19. Februar 2024, 17:22 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Wer sich die neuesten Bewertungen zu Amazons Prime-Video-App anschaut, sieht fast ausschließlich negative Einträge. Viele wollen so ihren Unmut über das Einführen von Werbung bei dem Streaming-Dienst äußern. Aber nützt das überhaupt etwas?
Amazon hat für seinen Streaming-Dienst als einer der letzten großen Anbieter in Deutschland Werbung eingeführt. Seit dem 5. Februar 2024 sehen alle, die nicht den neu eingeführten werbefreien Zusatztarif für 2,99 Euro im Monat buchen, Werbeeinblendungen vor und während des Streams. Und nicht nur das: Amazon hat auch einige Funktionen aus dem normalen Abo entfernt, wie etwa die Watch-Party-Funktion. In Summe scheint das vielen Nutzern nicht zu gefallen, weshalb sich Amazon aktuell mit Review Bombing konfrontiert sieht. Dabei gibt es besonders einen Kritikpunkt.
Massenhaft schlechte Bewertungen für Prime-Video-App
Stand jetzt hält sich die Werbung bei Prime Video in Summe in Grenzen. Das hatte Amazon vorab auch so kommuniziert – man wolle weniger Werbung zeigen als die Konkurrenz, hieß es in einem Statement. Das lässt allerdings viel Spielraum, zumal aktuell schrittweise entdeckt wird, dass Amazon noch weitere Funktionen aus dem Standard-Abo entfernt hat.
Bisher ist bekannt, dass die Watch-Party-Funktion wegfällt. Über das Feature war es möglich, räumlich getrennt mit einem anderen Nutzer denselben Inhalt zu streamen. Außerdem setzte Amazon die Streaming-Qualität sowohl im visuellen als auch im auditiven Bereich herunter. Das Problem dabei: Amazon hatte diese Änderungen vorab nicht kommuniziert. Stattdessen berichteten vermehrt Abonnenten darüber. Erst auf Nachfrage bestätigte Amazon die Abwertung des Basis-Abos beziehungsweise die Aufwertung des werbefreien Tarifs.
Wie eine große TECHBOOK-Umfrage noch vor Einführung der Werbung ergab, hatte ein großer Teil der Nutzer nicht vor, den Aufpreis für die werbefreie Option zu zahlen. Das war allerdings, bevor bekannt wurde, dass das Werbe-Abo auch technisch heruntergestuft wird. Schaut man nun auf die aktuellen Bewertungen der Prime-Video-App für iOS, Android und auch auf Amazons eigener Plattform, dann ist es vor allem das, was Nutzern sauer aufstößt.
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Nutzer beschweren sich über Verschlechterung
Schaut man etwa im App Store von Apple auf die jüngsten Nutzerbewertungen, dann finden sich dort fast ausschließlich 1-Sterne-Wertungen. Ein ähnliches Bild sieht man im Google Play Store. Im App Store heißt es unter anderem: „Die neu eingeführte Werbung nervt und man fühlt sich erpresst, ein Zusatz-Abo für 2,99 Euro abzuschließen.“ Oder auch: „Nachdem jetzt Werbung und schlechtere Qualität Einzug gehalten haben, ist diese App mit dem Amazon-Abo absolut überteuert (…).“
Gerade Nutzer des Jahres-Abonnements bemängeln außerdem, dass sie für eine Leistung bezahlt haben, die ihnen nun nicht mehr geboten wird. Und einen Kritikpunkt liest man in den Rezensionen dabei immer wieder: fehlende Kommunikation über die Verschlechterung – bei gleichbleibendem beziehungsweise teurerem Preis.
Gerade letzteres bemängeln im Übrigen auch Verbraucherschützer. Wie etwa der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) oder auch Stiftung Warentest ankreiden, handele es sich bei Amazon Vorgehen um eine versteckte Preiserhöhung. Das sei rechtswidrig, zumal die Verbraucher nicht über die Verschlechterungen informiert worden seien. In den USA wurde auf Basis dessen bereits eine Sammelklage gegen Amazon eingereicht.