19. September 2022, 11:34 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Amazon Prime Video gehört zu den meistgenutzten Streaming-Anbietern weltweit. Doch wirklich intuitiv ist die Oberfläche nicht, Inhalte sind mitunter schwer zu finden. Ein Face Lift sollte das ändern – mit mäßigem Erfolg.
Die neue Nutzeroberfläche für Amazon Prime Video wurde ab Mitte Juli 2022 ausgerollt und steht inzwischen großflächig zur Verfügung. Bei allen Kunden ist sie allerdings noch nicht angekommen. Die Umgestaltung betrifft sowohl die per App angebundenen Geräte als auch den Fire-TV. Mit der neuen Nutzeroberfläche möchte Amazon Prime Video eigene Inhalte noch mehr in den Fokus rücken und die Suche nach Filmen und Serien erleichtern. So recht geklappt hat das aber scheinbar nicht.
Übersicht
Neue Navigation nach Vorbild von Netflix und Disney+
Wie gut sich eine Webseite nutzen lässt, hängt zum großen Teil von der Navigation ab. Bei Anbietern wie Netflix und Disney+ finden Nutzer die Menüpunkte beispielsweise für Serien, Filme, neue Inhalte und Einstellungen auf der linken Bildschirmseite in vertikaler Ansicht. So sind sie jederzeit aufrufbar, selbst wenn Nutzer durch die Angebote auf der Startseite scrollen. Auf der Nutzeroberfläche von Amazon Prime Video waren sie bislang hingegen horizontal ganz oben in der Ansicht platziert.
Der Re-Design hat das geändert und die vertikale Anordnung auch zu Prime Video gebracht. In der Leiste finden Nutzer nun die Punkte „Startseite“, „Shop“, „Suche“, „Live-TV“, „Mein Bereich“ und „Kostenlos mit Werbung“. Ebenfalls eingeführt werden Unterkategorien, mit denen Nutzer beispielsweise Filme, Serien und Sport direkt von der Startseite ansteuern können. Im Bereich „Shop“ kommen die Unterkategorien „Channels“ sowie „Leihen oder Kaufen“ hinzu.
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(Live-)Sport und TV-Programm
Für Freunde von Sport-Übertragungen führte Amazon Prime Video mit der neuen Nutzeroberfläche das bereits erwähnte Untermenü „Sport“ ein, mit der sich Spiele besser finden lassen sollen. Auch stellt der Anbieter hier in einem speziell entwickelten Karussell interessanten Ligen und Teams vor.
Auf der neuen Live-TV-Seite lassen sich hingegen aktuell ausgestrahlte Matches und Live-Sport-Veranstaltungen finden. Allen aktuellen Sport- und TV-Sendungen listet Amazon Prime Video dabei in einem Live-TV-Programmführer, über den Nutzer sehen können, was gerade auf Sendung ist, und herausfinden, wann die nächste Übertragung beginnt.
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Streaming-Tipps auf der neuen Nutzeroberfläche von Amazon Prime Video
Auch früher gab der Streaming-Anbieter bereits Programmtipps für Kunden. Auf der neuen Nutzeroberfläche präsentiert Amazon Prime Video sie aber optisch ansprechender in Form von Karussellen. So gibt es beispielsweise ein Karussell mit den „Top 10 Charts“, in dem die aktuell beliebtesten Inhalte zu finden sind.
Speziell für Amazon Originals, Exclusives und Prime Video Cinema gibt es das „Super-Karussell“, in dem Amazon die neuesten Top-Titel mit größeren Filmpostern und automatisch abspielenden Trailern listet.
Prime-Inhalte nach wie vor nicht klar gekennzeichnet
Ein Ärgernis bei Amazon Prime Video ist für viele Nutzer die Vermischung von Prime-Inhalten und denen, die kostenpflichtig sind. Damit Kunden auf der Startseite die in der Prime-Mitgliedschaft eingeschlossenen Titel besser erkennen können, führt Amazon Prime Video mit der neuen Nutzeroberfläche zusätzliche Symbole ein. Ein blaues Häkchen kennzeichnet dann beispielsweise einen im Abo enthaltenen Titel. Eine Einkaufstasche markiert hingegen einen Inhalt, für den Nutzer zahlen müssen. Außerdem gibt es weiterhin die Prime-Übersicht, die unter „Meine Abonnements“ zu finden ist. Hier listet der Anbieter alle Videos und Serien, die in der Prime-Mitgliedschaft enthalten sind.
Tatsächlich lässt die Umsetzung gerade in diesem Punkt nach wie vor zu wünschen übrig. Als Konsequenz der Umstellung fällt nämlich Stand jetzt die Banderole weg, die bisher über die Ecke eines Covers gespannt war. Nun ist zwar durch eine entsprechende Markierung zu erkennen, welche Inhalte kostenpflichtig sind. Dass ein Cover nicht entsprechend markiert ist, heißt aber nicht, dass es zum Prime-Abo gehört. Das zeigt sich unter anderem bei Freevee-Inhalten. Nach wie vor sind alle Inhalte gleichermaßen auf der Startseite abgebildet: Sowohl die Abo-Inhalte, als auch die mit Zusatzgebühren. Man kann nicht gezielt filtern, sondern muss immer genau hinschauen
Neue Suche mit Live-Vorschlägen
Netflix-Nutzer kennen sie schon: Die Suche, bei denen passende Vorschläge bereits angezeigt werden, während man tippt. Amazon Prime Video übernimmt diese Suchfunktion in die neue Nutzeroberfläche. Außerdem lassen sich die Ergebnisse mit dem Update nach Genre oder nach der Auflösung wie 4K UHD filtern. Amazon nutzt auch hier die neuen Symbole wie den blauen Haken und die Einkaufstasche, um kostenlose von den Kauf-Inhalten eindeutig zu filtern.