15. Mai 2018, 16:37 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Mit smarten Rauchmeldern haben Sie die Rauchentwicklung in Ihrer Wohnung auch unterwegs im Blick – doch was können vernetzte Geräte noch und für wen lohnt sich der hohe Aufpreis? TECHBOOK klärt auf.
Das Anbringen von Rauchmeldern ist mittlerweile in vielen Bundesländern Pflicht – und das zurecht! Innerhalb der letzten 20 Jahre hat sich die Zahl der Brandtoten laut einer Studie der GDV halbiert. Zusätzliche Sicherheit im Brandfall versprechen vernetzte Rauchmelder, die das Warnsignal auch an alle weiteren vernetzten Geräte weiterleiten und ein Signal ans Smartphone geben. Doch lohnt sich der Kauf überhaupt – und für wen?
Wie funktionieren vernetzte Rauchmelder?
Beim Erkennen möglicher Brände arbeitet die smarte Variante des klassischen Rauchmelders zunächst einmal analog: Tritt Rauch in einem Zimmer auf, wird ein Infrarot- oder Laserstrahl gestreut und trifft dann auf einen Sensor, der wiederum den Alarm auslöst. Diese Rauchmelder werden als foto-optische Geräte bezeichnet.
Der zentrale Unterschied zu einem nicht smarten Rauchmelder zeigt sich nun in der Verarbeitung des auslösenden Reizes. Während der herkömmliche Melder seine Warnung lediglich über einen Signalton anzeigt, leitet der vernetzte Rauchmelder das Signal an alle mit ihm verbundenen Geräte weiter – das können weitere Rauchmelder sein oder auch die smarten Tür- und Fensterkontakte, die ebenfalls anfangen zu lärmen (s. Infografik oben). Zudem ist es möglich, sich bei Alarm eine Nachricht auf das Smartphone oder ins Mailpostfach schicken zu lassen.
Manche Modelle wie etwa von Google-Tochter Nest messen zudem den CO2-Anteil in der Luft und erkennen sogar verschiedene Rauchstärken. Diese werden in unterschiedlichen Farben am Gerät angezeigt, ein Alarm ertönt allerdings erst bei einem kritischen Wert.
Welche Vorteile haben vernetzte Rauchmelder?
Durch die Nachricht am Smartphone wissen Sie auch auf der Arbeit oder im Urlaub, wenn es zur kritischen Rauchentwicklung im Haus kommt – und können notfalls noch rechtzeitig die Feuerwehr rufen, wenn Sie sich nicht auf die Nachbarn verlassen wollen.
Außerdem praktisch: Haben Sie in einem großen Haus mehrere vernetzte Rauchmelder, kann einer das Signal von Raum zu Raum zu allen anderen weiterleiten. So kommt der Alarm in jedem Raum an. Wer wirklich auf Nummer sicher gehen will, holt sich zusätzlich eine IP-Kamera ins Haus. Mit dieser können Sie unterwegs mit dem Smartphone in die Wohnung schauen und prüfen, ob es tatsächlich brennt oder es zum Fehlalarm gekommen ist. Welche Modelle gut sind, zeigt der große Test von TECHBOOK.
Smart Home Lohnt sich der Kauf eines vernetzten Rauchmelders?
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Was kostet er und wo macht der Einsatz Sinn?
Bei kleineren Wohnungen, in denen eine ausreichende Zahl von Rauchmeldern angebracht ist, bringt die Integration in das Smart Home und die Vernetzung mit weiteren Geräten wenig – der laute Alarmton eines einzelnen Gerätes sollte in allen Zimmern gut zu hören sein. Bei größeren Wohnungen, großen Häusern oder Haushalten, in denen Kinder und bewegungseingeschränkte Personen leben, trägt die Vernetzung der Rauchmelder hingegen zum verbesserten Brandschutz bei.
Sehr praktisch hingegen ist die Anbindung an das Smartphone – besonders, wenn man nicht mit vielen Menschen in einem Haus lebt, die schnell eingreifen können, wenn man selbst nicht da ist.
Ob einem das der Aufpreis wert ist, muss jeder selbst wissen: Bezahlen Sie für einen normalen Rauchmelder im Baumakrt knapp 10 Euro, geht die smarte Version deutlich mehr ins Geld: Zwischen 80 und 100 Euro sollten Sie für das Gerät einplanen. Wollen Sie Ihren Rauchmelder zusätzlich mit anderen smarten Geräten verbinden, sollten Sie zudem unbedingt vorher die Kompatibilität prüfen: Nicht jedes Modell passt auch in jedes Smart-Home-Ökosystem.