
2. August 2024, 13:49 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Wer Kunde beim großen Online-Versandhaus Amazon ist, könnte in den vergangenen Tagen eine Einladung zu „Amazon Preview“ erhalten haben. TECHBOOK klärt auf, was es damit auf sich hat.
Wer ein Kundenkonto bei Amazon besitzt, kann auf ein breites Produktangebot zurückgreifen. Mit einem Prime-Abo wird dieses sogar nochmals größer. Aber das ist längst nicht alles, was das Unternehmen in petto hat. Mit Amazon Preview gibt es nämlich einen Bereich, der nur für Eingeweihte gedacht ist und deshalb teilweise so unbekannt ist, dass sich Nutzer, die eine Einladung bekommen, fragen, ob es sich vielleicht um Spam handelt. TECHBOOK verrät, worum es genau geht.
Mit Amazon Preview exklusiv Filme und Serien vorab streamen
Der Name Amazon Preview deutet bereits an, dass es sich um die Gelegenheit drehen soll, etwas vorab sehen zu können. Wie es in den dazugehörigen FAQ heißt, erhalten User damit die Möglichkeit, bereits im Vorfeld Filme, Serien, aber auch Konzepte oder Storyboards zu zukünftigen Projekten zu sichten. Wer weiß, vielleicht kann man dann schon vor allen anderen in „The Boys“ Staffel 5 reinschauen?
Einfach nur zum Spaß stellt Amazon diese Inhalte natürlich nicht zur Verfügung. Stattdessen können und sollen Teilnehmer Gesehenes bewerten. Das Kundenfeedback soll dabei helfen, sich noch in Arbeit befindende Projekte weiter zu verbessern.
Damit stellt Amazon Preview das hauseigene Streaming-Äquivalent zu den Testscreenings im Filmbereich dar. Dort ist es schon lange gängig, Personen zu geheimen Vorführungen einzuladen, um deren Reaktionen weit vor der Veröffentlichung einzufangen. Fallen diese dann zum Beispiel sehr negativ aus, geschieht es nicht selten, dass Drehbuchautoren, Regisseure und Stars noch mal daran arbeiten müssen.
Amazon Preview ist somit außerdem die Streaming-Alternative zu Amazon Vine, wo Mitglieder Produkte kostenlos zugeschickt bekommen.
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Teilnahme nur per Einladung möglich
Apropos Einladung: Nicht jeder kann sich für Amazon Preview registrieren. Im Regelfall kommt das Unternehmen auf den jeweiligen Kunden per E-Mail zu. Aus eigener Erfahrung weiß TECHBOOK, dass die Nachricht den Betreff „Exklusive Einladung zur Teilnahme an der Amazon Preview“ enthält, Absender war in unserem Fall „promotion5@amazon.de“.
Da in der Vergangenheit bereits die Frage nach der Glaubwürdigkeit der E-Mail laut wurde und manche Sorge vor einem Betrugsversuch im Netz äußerten, können wir beruhigen: Die Einladung ist echt. Nur bekommt sie nicht jeder. In den FAQ heißt es, dass es in bestimmten Ländern möglich ist, sich auf der lokalen Amazon-Seite auf eine Warteliste für die Einladung setzen zu lassen.
Eine solche Möglichkeit haben wir für Deutschland nicht entdeckt und auch sonst keine entsprechende Landingpage. Amazon Preview wirkt damit nahezu geheim. Allerdings scheint es eine eigene englischsprachige Seite dafür zu geben – zumindest sind dort die gleichen FAQ hinterlegt, nur eben in anderer Sprache.
Wie genau und nach welchen Mustern oder Auswahlkriterien Amazon potenzielle Teilnehmer identifiziert und kontaktiert, ist nicht bekannt. TECHBOOK hat eine entsprechende Anfrage gestellt, aber noch keine Antwort erhalten. Wie lange es diesen Streaming-Club gibt, ist auch nicht ganz klar. Aufgrund diverser Userbeiträge im Netz scheint er aber bereits seit mehreren Jahren zu existieren.
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Umfassende Nutzer-Informationen abgefragt
Die Teilnahme am Programm ist kostenlos. Die Einladung kann angeblich nur einmal verwendet werden, im Selbsttest funktionierte sie aber mehrfach – erst im Desktop-Webbrowser, anschließend auch mobil. Eine Weitergabe der Benachrichtigung ist nicht gestattet.
Wer mitmachen möchte, muss auf den Link in der E-Mail klicken und dann einen ausführlichen Fragebogen beantworten. Dabei muss man unter anderem angeben, ob man bei einem großen Tech-Unternehmen wie Meta, Google oder Netflix angestellt ist und welchen Beruf man genau ausübt. Angaben zur Person und den eigenen Sehpräferenzen (schaut man gerne Dramen oder Actionfilme?) müssen ebenfalls gemacht werden.
Darüber hinaus gibt es eher kurios anmutende Fragen zur eigenen Freizeitgestaltung, wie das folgende Beispiel zeigt:

Auch soll man angeben, in welcher Sprache man Filme und Serien am liebsten schaut. Dabei gilt es außerdem mitzuteilen, ob man zum Beispiel englische Fassungen mit oder ohne Untertitel schauen würde.

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Lohnt sich die Teilnahme?
Für Film- und Serienfans dürfte die Einladung bereits Lohn genug sein, denn wer darf schon exklusiv vorab neue Amazon-Titel sehen? Das ist aber nicht alles. Das Unternehmen stellt auch in Aussicht, gelegentlich Geschenkkarten, Amazon-Werbegutschriften, Preise und
Werbegeschenke zu verteilen.
Nach erfolgreicher Registrierung wird sich Amazon „in verschiedenen Zeitabständen über das Jahr verteilt“ beim User melden. In der Regel soll dies aber alle zwei bis drei Wochen via E-Mail geschehen. Interessierte werden also viele Gelegenheiten erhalten, das Angebot im kleinen Kundenkreis in Anspruch zu nehmen.