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Nokia hatte geklagt

Amazon verliert vor Gericht! Produkt-Auswahl könnte deutlich schrumpfen

Ein Lieferwagen von Amazon Prime
Nach einem Gerichtsurteil darf Amazon Prime bestimmte Geräte womöglich nicht mehr ausliefern Foto: Europa Press via Getty Images
Freie Redakteurin

23. September 2024, 14:02 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Es ist eines der meist verkauften Produkte des Online-Händlers. Doch nach einem jüngsten Gerichtsurteil darf Amazon es womöglich nicht mehr vollumfänglich vertreiben. Hintergrund ist eine Klage von Nokia, die zunächst zugunsten des Telekommunikationsunternehmens ausging. Die ganze Geschichte – und welche Folgen für Amazon drohen – erfahren Sie bei TECHBOOK.

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Die Rede ist vom beliebten Amazon Fire TV Stick. In den Geräten komme eine spezielle Technologie zum Einsatz, für die Nokia ein Video-Codierungs-Patent hält. Davon berichtet aktuell die „WirtschaftsWoche“. Amazon hat besagte Technologie demnach ohne Lizenz verwendet und wurde deshalb von Nokia vor dem Landgericht München verklagt. Nun fiel das Urteil.

Nokia erwirkt Verkaufsstopp für Amazon Fire TV Sticks

Nokia hatte verlangt, das Amazon den Verkauf der Fire TV Sticks mit sofortiger Wirkung einstellt, und fordert vom Online-Händler nun die Zahlung hoher Lizenzgebühren. Das Urteil fiel zunächst zugunsten des Klägers aus, ist jedoch noch nicht rechtskräftig. Tatsächlich muss Nokia eine hohe Sicherheitsleistung einzahlen, um durchzusetzen, dass Amazon die betreffenden Geräte aus dem Handel nimmt.

Die Situation könnte nun auf verschiedene Arten ausgehen. Amazon und Nokia könnten sich einigen, wenn der eine bereit ist, dem anderen die verlangten Patentlizenzen zu zahlen. Doch danach sieht es aktuell eher nicht aus. Laut dem Statement eines Amazon-Sprechers, das gerade verschiedene Medien aufgreifen (so auch „WirtschaftsWoche“), hat Nokia ein „faires und branchenübliches Angebot abgelehnt“. Man halte das Urteil durch das Landgericht für falsch. Wahrscheinlicher scheint daher zu sein, dass Amazon Berufung einlegt.

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Der Stein des Anstoßes: HEVC-Technologie

Das als HEVC-Technologie (High Efficiency Video Coding) bekannte Kompressionsverfahren ermöglicht es, Videos in höherer Auflösung und bei besserer Qualität zu komprimieren, ohne dass sich dadurch die Datenmenge maßgeblich erhöht. Deshalb kommt konkret H.265 (so eine alternative Bezeichnung) vermehrt bei Streaming-Diensten zum Einsatz. Der Nachfolger von HEVC steht bereits in den Startlöchern: die modernere VVC-Technologie (Versatile Video Coding), die eine noch effizientere Videokomprimierung bietet. Damit ausgestattete Fire TV Sticks dürfte Amazon weiter verkaufen. Doch wie man auf der Amazon-Website nachlesen kann, ist bei den Geräten H.265 nach wie vor Standard.

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Für bestehende Nutzer ändert sich nichts

Für Besitzer eines Amazon Fire TV Sticks ändert sich durch das vorläufige Urteil nichts. Für sie werden das bisherige Streaming-Angebot sowie Softwareupdates für das Gerät selbst verfügbar bleiben.

In der Stellungnahme erklärt der Unternehmenssprecher, dass weiterhin „eine breite Auswahl an Fire TV Geräten auf Amazon.de verfügbar sein“ wird. Wie genau das gemeint ist, bleibt unklar. Es könnte bedeuten, dass neue Geräte mit alternativen (und nicht von Nokia patentierten) Videotechnologien entwickelt werden bzw. in den Handel kommen. Oder womöglich arbeitet man doch an einer Einigung.

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