochter gehabt, die auch an den Ritterspielen teilnehmen und so in die Fußstapfen ihres Vaters treten sollte. Weil sie eine Frau ist, sollte ihr das verwehrt werden, weswegen sie sich, mit der Unterstützung ihrer Truppe, als Mann ausgibt.

Laut Brian Helgeland soll Rechteinhaber Sony nicht nur Interesse gezeigt haben. Man wollte außerdem für die Fortsetzung zu „Ritter aus Leidenschaft“ Netflix ins Boot holen und das Projekt als Netflix-Original voranbringen. Daraus wurde jedoch nichts und Helgeland will wissen, woran es lag: „Nach meinem Verständnis hat Netflix die Sequel-Idee mittels ihrer Algorithmen getestet, die andeuteten, dass das nicht erfolgreich sein würde.“

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Genaue Details zur Absage fehlen

Welche Schwierigkeiten genau man bei Netflix feststellte, ist nicht bekannt und auch Helgeland scheint es nicht besser zu wissen. Man weiß nur, dass sie letztlich dazu führten, dass das Projekt nicht umgesetzt wurde. Für den Regisseur sei allerdings „die seltsamste Sache“, dass „Ritter aus Leidenschaft“ scheinbar mit jedem neuen Jahr immer populärer wird.

Nostalgie und ein wehmutsvoller Blick zurück auf Heath Ledger spielen hierbei sicher wichtige Rollen. Das könnte zudem ein Grund dafür sein, weshalb es nicht mit einer „Ritter aus Leidenschaft“-Fortsetzung geklappt hat – ohne Ledger dürfte ein weiterer Teil für viele Fans schlichtweg unvorstellbar sein.

Woon-Mo Sung
Redakteur

Fortsetzung nicht nötig

Welche Gründe auch immer wirklich dazu führten, dass Netflix der „Ritter aus Leidenschaft“-Fortsetzung eine Absage erteilte – es ist meiner Meinung nach die richtige Entscheidung, zumindest für den Moment.

Wie die Reaktionen zum Beispiel zur Neubesetzung von „The Witcher“ (Liam Hemsworth ersetzt Henry Cavill) oder zu einem etwaigen „Fluch der Karibik“-Film ohne Johnny Depp zeigen, können Fans dank Social Media schneller und stärker denn je Sturm laufen, wenn ihnen etwas nicht passt. Im schlimmsten Fall droht dann sogar Review-Bombing. Auf solch einen Gegenwind hat kein Studio und kein Streaming-Dienst Lust. Und der würde ganz sicher aufziehen, sollte es einen neuen „Ritter aus Leidenschaft“ ohne Heath Ledger geben.

Andererseits: Auch Neubesetzungen können funktionieren. Oder trauert noch irgendwer Edward Norton als Hulk im MCU hinterher, nachdem Mark Ruffalo den grünen Wüterich schon mehrmals gegeben hat? Und als man Ledger als Joker für „The Dark Knight“ besetze, glaubte damals niemand so recht daran, dass er die komplexe Rolle stemmen und damit Jack Nicholson das Wasser reichen könnte. Der Star zeigte es anschließend allen und wurde posthum mit einem Oscar als bester Nebendarsteller gewürdigt.

Während man sich zu Recht über Sinn und Unsinn von Fortsetzungen, Remakes, Reboots und Spin-offs auslassen kann, so gibt es doch zur Genüge Beispiele in der Filmgeschichte, bei denen am Ende ein wunderbarer Film herauskam. Vielleicht muss noch etwas mehr Zeit vergehen, bis ein neues Publikum bereit ist für seinen ganz eigenen „Ritter aus Leidenschaft“. Dann ist vielleicht auch der Netflix-Algorithmus überzeugt.

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