17. März 2021, 17:00 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Um Minderjährige vor sexueller Belästigung zu schützen, plant Mutterkonzern Facebook für sein beliebtes Netzwerk Instagram nun weitere Jugendschutz-Updates.
Instagram verzeichnet weltweit über 500 Millionen aktive Nutzer. Unternehmen und Privatpersonen nutzen die Plattform, um Marketing zu betreiben, Bilder zu teilen und Freundschaften zu pflegen. Doch da Instagram für Personen ab 13 Jahren zugänglich ist, wird ein umfassender Jugendschutz zunehmend wichtiger.
Weniger Direktkontakt auf Instagram soll Jugendschutz verbessern
Instagram möchte künftig verhindern, dass Accounts von Minderjährigen in den Vorschlägen anderer Personen landen. Die Entwickler hinter Instagram führen außerdem eine neue Funktion ein, die es erwachsenen Personen unmöglich macht, Minderjährige anzuschreiben. Mit dieser Jugendschutz-Funktion verhindert Instagram also viele Direktnachrichten. Versucht ein Erwachsener eine minderjährige Person anzuschreiben, so wird die Kontaktaufnahme direkt blockiert. Diese Einschränkung wird jedoch aufgehoben, wenn die jugendliche Person dem Erwachsenen folgt.
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Auch Minderjährige oder Erwachsene, die ihr Alter falsch angeben, können den Mechanismus aushebeln. Dennoch soll die Einschränkung bleiben. Instagram möchte zusätzlich allerdings auf KI (künstliche Intelligenz) setzen, um das wahre Alter von Nutzern besser erkennen zu können. Ob das so klappt, bleibt abzuwarten. TECHBOOK sieht hier ein großes Problem, denn Täter agieren meist clever und tricksen Alibi-Maßnahmen schnell aus.
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Neue Anmeldeoptionen für Minderjährige
Mutterkonzern Facebook hat außerdem die Anmeldeoptionen für Nutzer bei Instagram erweitert. Minderjährige sollen sich bewusst entscheiden, ob sie den Account als Privatperson oder als öffentlich-zugänglich anlegen. Dabei unterscheiden sich beide Varianten in der Kontaktaufnahme fremder Personen. Laut einer Pressemitteilung von Facebook werden zukünftig Minderjährige, die einen öffentlichen Account betreiben, per Benachrichtigung über die Vorteile eines privaten Accounts informiert.
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„Vorsicht“-Meldung in Direktnachricht
Derzeit befinden sich noch weitere Funktionen zum Jugendschutz in der Testphase. Neben den erweiterten Anmeldeeinstellungen und den Benachrichtigungen, soll es auch Warnhinweise in Direktnachrichten geben, die die jugendliche Community vor auffälligem Verhalten erwachsener Nutzer schützt. So kann etwa eine „Vorsicht“-Meldung die Kommunikation im Vorfeld blockieren. Wie Instagram ein Fehlverhalten erkennen möchte und ob es den unseriösen Absender aus dem Netzwerk verbannt, ist nicht klar. Aktuell läuft die Testphase in mehreren Ländern, darunter auch in den USA. Facebook hofft darauf, die Funktion bald einführen zu können.