14. Juni 2022, 12:50 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Zurzeit mehren sich die Gerüchte, dass Netflix den US-amerikanischen Hersteller Roku übernehmen möchte. Dieser ist unter anderem für seine TV-Sticks bekannt. Dieser Schritt könnte sich für beide Unternehmen lohnen.
Streaming-Dienst Netflix ist zwar nach wie vor die Nummer 1, steckt aber momentan in einer Krise. Seit einiger Zeit kommt, angefacht durch die aktuelle Situation, wiederholt das Gerücht auf, dass Netflix an einer Übernahme Rokus interessiert sei. Doch was bedeutet das genau und mit was können wir gegebenenfalls rechnen?
übersicht
Netflix in der Krise, genau wie Roku
Erstmals seit 2011 verzeichnete Netflix im Frühjahr 2022 rückläufige Abonnement-Zahlen. Dazu mehrt sich die Kritik an den steigenden Preisen und den dafür zur Verfügung gestellten Inhalten des Anbieters. Netflix reagierte bereits mit der Ankündigung mehrerer neuer Maßnahmen, von denen allerdings noch keine unmittelbar bevorsteht. Unter anderem will der Dienst noch härter gegen sogenanntes Account-Sharing vorgehen. Sogar ein zusätzliches, werbegestütztes Abo ist im Gespräch, genau wie eine Live-TV-Funktion. Vor allem aber sollen die Produktionen hochwertiger, dafür aber zahlenmäßig geringer werden.
Roku auf der anderen Seite geht es nach einem coronabedingt erfolgreichen Jahr 2020 selbst nicht wirklich gut. Der Marktführer im Bereich Streaming-Geräte kämpft momentan mit einer deutlich niedrigeren Aktienbewertung. Dazu kommt, dass Roku zwar auf dem US-amerikanischen Markt deutlich vorne liegt, in anderen Ländern wie etwa Deutschland aber erst spät gestartet und somit noch nicht wirklich angekommen ist.
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Für wen würde sich eine Übernahme lohnen?
Die beiden Unternehmen haben gemeinsam, dass sie in ihrem Gebiet führend sind, inzwischen aber ordentlich Druck von hinten bekommen. Netflix würde bei einer Übernahme natürlich seine Streaming-Plattform und das umfangreiche Angebot an Filmen und Serien mitbringen. Roku auf der anderen Seite stellt Streaming-Hardware mit entsprechender Software her, über die man viele Streaming-Dienste zusammenführen kann.
Sinnvoll scheint die Idee einer Übernahme von Roku durch Netflix insofern, als dass Netflix nochmals sein Bestreben nach einem kostengünstigeren Modell, in dem dafür Werbung zu sehen ist, unterstreicht. Roku verfügt nämlich über eine gut ausgebaute Werbe-Infrastruktur, da das Unternehmen auf den eigenen Geräten selbst Werbung schaltet. Denkbar wäre auch ein eigener Netflix-Streaming-Stick, der den Dienst so ganz einfach auf alle Geräte mit einem entsprechenden Anschluss bringt.
Auf der anderen Seite ist Netflix bereits auf den allermeisten Geräten verfügbar. Roku wiederum verdient sein Geld damit, eine Lösung für mehrere Dienste anzubieten. Nutzern wird dann angezeigt, wo sie welchen Inhalt sehen können und müssen nicht lange zwischen den einzelnen Diensten wechseln. Das sind wiederum Gründe, die erstmal gegen eine Übernahme sprechen würden, sie aber natürlich nicht ausschließen.
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Erste Gespräche zwischen Netflix und Roku
Nun stellt sich natürlich die Frage, wie konkret die Übernahmeideen sind. Laut der US-amerikanischen Nachrichtenseite „Business Insider“ haben tatsächlich bereits erste Gespräche zwischen Netflix und Roku stattgefunden. Außerdem wurde von Seiten Rokus ein Transaktionsstop für die mitarbeitereigenen Aktien ausgerufen. Solche Maßnahmen kommen vor allem dann zum Einsatz, wenn das Unternehmen plant, Informationen zu veröffentlichen, die den Aktienkurs stark schwanken lassen. Das sind alles Hinweise, die die Gerüchteküche brodeln lassen. TECHBOOK hält Sie auf dem Laufenden.