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Sport-Event

Kunden verklagen Netflix nach Mega-Panne bei Tyson-Boxkampf

Technische Probleme beim Paul-vs-Tyson-Kampg bescheren Netflix eine Klage
Technische Probleme beim Paul-vs-Tyson-Kampf bescheren Netflix eine Klage Foto: Getty Images for Netflix © 2024
Marlene Polywka Techbook
Redakteurin

22. November 2024, 16:01 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Streaming-Riese Netflix sieht sich aktuell mit einer Sammelklage konfrontiert. Der Grund: massive technische Probleme beim Livestream eines großen Sport-Events. TECHBOOK erklärt die Details.

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Jake Paul gegen Mike Tyson, Influencer gegen ehemaligen Profi-Sportler. Ein bewährtes Prinzip, das nun aber bei Netflix durch den großen Namen Tysons für Rekorde sorgte. Schon im Vorfeld wurde der Boxkampf groß beworben. Events wie dieser Showkampf sollen Netflix weiter in den Bereichen Sport und Live-Übertragung etablieren – scheinbar mit Erfolg. Der Streaming-Dienst meldete im Anschluss Rekordzahlen. Gut 80.000 Menschen vor Ort, mehr als 100 Millionen schauten zudem vor den heimischen Bildschirmen zu. Das macht das Netflix-Live-Event zum meistgestreamten aller Zeiten – abseits der großen TV-Events. Jetzt wurde aber wegen des Boxkampfes Paul vs. Tyson Klage gegen Netflix eingereicht.

Technische Pannen bei Livestream

Generell versucht Netflix bereits seit einiger Zeit, sich auch auf dem Live-Markt zu etablieren. Eigentlich ironisch, wenn man das grundlegende Erfolgsrezept des Streaming-Dienstes bedenkt. Aber scheinbar hat auch Netflix den Reiz von Livestreams verstanden, vor allem in Kombination mit Sport. Entsprechend prominent wurde das Box-Event bereits Monate im Vorfeld beworben.

Am Ende gewann Jake Paul deutlich in acht Runden. Der 58-jährige Tyson machte rund 20 Jahre nach seinem Karriereende keine gute Figur im Ring – das ist allerdings nicht der Grund für die Klage gegen Netflix. Stattdessen beschwerten sich bereits während der Übertragung diverse Nutzer über massive technische Probleme. Bei einigen kam es zu verschlechterter Qualität, bei anderen hakte der Stream, bei wieder anderen brach die Übertragung ganz ab.

Klage gegen Netflix wegen Paul-Tyson-Kampf

Während einige auch belustigt reagierten, ist die überwiegende Mehrheit mindestens irritiert, wenn nicht sogar wütend. Einige Netflix-Abonnenten beabsichtigen jetzt sogar, Klage gegen den Dienst einzureichen. Netflix reagierte zwar auf die Probleme, aber eher mit einem Augenzwinkern. In einem Beitrag auf X (vormals Twitter) schreibt der Anbieter„Das Mega-Boxereignis beherrschte die sozialen Medien, brach alle Rekorde und brachte sogar unsere Puffersysteme in die Bredouille.“

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Grund für die Probleme scheint also die nicht ausreichend kalkulierte Serverkapazität gewesen zu sein. Nutzer kommentieren das mit Beiträgen wie: „Es hat sich gezeigt, dass Netflix keine Live-Sportveranstaltungen auf seiner derzeitigen Plattform anbieten sollte.“ Einige äußern zudem Unmut darüber, dass der Support nicht angemessen reagiert habe. Statt sich für das Problem zu entschuldigen und nach einer Lösung zu suchen, habe der Streaming-Dienst in einigen Fällen das Problem auf die Internetverbindungen der Zuschauer geschoben.

Wie jetzt unter anderem „Variety“ berichtet, hat nun ein Netflix-Kunde aus Florida Klage eingereicht. Er wirft dem Unternehmen vor, nicht ausreichend auf die hohe Nachfrage vorbereitet gewesen zu sein. In der Argumentation heißt es weiter, dass Netflix so seinen Vertrag mit den Kunden gebrochen und deshalb einen Schadenersatz an Betroffene zu zahlen habe. Die Klage ist als Sammelklage ausgelegt.

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Was bedeutet die Klage für Netflix?

Unabhängig von der Klage dürfte Netflix sich ohnehin Gedanken machen, wie es künftig mit dem Livestream-Geschäft weitergehen soll. Dass der Streaming-Riese den Sektor ausbauen will, gilt als so gut wie sicher.

Das bekräftigte auch Mark Gurman bei Threads. Laut dem Bloomberg-Reporter äußerte sich Technikchefin Elizabeth Stone im internen Briefing hochzufrieden. Zwar wisse man, dass es auch Raum für Verbesserungen gebe. Bei vielen Nutzern sei der Stream aber stabil gelaufen und die Zahlen sprächen für sich. Gurman zufolge sagte Stone auch: „Wir wollen die schlechten Erfahrungen einiger Mitglieder nicht abtun und wissen, dass wir noch Raum für Verbesserungen haben, aber wir betrachten diese Veranstaltung dennoch als großen Erfolg.“

Davon bekommt man in den sozialen Medien allerdings nichts mit. Dort wirbt Netflix unbeeindruckt bereits für das nächste Live-Event. Ein Umstand, der in den Kommentarspalten durchaus für Häme sorgt. Dort kann man Kommentare wie „Netflix, repariere dich erstmal selbst“ und „Lasst uns nicht den schlechten Livestream vergessen“ lesen. Wer zudem auf die Liste der Dezember-Neuheiten schaut, entdeckt dort auch zwei NFL-Spiele. Sport-Fans und Netflix-Nutzer müssen sich also in Zukunft wohl auf die weitere Fragmentierung des Marktes und einige technische Ruckler einstellen.

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