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Neue AGB

Nächster Streaming-Dienst mit Werbung? Paramount+ will Abo-Struktur ändern

Paramount+ bereitet offenbar die Einführung von Werbung vor
Paramount+ bereitet offenbar die Einführung von Werbung vor Foto: picture alliance / NurPhoto
Marlene Polywka Techbook
Redakteurin

9. Januar 2025, 17:22 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Werbung hat sich inzwischen bei den allermeisten Streaming-Diensten etabliert. Paramount+ ist einer der wenigen Anbieter, der bisher kein entsprechendes Abo im Portfolio hat. Das könnte sich bald ändern.

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Nachdem der Wirbel anfangs groß war, als Netflix 2022 sein Werbe-Abo einführte, sind die günstigen Abos mit Werbespots inzwischen Standard bei den großen Streaming-Diensten. Der Deal: Kunden zahlen weniger, müssen dafür ab und an Werbeunterbrechungen beim Streamen in Kauf nehmen. Als einer der wenigen namhaften Dienste ohne ein entsprechendes Abo galt bisher Paramount+. Allerdings hat der Anbieter jetzt seine AGB angepasst und so den Weg für ein Werbe-Abo bereitet. TECHBOOK erklärt die Details.

Paramount+ will offenbar Werbung einführen

Kunden des Streaming-Dienstes Paramount+ werden aktuell über eine Änderung der AGB (Allgemeine Geschäftsbedingungen) informiert. Diese gelten seit dem 7. Januar 2025 und sehen einige Änderungen vor. Interessant ist in diesem Hinblick vor allem Absatz 4c. Dort heißt es:

Alle Inhalte und Abonnements des Dienstes können Werbetrailer für andere Inhalte des Paramount+ Dienstes, Werbung, Sponsoring und Produktplatzierungen enthalten, deren Häufigkeit, Umfang und Art im Laufe der Zeit variieren kann, je nach Art des von dir abgeschlossenen Abonnements und/oder der angesehenen Inhalte. Abonnements, die als werbefrei bezeichnet werden, enthalten bei Live-Inhalten dennoch Werbeunterbrechungen.

Damit räumt Paramount+ den Weg frei, um künftig Werbung auf seiner Plattform schalten zu können. In den AGB heißt es weiter, dass Nutzer zudem nicht – etwa mithilfe von Adblockern – das Ausspielen dieser Werbung verhindern dürften.

Übliches Vorgehen

Ähnlich bereiteten auch andere Streaming-Dienste wie etwa Disney+ die Einführung von Werbe-Abos vor. Wer dennoch einen Adblocker nutzt, muss damit rechnen, dass sein Abo gekündigt wird. Sollten Nutzer den neuen AGB nicht zustimmen und ihren Vertrag lieber kündigen wollen, können sie das bis zum nächsten Abrechnungszeitpunkt tun.

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Bis jetzt hat Paramount+ offiziell noch kein Abo mit Werbung angekündigt. Es dürfte allerdings angesichts der expliziten Änderung des Reglements nur noch eine Frage der Zeit sein. Das gilt allerdings nur für Deutschland. Etwa in den USA existiert bereits ein entsprechender Tarif. Das ermöglicht einen Ausblick darauf, wie Paramount+ hierzulande die neue Abo-Struktur aufziehen könnte – und vor allem zu welchen Preisen.

Paramount+ ohne Werbung kostet wohl künftig mehr

In den USA gibt es für Paramount+-Abonnenten bereits seit Juni 2023 die Option, den sogenannten „Essential“-Tarif zu buchen. Dieser kostet 7,99 US-Dollar pro Monat und enthält „eine begrenzte Anzahl an Werbeunterbrechungen“. Das Abo ohne Werbung kostet bei Paramount+ hingegen 12,99 US-Dollar im Monat.

Das ließe sich durchaus auch auf den Markt in Deutschland übertragen. Hier kostet das einzige zur Verfügung stehende Abo monatlich 7,99 Euro. Wer direkt ein Jahresabo bucht, zahlt 79,90 Euro, was ungefähr 6,65 Euro pro Monat entspricht.

Wahrscheinlich bleibt Paramount+ mit der Einführung des Werbe-Abos bei diesem Preis, verlangt dann allerdings für einen Tarif ohne Werbung einen Aufpreis. Ähnlich hat es auch Amazon Prime Video gemacht, wobei man bei dem Dienst kein eigenes Abo, sondern vielmehr ein werbefreies Zusatzpaket bucht. Netflix hingegen führte sein Werbe-Abo zu einem deutlich günstigeren Preis ein und hob dann stückweise die Preise für die anderen Pakete an oder strich etwa das Basis-Abo komplett.

In einigen Ländern, darunter Frankreich und Mexiko, gibt es zudem noch ein Premium-Abo. Dieses kostet durchschnittlich 10,99 Euro im Monat und bietet verbesserte Streaming-Qualität. Ein solches mehrstufiges Abo-Modell wäre ebenfalls denkbar.

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Flexibler Wechsel möglich

Wie genau Paramount+ in Deutschland vorgehen möchte, ist aber nicht bekannt. Allerdings gehen aus den AGB-Änderungen noch einige Details hervor. So sollen Nutzer auch während der Laufzeit ihres Vertrags ihr Abonnement upgraden oder downgraden können, um so zwischen einem Tarif mit und ohne Werbung wechseln zu können. Allerdings verfallen dabei eventuelle Rabatte. Wer außerdem sein Abo während eines Probezeitraums aufwertet, kann die Änderung direkt umsetzen. Wer innerhalb des Zeitraums hingegen zur günstigeren Variante wechseln will, kann das erst nach Ablauf der Frist tun.

Zudem möchte der Streaming-Dienst seine Probe-Abos stärker reglementieren. Nutzer sollen künftig entsprechende Aktionen nur noch einmalig nutzen können. Mehrfache Anmeldungen, etwa mithilfe verschiedener Namen oder E-Mail-Adressen, sind explizit in den AGB ausgeschlossen.

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