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Tipps vom Experten

Das können Sie tun, um den Handy-Empfang zu verbessern

rau mit Handy in der Hand macht Fotos
Wenn das Handy keinen Empfang hat, kann das ganz schön nerven Foto: Getty Images
Madlen Schäfer

16. April 2019, 11:08 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Funklöcher oder auf einer Zugfahrt – es gibt unterschiedliche Gründe, warum unser Smartphone keinen Empfang hat. Ein Experte verrät, was Sie tun können.

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Warum haben wir keinen Empfang?

Wie kommt es eigentlich dazu, dass wir keinen Empfang mehr haben? TECHBOOK hat darüber mit Prof. Hans D. Schotten vom Fachgebiet für Funkkommunikation und Navigation der Technischen Universität Kaiserslautern gesprochen.

Außerhalb der Reichweite

Gründe dafür, dass unser Handy keinen Empfang hat, gibt es einige. Das passiert etwa „Wenn wir uns mit unserem Handy außerhalb der Reichweite von einer Basisstation befinden, so dass das Smartphone das Signal nicht erhält“, erklärt Schotten gegenüber TECHBOOK. Dieses Phänomen tritt vor allem im ländlichen Raum auf und sei auch abhängig vom jeweiligen Netzbetreiber. So könne es sein, dass zum Beispiel ein Nutzer der Telekom in einem Gebiet Empfang hat, in dem ein Nutzer von Vodafone keinen Empfang hat. Dabei gebe es nur zwei Ausnahmen: der Notruf oder ausländische SIM-Karten. „Mit einer ausländischen SIM-Karte ist die Wahrscheinlichkeit dank Roaming größer, dass der Nutzer Empfang hat als mit einer inländischen SIM-Karte“, sagt Schotten.

Das sagt die Farbe des Handys über Sie aus

Netzüberlastung und Zellenwechsel

Ist das Netz überlastet, haben wir ebenfalls keinen Empfang. „Das kennen wir vor allem an Silvester“, sagt Schotten. Die häufigste Form, warum das Handy kein Netz finden kann, ist der Wechsel zwischen zwei Zellen. Zellen sind ein Bereich um eine Basisstation herum. Wechseln wir von einer Zelle in eine andere Zelle, wird auch die Verbindung von einer Basisstation an eine andere Basisstation übergeben. „Das klappt nicht immer, wenn ein Übertragungsfehler in der Signalisierung stattfindet“, so Schotten weiter. Auch bei einem Netzwechsel etwa von 4G auf 3G komme es öfter zu einem anschließenden Problem, Empfang zu bekommen. 

Generell sei es so, dass ein Handy wissen müsse, mit welcher Basisstation es sich für Empfang verbinden muss. Die Basisstation teile deshalb dem Handy in der Neighbor-Liste mit, welche Stationen in der Nachbar-Umgebung sind. Dadurch weiß das Handy, mit welchen Stationen es sich verbinden kann, wenn es sich in eine Nachbar-Zelle bewegt.

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Probleme können aber auftreten, wenn die Neighbor-Liste nicht mit den tatsächlichen Basisstationen übereinstimmt. „Das kann der Fall sein, wenn wir uns in der U-Bahn oder dem Flugzeug befinden. In diesen Situationen sind wir über einen gewissen Zeitraum nicht mit dem Netz verbunden, weshalb das Handy – sobald es an einer anderen Stelle wieder auftaucht – versucht, sich mit den vorangegangenen gemeldeten Basisstationen zu verbinden“, sagt Schotten. 

Das können Sie tun: Flugmodus, Handy ausschalten und SIM-Karte entfernen

Es gibt einige Tricks, wie Nutzer den Vorgang beschleunigen können, wieder Empfang zu bekommen. Einer davon ist es, dass Handy in den Flugmodus zu setzen. „Dadurch zwingen Sie das Handy, eine neue Zellsuche zu begehen“, sagt Schotten. 

Das Handy auszuschalten oder die SIM-Karte des Telefons zu entfernen, könne ebenfalls einen geringen Effekt haben, schneller wieder Empfang zu haben. Dadurch vergesse das Handy die alten Neighbor-Listen, durchsuche das Netz schneller nach neuen Basisstationen. Insgesamt könne der Prozess aber nur geringfügig beschleunigt werden.

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Netzbetreiber informieren

Auch in Wohnungen kann es passieren, dass gewisse Bereiche des Wohnraums keinen Empfang haben. Ursache kann der sogenannte Ping-Pong-Effekt sein. Dies geschieht, wenn man sich an der Grenze zwischen zwei Zellen befindet, ein sehr unzuverlässiger Bereich. Das Handy wechselt dabei immer zwischen zwei Basisstationen, das Risiko aus dem Netz rauszufallen sei sehr hoch. „Netzwerkbetreiber gehen immer auf solche Hinweise ein und versuchen zu helfen“, weiß Schotten. Dies können sie, in dem sie eine neue Basisstation errichten. Für solche Tätigkeiten sind die Netzbetreiber allerdings auf Hinweise der Nutzer angewiesen. „Wenn das nicht fruchtet, sollten Sie den Netzbetreiber wechseln“, rät Schotten. Denn es sei höchst unwahrscheinlich, dass bei einem anderen Anbieter ebenfalls an dieser Stelle zwei Zellen aufeinandertreffen. 

 

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