22. Januar 2025, 11:57 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Netflix hebt erneut die Preise für seine Abonnements an. Nutzer in den USA, Kanada, Portugal und Argentinien müssen künftig bis zu 2,50 US-Dollar mehr pro Monat zahlen. Dies betrifft sowohl werbefinanzierte als auch werbefreie Abo-Modelle. Deutsche Kunden bleiben zunächst verschont, doch Experten erwarten auch hierzulande eine baldige Anpassung der Tarife.
Streaming-Anbieter Netflix hat seine aktuellen Quartalszahlen bekannt gegeben und kann sich über gute Ergebnisse freuen. Im vierten Quartal 2024, rund um das Weihnachtsgeschäft, verzeichnete Netflix ein Plus von 18,9 Millionen Abonnenten weltweit; aus Europa und Afrika kamen rund fünf Millionen dazu. Mit diesem Zuwachs konnte der Streaming-Anbieter die Marke von 300 Millionen Abonnenten weltweit knacken – ein neuer Rekord. Im selben Atemzug kündigte Netflix jedoch auch eine erneute Preiserhöhung für 2025 an, die in ersten Ländern schon in Kürze in Kraft treten wird.
Übersicht
Netflix erhöht Abo-Preise in ersten Ländern
Zu diesen Ländern gehören die USA, Kanada, Argentinien und Portugal. Erstaunlich ist, dass Netflix die Preiserhöhung 2025 erstmals auch auf das Abo mit Werbung ausbreitet. In den USA klettert der Preis für diese Option von 6,99 US-Dollar auf 7,99 US-Dollar. Für das Standard-Abo ohne Werbung müssen Kunden dort künftig 17,99 US-Dollar zahlen, was einen Anstieg um 2,50 US-Dollar bedeutet. Auch das Premium-Abo, das unter anderem 4K-Inhalte bietet, wird mit 24,99 US-Dollar 2 US-Dollar teurer. Ähnlich fällt die Preiserhöhung von Netflix im Januar 2025 in Kanada, Portugal und Argentinien aus.
Die Wahl der Länder ist nicht überraschend. Schon häufig hat Netflix hier den Anfang gemacht, bevor der Anbieter die höheren Preise auch auf andere Märkte ausgedehnt hat. Mit Portugal ist bereits ein Land der Eurozone dabei. Die DACH-Region, darunter Deutschland, bleibt vorerst unberührt, aber die Preispolitik könnte auch hierzulande bald zu Änderungen führen.
So begründet Netflix die höheren Preise
Netflix begründet die Preiserhöhung 2025 mit gestiegenen Investitionen in Inhalte und Technologien. Sie sei zudem nötig, um weiterhin qualitativ hochwertige, exklusive Serien und Filme bereitstellen zu können, so das Unternehmen in einer Mitteilung an Investoren. In den vergangenen Jahren hat Netflix große Summen in populäre Inhalte oder Live-Events wie den Boxkampf zwischen Mike Tyson und Jake Paul investiert. Diese Strategie habe sich als erfolgreich erwiesen, um sowohl neue Kunden zu gewinnen, als auch bestehende Abonnenten zu binden. Insbesondere die zweite Staffel von „Squid Game“ war für den Erfolg im vierten Quartal 2024 verantwortlich. Der Titel ist die erfolgreichste Serien-Produktion des Streaming-Dienstes.
Ein weiteres Argument für die erneute Preiserhöhung ist der Wettbewerb am Streaming-Markt. Netflix betont, dass man durch die höheren Einnahmen besser mit Konkurrenten wie Disney+ oder Amazon Prime Video konkurrieren kann. Zudem will das Unternehmen seinen Kunden durch die höheren Investitionen einen spürbaren Mehrwert bieten.
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Kommt die Preiserhöhung 2025 auch nach Deutschland?
Obwohl die Preiserhöhung 2025 vorerst nur für Netflix-Kunden in den USA, Kanada, Portugal und Argentinien gilt, könnte sich dies bald ändern. Bisher hat der Anbieter Preisanpassungen oft innerhalb weniger Monate weltweit umgesetzt. In Deutschland blieben die Preise seit der letzten Anpassung im April 2024 stabil.
Hierzulande kostet das werbefinanzierte Standard-Abo derzeit 4,99 Euro pro Monat, das werbefreie Standard-Abo 13,99 Euro und das Premium-Abo 19,99 Euro. Das günstige Basis-Abo hat der Anbieter im Sommer 2024 eingestellt. Im Vergleich mit den genannten Ländern sind die Abo-Preise hierzulande somit geringer. Auch die Kosten für Zusatzmitglieder liegen in Deutschland mit 4,99 Euro im internationalen Vergleich eher niedrig.
Experten gehen jedoch davon aus, dass eine ähnliche Preiserhöhung wie die im Januar 2025 angekündigte auch in Deutschland unvermeidbar ist, da Netflix weltweit auf einheitliche Preisstrukturen setzt. Ein weiterer Faktor ist die gestiegene Nutzung von Streaming-Diensten in Europa, die den Markt für Preisanpassungen attraktiver macht.
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Netflix will sich stärker auf werbefinanzierte Modelle fokussieren
Netflix setzt verstärkt auf werbefinanzierte Abos, um neue Zielgruppen zu erreichen und die Einnahmen pro Nutzer zu steigern. Laut Unternehmensangaben entscheiden sich in den Märkten, wo diese Option verfügbar ist, die Mehrheit der Neukunden für das günstigere werbefinanzierte Modell. Das werbefinanzierte Abo-Modell gibt es seit 2022 und bietet Netflix die Möglichkeit, auch durch Werbung zusätzliche Einnahmen zu generieren. Besonders während Live-Events wie Sportübertragungen sind Werbeeinblendungen eine attraktive Einnahmequelle. Unternehmen zahlen hohe Preise für Werbespots, die in diesen beliebten Formaten ausgestrahlt werden.
Netflix plant, die Verfügbarkeit dieses Abos in weiteren Märkten auszubauen, um mehr Kunden anzusprechen. Dabei soll der Fokus auf preisbewusste Nutzer gelegt werden, die bislang von den höheren Kosten abgeschreckt wurden. Dieses Modell wird als Schlüssel zu langfristigem Wachstum betrachtet, da es eine neue Einnahmequelle erschließt.