26. März 2018, 18:21 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Mit einem smarten Türschloss machen Sie den Haustürschlüssel überflüssig. Doch es gehen auch Risiken damit einher. AV-Test hat fünf verschiedene Modelle getestet – TECHBOOK erklärt, für wen sich ein Gerät lohnt.
Eine Sache weniger, an die Sie denken müssen – mit einem smarten Türschloss sparen Sie sich den Schlüssel für die Haustür. Doch für wen lohnen sich die Geräte? Wie einfach ist die Montage? Welche Geräte sind wirklich sicher? TECHBOOK gibt Tipps.
Umfangreiche Daten über Zugänge
Gebäudeinhaber und Vermieter profitieren besonders von den smarten Schlössern. Sie erhalten ausführliche Zugangsstatistiken, müssen keine Schlüssel mehr ausgeben und verwalten die Rechte der Nutzer ganz einfach per Software. Ein Limit an Nutzern gibt es nicht. Hausbewohner können so auch einmalig den Handwerker hereinlassen.
Sicherheit bei smarten Türschlössern
Das IT-Sicherheitsunternehmen AV-Test hat insgesamt sechs smarte Schlösser einem Test unterzogen. Im Fokus: Die Sicherheit der Geräte – vor allem der Schutz vor Hackern. Getestet wurden dabei die führenden Hersteller:
- August
- Danalock
- Burg-Wächter
- eQ-3
- Noke
- Nuki
Außerdem diente ein Fahrradschloss von Semptec als sechstes Gerät zum Vergleich. Die IT-Experten prüften die Erfassung, Übertragung und Verarbeitung der Daten des smarten Türschlosses. Das überraschende Ergebnis: Während andere Smart-Home-Geräte oft Sicherheitslücken aufweisen, konnten alle getesteten Türschlösser den Sicherheitscheck bestehen. Lediglich das Fahrradschloss fiel im Test durch.
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Das Fazit von AV-Test im Detail
„Die Smart Locks von eQ-3, Noke und Nuki bestehen den Test sogar mit drei von drei möglichen Sternen, bieten ein gutes Sicherheitslevel und somit genau das, was man sich von einer smarten Schließanlage wünscht. Das Smart Lock von Burg-Wächter erreicht aufgrund vermeidbarer und leicht abstellbarer Mängel nur einen von drei Sternen und kann darum derzeit nicht empfohlen werden.“
Der Haustürschlüssel ist eine App
Zum Öffnen der Tür starten Sie nur die entsprechende App geöffnet und mit dieser die Tür aufgeschlossen werden. Einige Schlösser verfügen aber auch über die sogenannte Geofencing-Funktion. Befindet sich ein Bewohner innerhalb eines GPS-Radius des smarten Türschlosses, öffnet sich dieses automatisch. Aber selbst aus der Ferne können Sie die eigenen Türen per App öffnen, beispielsweise für Freunde.
Auch das Abschließen vergessen Sie mit einem smarten Türschloss nicht mehr. Per App können Sie den Status von überall kontrollieren. Bei Manipulation des Schlosses erhalten Sie außerdem bei den meisten Geräten eine Push-Meldung.
Smarte Türschlösser: Wie einfach ist die Montage?
Handwerkliche Fähigkeiten benötigen Sie bei den meisten Geräten nicht. Die Montage dauert nur wenige Minuten. Das ursprüngliche Türschloss bleibt meist erhalten. Eine Halterung für das smarte Türschloss wird mit Klebestreifen über das Schloss geklebt. Danach kommt ein Schlüssel in das Schloss. Auf den Schlüssel wird dann eine Motoreinheit zum Drehen befestigt. Am Ende wird alles wird mit Schrauben fixiert.
Wichtig ist hierbei, dass Sie das Schloss an der Innenseite der Tür montieren. So wird verhindert, dass Einbrecher das Schloss abmontieren und ins Gebäude gelangen. Bei einigen Modellen, etwa von Burg-Wächter, Danalock und Noke, muss dagegen der Schließzylinder ausgetauscht werden. Grundsätzlich gilt jedoch: Ein Rückbau auf ein herkömmliches Schloss bleibt immer möglich. Also können auch Mieter die Türsteuerung verwenden.
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Funktionen und Hersteller Das bringt eine smarte Türklingel
Fazit: Sind smarte Türschlösser sinnvoll
Smarte Türschlösser können weit mehr als nur Türen zu öffnen. Sie ermöglichen einen Überblick darüber, wer im Haus ist und erleichtern das Erkennen von Manipulationen am Schloss. Sie kosten abhängig vom Anbieter zwischen 190 Euro (Danalock Smartlock) und 300 Euro (Nuki). Die Geräte sind für Mieter genauso geeignet wie für Eigentümer und ohne großen Aufbau montierbar. Wichtig ist allerdings, dass auf eine ausreichende Verschlüsselung der Daten geachtet wird, was die meisten Hersteller berücksichtigen.