22. April 2022, 14:50 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Bei dem Wust an Streaming-Diensten, die ich nutze, habe ich mir Apple TV+ lange gespart. Doch dann konnten verschiedene eigenproduzierte Serien des Betreibers mein Interesse wecken. Ich habe ein Abo abgeschlossen – und hätte es getrost bei der gratis Probewoche belassen können. Apple TV+ hat mich leider nicht überzeugt.
Netflix, RTL+ und Amazon Prime Video – eigentlich liefern diese drei mir ausreichend Inhalte, um mich zu unterhalten. Doch dann war ich plötzlich in Corona-Quarantäne, ich brauchte also mehr. Eine Gelegenheit, mal den Test zu unternehmen und ein (Probe-)Abo mit Apple TV+ abzuschließen. Zu meinem Glück war die Einrichtung kinderleicht. Was dann folgte, war ein Wechselbad der Gefühle.
Stimmung 1: große Begeisterung
OK, wow. Das Bild. Die Schauspieler! Apple TV+ ist schon eine ganz andere Nummer als z. B. Netflix mit seinen schnöden Eigenproduktionen. Das Bild gestochen scharf und auch die Tonqualität bestens. Ein großes Plus: die vielen verschiedenen Sprachen und Optionen für Untertitel. Bei der (kostenlosen) Test-Woche würde es bestimmt nicht bleiben; zumal Apple TV+ mit 4,99 Euro pro Monat relativ günstig ist. Einen gönn ich mir auf jeden Fall.
Meine ersten auf der Couch gefesselten Tage habe ich mit „The Morning Show“ verbracht, die folgenden mit dem liebenswürdigen „Ted Lasso“. Das waren tatsächlich die wesentlichen Serien, die mir empfohlen worden waren. Check!
Stimmung 2: mittlere Begeisterung
Was mich die ganze Zeit ein bisschen genervt hat: Jedes Mal, wenn eine neue Folge startete, musste ich die Spracheinstellungen aufrufen und die Untertitel erneut ausstellen. Es erschienen einfach immer wieder deutsche Untertitel, auch wenn ich diese niemals eingestellt hatte. Ob das vielleicht daran liegt, dass ich die App über meinen Fire-TV-Stick (4K) schaue?
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Beim Durchsuchen der Inhalte sind mir immer wieder die bekannten Gesichter hochkarätiger Schauspieler aufgefallen. Nach Teddy gucke ich vielleicht „Severance“ oder „Suspicion“, dachte ich. Davon hatte mich dann aber keine so richtig gecatcht. Es waren leider immer wieder die gleichen wenigen Serien, die mir angezeigt wurden, auch wenn ich die App regelrecht durchkämmte. Mein vorläufiges Test-Urteil für die Auswahl: semi.
Stimmung 3: Enttäuschung
In so einer Corona-Quarantäne kommen einem auch Serien und Filme in den Sinn, die man testweise zur Berieselung schauen könnte. Etwas, das nicht anstrengt. Vielleicht würde mir ja z. B. „O.C. California“ wieder Spaß machen – hab ich als Jugendliche geliebt und bei RTL+ läuft es gerade auf Deutsch. Apple TV+ hat es scheinbar auch, auf Englisch. Aber oha, hier müsste man für eine Staffel satte 19,99 Euro zahlen!
Als ich dann einen weiteren Film anwählen wollte, der mir im Fire-TV-Hauptmenü angezeigt wurde, habe ich verstanden, was hier nicht ganz stimmte. Die App vermischt in der Bedienoberfläche anscheinend Inhalte, die bei Apple TV+ inklusive sind, und das reguläre iTunes-Angebot. Vieles davon muss man also extra bezahlen.
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Fazit: Apple TV+ hat meinen Test nicht bestanden
Apple TV+ ist qualitativ gegenüber der Konkurrenz sicherlich weit vorne. Dafür finde ich die Auswahl an Inhalten zu klein und gepaart mit der suboptimalen Bedienung kam bei mir häufiger Frust auf. Alleinstehend tun 4,99 Euro zwar nicht weh, sprich: Man könnte den Streamingdienst abonniert lassen und gelegentlich reinschauen. Ich selbst habe mich aber schon seit Wochen nicht mehr auf Apple TV+ erwischt und werde mein Abo daher beenden.
Wie einfach man sein Abo bei Apple TV+ kündigen kann, erklären wir hier.