11. August 2022, 14:42 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Nachdem bereits Amazon Prime Video teurer geworden ist, hat nun auch Disney+ eine Preiserhöhung angekündigt. Außerdem haben sich die Pläne für ein werbebasiertes Abo geändert.
Disney+ gilt schon lange als größter Netflix-Konkurrent und das konnte der Streaming-Dienst nun auch mit aktuellen Zahlen eindrucksvoll unterstreichen. Im Zuge der generell steigenden Preise auf dem Markt setzt aber auch Disney+ eine Preiserhöhung an. Dass die Plattform außerdem ein zusätzliches Abo-Modell erhält, das Werbung zeigt, war bekannt. Disney hat nun allerdings die Pläne konkretisiert. Das Konzept fällt demzufolge anders – und vor allem teurer – aus, als ursprünglich angekündigt.
Disney+ kündigt Preiserhöhung an
Vor dem Hintergrund der allerorts steigenden Preise und der Inflation ist es keine Überraschung, dass auch Disney+ seine Preise anheben wird. Bisher kostete ein Abo des Anbieters 7,99 US-Dollar. In Deutschland sind im Monat sogar 8,99 Euro beziehungsweise 89,90 Euro im Jahr fällig. Das soll sich künftig ändern.
Die Kosten des bisher bekannten Abos verteuert sich um stolze 40 Prozent auf 10,99 US-Dollar. Das Jahresabo liegt dann bei 109,99 US-Dollar. Diese Preiserhöhung von Disney+ ist bisher nur für die USA bestätigt und gilt ab dem 8. Dezember 2022. Europa dürfte jedoch irgendwann folgen. Dazu ist bisher noch nichts bekannt; eine Preissteigerung um 40 Prozent würde 12,59 Euro ergeben. Vermutlich liegt der Preis hierzulande dann also zwischen 11,99 Euro und 12,99 Euro im Monat.
Werbung bei Disney+ – aber nicht für Kinder
Dass ein werbegestütztes Abo zu Disney+ kommen soll, war bereits bekannt. Damit geht der Streaming-Dienst einen ähnlichen Weg wie Dauerrivale Netflix. Seit der Ankündigung im März 2022 haben sich die Pläne aber offensichtlich etwas geändert. Damals hieß es noch, dass das neue Abo wohl 2023 kommen und weniger kosten würde, als das bisherige. Es sollte sich also an eine Zielgruppe richten, denen Werbung nichts ausmacht und die dafür einen geringeren Preis bezahlen wollen.
Nun kommt das Werbe-Abo wohl doch etwas früher als gedacht, nämlich gemeinsam mit der Preiserhöhung bei Disney+ am 8. Dezember. Ab dann unterscheidet Disney+ in die Tarife Basic und Premium. Disney+ Basic enthält dann Werbeclips zwischen 15 und 30 Sekunden Länge. Pro Stunde sind etwa vier Minuten Werbung geplant. Wann genau die Clips zu sehen sein sollen, ist noch nicht bekannt. Allerdings klingt das Konzept der Einteilung pro Stunde danach, dass nicht nur Pre- und Post Rolls am Anfang und Ende eines Videos geplant sind, sondern dass auch während eines Films oder einer Serie mit einer Werbeunterbrechung zu rechnen ist. Das wäre sicherlich für Abonnenten die unvorteilhafteste Variante. Lediglich für die Kids-Accounts ist keine Werbung geplant. Dort ist allerdings auch nur ein sehr beschränktes Angebot zu sehen.
Was bei der Ankündigung aber besonders überrascht, ist der Preis des werbegestützen Abonnements. Disney+ plant, die bisherigen Preise von 7,99 US-Dollar beziehungsweise 8,99 Euro im Monat für diese Option beizubehalten. Die eben erläuterte Preiserhöhung betrifft also alle, die künftig keine Werbung bei Disney+ sehen möchten und dementsprechend den Premium-Tarif buchen müssen. Wer weiter den gewohnten Preis zahlen möchte, muss künftig mit Werbung rechnen. Das günstigere Abo mit Werbung gilt nur für monatliche Zahler. Im Jahresabonnement ist noch keine solche Option geplant. Wann die Änderungen nach Deutschland kommt, ist ebenfalls noch nicht bekannt.
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Während Netflix im ersten Quartal 2022 erstmals rückläufige Zahlen bei seinen Abonnenten verzeichnen musste, sieht es bei Disney+ aktuell sehr gut aus. So konnte der Anbieter im vergangenen Quartal satte 14,4 Millionen neuer Kunden hinzugewinnen. Rechnet man alle zu Disney gehörenden Streaming-Dienste zusammen, dann ist der Maus-Konzern inzwischen gleichauf mit Marktführer Netflix. Zum Unternehmen gehört nämlich nicht nur Disney+, sondern in den USA auch Hulu sowie ESPN Plus.
So liegt Disney+ nun bei weltweit 152 Millionen (+31%), ESPN Plus bei 23 Millionen (+53%) und Hulu bei 46 Millionen (+8%) Nutzern. Zugpferde bei Disney+ waren wohl vor allem die kürzlich gestarteten Eigenproduktionen „Obi-wan Kenobi“ und „Ms. Marvel“.
Die wachsenden Abo-Zahlen haben sich für Disney+ im Übrigen auch finanziell gelohnt. Der Gewinn betrug zuletzt 1,4 Milliarden US-Dollar. Die Preiserhöhung bei Disney+ und die künftig über Werbung generierten Einnahmen dürften diesen Trend fortsetzen.