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Meinung

„Freevee sollte seinen Nutzern die Werbung nicht aufzwingen!“

Logo von Amazon Freevee auf Smartphone
Amazon bietet mit Freevee einen werbebfinanzierten kostenlosen Streaming-Dienst. Das Ganze hat aber einen Haken Foto: Getty Images
Marlene Polywka Techbook
Redakteurin

10. Mai 2023, 13:11 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Amazon Freevee läuft als kostenloses Streaming-Angebot über die Plattform des US-amerikanischen Unternehmens. Finanziert wird der Dienst über Werbung – und zwar ausschließlich. Unsere Autorin findet, dass das eine ungünstige Konstellation ist.

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Der Streaming-Markt ist inzwischen riesig und hat das lineare TV in vielen Punkten abgelöst. Dabei unterscheiden sich die verschiedenen Anbieter in erster Linie durch ihre Inhalte. Vor allem die Originals und Exclusives spielen dabei eine große Rolle, denn technisch macht es kaum noch einen Unterschied, welche Plattform man nutzt. Und noch in einem anderen Punkt sind sich die Dienste immer ähnlicher: Bei vielen gibt es inzwischen auch einen günstigeren Tarif, in dem die Nutzer dann Werbeunterbrechungen in Kauf nehmen müssen. Die Betonung liegt hier auf Tarif, denn man hat in diesem Fall die Wahl. Amazon Freevee bietet die Option hingegen gar nicht erst an. Das sollte sich ändern!

Neue Inhalte für Amazon Freevee

Im Sommer 2022 ging Amazon auch in Deutschland mit Freevee an den Start. In den USA gibt es das Angebot bereits seit 2019. Der Dienst ist komplett kostenlos, dafür wird regelmäßig Werbung gezeigt. Voraussetzung ist lediglich ein Amazon-Konto, um sich einzuloggen. Eine Prime-Mitgliedschaft ist hingegen nicht nötig.

Bisher halten sich die Werbeunterbrechungen in Grenzen. Die Spots sind zwischen 30 und 60 Sekunden lang. Die Häufigkeit der Ausspielung richtet sich nach der Länge der Inhalte. So kann man bei einer normal langen Serienfolge mit einem Werbespot rechnen. Bei einem Film mit der üblichen Länge von circa zwei Stunden sind es hingegen vier Clips.

So weit, so gut. Nun hat Amazon einen weiteren Schwung von Serien und Filmen für Freevee angekündigt. Von über 100 Originals ist die Rede, die dann auch ausschließlich bei dem Dienst zu sehen sein werden. Schon jetzt zieht Amazon sukzessive Inhalte auf die interne Alternative zu Amazon Prime Video um.

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Ist Werbung lukrativer als Abos?

Das legt insgesamt die Vermutung nahe, dass das Schalten von Werbung für Amazon im Fall von Freevee attraktiver ist, als die Kosten über Abonnements wieder einzuspielen. Gerade in Kombination mit dem nötigen Amazon-Konto ergibt sich so aber eine ungute Mischung für den Nutzer. So als ob das Unternehmen mit kostenlosen Inhalten locke, dann mit Werbung Geld verdiene und die Nutzer zusätzlich auf die eigenen kostenpflichtigen Angebote locken will.

Meiner Meinung nach sollte Freevee seinen Nutzern die Werbung zudem nicht aufzwingen. Weniger – beziehungsweise in diesem Fall gar nichts – zahlen und dafür Werbung sehen, das ist ein fairer Deal. Freevee bietet aber eben auch keine andere Option. Das ist vor allem für Prime-Nutzer ärgerlich, die ja bereits ein Abo haben, darüber aber viele Freevee-Inhalte nicht abrufen können, diese allerdings trotzdem ständig in ihrem Feed sehen. Dass Amazon hier dermaßen zweigleisig fährt, stört mich persönlich inzwischen enorm.

Die Idee von Streaming-Diensten ist es ja unter anderem, dass man zahlt und dafür alle Inhalte jederzeit werbefrei nutzen kann. Diese Möglichkeit habe ich bei Freevee nicht. Sogar an TV-Sender angekoppelte Streaming-Plattformen wie RTL+ bieten inzwischen einen völlig werbefreien Tarif. Dann können die Nutzer selbst entscheiden, ob ihnen das werbefreie Abo den höheren Preis wert ist oder eben nicht.

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