19. November 2024, 16:29 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Streaming-Dienste wollen eigentlich vor allem mit Exklusivität punkten. Doch bei Filmen von Apple TV+ könnte sich das bald ändern.
Wer gerne Filme und Serien schaut und sie am liebsten auf Abruf bereit haben möchte, hat heute die Wahl aus zahlreichen VoD-Plattformen. Dabei gibt es verschiedene Überlegungen, die ins Programm der Streaming-Anbieter fließen. Doch ganz egal, um welchen es sich genau handeln mag, das große Alleinstellungsmerkmal sind in der Regel exklusive Titel, die es nur bei dem jeweiligen Streaming-Dienst gibt. Mit dieser Strategie fuhr der Markt bislang sehr gut, aber es führt auch zu immer mehr kostspieligen Abos auf Kundenseite. Nun scheint ein Umdenken stattzufinden – und Apple TV+ will mit Filmen in diesem Punkt den nächsten Schritt gehen.
Filme von Apple TV+ auch woanders zu sehen sein
Das geht jedenfalls aus einem neuen Bericht von „Bloomberg“ hervor, wofür man sich auf nicht näher genannte Insider-Quellen stützt. Demnach habe Apple mit Maria Ines Rodriguez eine ehemalige Mitarbeiterin von Disney und NBCUniversal ins Boot geholt, um die Umsätze aus dem Filmgeschäft zu steigern und die Sichtbarkeit der eigenen Inhalte zu verbessern.
Im Zuge dessen sollen bislang exklusive Filme von Apple TV+ an Dritte und somit für die Verwendung auf anderen Kanälen lizenziert werden. Dies soll digitale Stores, wo man Werke kaufen oder leihen kann, ebenso einschließen wie auch TV-Sender in anderen Ländern. Hauseigene Serienproduktionen sind bislang von diesen Plänen ausgenommen.
Noch ist nicht bekannt, wann und in welcher Form entsprechende Lizenzverträge vereinbart werden. Filmfans können sich dann aber auf Werke wie die irische Animationsperle „Wolfwalkers“ ebenso freuen wie auf den Oscarfilm „CODA“.
Apple TV+ ist ein noch Minusgeschäft
Ähnlich wie Amazon oder Netflix hat Apple bereits in der jüngeren Vergangenheit ausgewählte Filme auch ins Kino gebracht, darunter „Killers of the Flower Moon“ oder „Napoleon“. Doch abseits dessen galt wie bei der Konkurrenz ein bislang strenges Vorgehen zugunsten der Exklusivität.
Aber während die Krise der Streaming-Dienste allgemein zumindest diskutiert werden kann, so sind die Probleme für Apple TV+ ersichtlicher als woanders. Profit wirft Apples Streaming-Dienst keinen ab und das trotz Filmen, die starke Besprechungen und Preise einheimsen.
Diese interessieren aber nicht genug Menschen. Dabei hat das Unternehmen bereits Milliarden in die Produktion von Filmen und Serien gesteckt. Nun will man einerseits die Kosten senken, andererseits den finanziellen Erfolg von Apple TV+ steigern.
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Trendwende im Streaming
Es ist nicht der erste Vorstoß, eine größere Nutzerschaft zu erreichen. Zuvor bestätigte man, dass Apple TV+ jetzt auch als Channel innerhalb von Amazon Prime Video in den USA buchbar ist. Mit dem neuen Lizenzplan will man mehr Einnahmen generieren und hoffentlich auch neue Abonnenten gewinnen.
In der jüngeren Vergangenheit haben aber auch Warner Bros. Discovery, Paramount und Disney damit begonnen, mehr Titel an Dritte zu lizenzieren. Auch Amazon verkauft die Nutzung einiger Titel an TV-Sender und sogar andere Streaming-Dienste.