25. Juni 2019, 11:15 Uhr | Lesezeit: 9 Minuten
Im großen Vergleichstest hat sich TECHBOOK für Sie verschiedene Mähroboter angeschaut. Doch nicht alle sind so einfach in der Handhabung, wie es versprochen wird. Vier Modelle für den heimischen Garten im Check.
Ein perfekter Vorgarten mit richtig schönem Rasen, wo die Kinder toben können – das wünschen sich viele Haushalte. Doch dafür muss man einiges an Arbeit reinstecken: säen, düngen, gießen, mähen. Zumindest den letzten Schritt können mittlerweile auch Rasenmäherroboter übernehmen. Vollautomatisch verlassen die Geräte ihre Basisstation und verrichten ihren Dienst. Um den Garten nicht auf eigene Faust verlassen zu können, benötigen alle Mähroboter einen Begrenzungsdraht, der vorher einmal im Garten verlegt wird (Details im Video). Die Schnitthöhe ist, wie beim normalen Rasenmäher auch, anpassbar.
Aber wie gut funktionieren Mähroboter in der Praxis tatsächlich? TECHBOOK hat in der Vergangenheit mehrere Geräte getestet. Vier Mäher, die wir für gut befunden hatten, sind mittlerweile im Preis gefallen.
Inhaltsverzeichnis
- So hat TECHBOOK getestet
- Wie die Auswahl der Geräte erfolgte
- Worx Landroid WR 110MI (699 Euro)
- Bosch Indego 400 (839 Euro)
- Robomow RC308u (845 Euro)
- Gardena Smart Sileno (1.099 Euro)
- Fazit und Testsieger
So hat TECHBOOK getestet
Damit alle Testkandidaten die gleichen Bedingungen haben, hat TECHBOOK eine große, abgesperrte Rasenfläche aufgeteilt. Diese war mit zahlreichen Hindernissen, wie sie in jedem Garten vorkommen, versehen: Bäume, Eicheln, Steigungen, Sand und kleine Unebenheiten.
Die wichtigsten Testkriterien waren:
- Mähleistung
- Akkulaufzeit
- Lautstärke im Betrieb
- Einrichtung und Bedienung
- Preis-Leistungs-Verhältnis
Wie die Auswahl der Testgeräte erfolgte
Die Auswahl der vier Mähroboter für den Test erfolgte ursprünglich hinsichtlich der Konnektivität: Alle Modelle sind per App bedienbar. Zudem ist uns wichtig, dass die Geräte im Vergleich zum Erscheinungszeitpunkt mittlerweile im Preis gefallen sind. Bei den angegebenen Preisen handelt es sich um die günstigsten bei idealo.de*.
Worx Landroid WR 110MI (799 Euro 699 Euro)
Der Worx Landroid S ist auch nach dem Preisfall noch der günstigste Roboter im Testfeld. Für 699 Euro gibt es das Modell derzeit. Je nach Rasenfläche (zwischen 450 und 700 Quadratmeter) stehen verschiedene Modelle zur Verfügung. Wenn Sie einen kleineren Garten haben, können Sie also auch getrost das günstigere Modell WR102SI kaufen.
Im Test verrichtete der Worx Landroid beständig seine Arbeit. Besonders die Kletterfähigkeiten überzeugten: Kleine Abhänge und rutschige Stellen machten ihm am wenigsten zu schaffen. Der Lieferumfang ist ebenfalls vollständig und die Bedienungsanleitung sehr ausführlich. Die Lautstärke (64 dB) und Akkuleistung (2,9 Amperestunden) sind für die Größe des Geräts ordentlich. Nach einigen Tagen verweigerte unser Testgerät jedoch den Dienst – der Akku war tiefenentladen. Stundenlanges Aufladen an der Basis brachte keine Abhilfe. Der Landroid benötigt eine gewisse Grundspannung, um mit seiner Basis zu kommunizieren. Einzige Lösung: Akku ausbauen und manuell aufladen. Dann lief alles wieder problemlos.
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Zusätzlich ist der Landroid in zwei Punkten der Konkurrenz voraus: Er hat seine Klingen am rechten Rand und nicht mittig platziert. So schneidet er Rasenkanten besonders präzise. Außerdem erkennt ein eingebauter Sensor automatisch Regen, sodass der Roboter sein Programm abbrechen kann. Das Gerät ist zwar regenfest, aber bei Nässe kann das Mähwerk verkleben oder der Roboter im Matsch steckenbleiben.
Die dazugehörige App ist übersichtlich und beherrscht die wichtigsten Funktionen. Nur das WLAN des Mähroboters kann zum Problem werden: In entlegenen Ecken ist der Worx Landroid nicht erreichbar. Eine Funklösung wäre da besser.
Worx Landroid WR110 MI
Kanten schneiden, Vernetzung
Akkuprobleme im Test
Bosch Indego 400 Connect (1099 Euro 839 Euro)
Im Testfeld war der Bosch Indego 400 der kleinste Roboter und mäht mit 400 Quadratmetern auch die kleinste Fläche. Besonders spannend: Der Indego fährt den Garten nach einem logischen Muster ab. Ein Novum, dass auch besonders schick auf der Rasenfläche aussieht! Alle anderen Geräte setzen mehr oder weniger auf das Chaos-Prinzip beim Mähen. Heißt: Sie fahren wirr auf der Fläche entlang, bis ein Hindernis oder der Begrenzungsdraht eine Kursänderung erfordert. Der Indego tut das nicht, sondern misst den Garten virtuell aus. Dank eingebautem GSM-Modul erreicht man den Mähroboter weltweit per App.
Großer Nachteil beim Indego ist jedoch, dass jedes Hindernis extra mit Draht abgegrenzt sein muss. Wenn man es nicht tut, fährt das Gerät gegen einen Baum und bleibt stehen. Andere Modelle drehen stattdessen um und fahren weiter.
Auch der große, rote „Stop“-Taster auf der Oberseite des Geräts war in unserem Test zu empfindlich. Unter kleinen Ästen, die den Mäher berührten, löste der Schalter sofort aus und führte zum Abbruch des Mähvorgangs. Für ebene, kleine Rasenflächen ohne Hindernisse ist der Indego von Bosch jedoch ein gelungenes Gerät. Gärten größer als 500 Quadratmeter packt der Mähroboter jedoch nicht – die Akkuleistung (2,5 Ah) ist auch am kleinsten.
Die äußerlich gute Verarbeitung und die versprochene intelligente Mähweise kosten Geld. 1.099 Euro ruft der Hersteller als Preis auf.
Bosch Indego 400 Connect
Mähtechnik, Vernetzung
kleine Fläche
Robomow RC308u (1199 Euro 845 Euro)
Insbesondere durch sein breites Mähwerk (28 Zentimeter) sticht der Robomow RC308u im Testfeld im Vergleich zur Konkurrenz hervor. Dadurch schafft das Gerät bei gleicher Akkuleistung mehr Fläche. Nur in die Ecken kommt das Gerät durch seine Größe nicht so gut. 1.500 Quadratmeter kann der Robomow im Alltag bewirtschaften – die Konkurrenz schafft deutlich weniger. Mit einer gemessenen Lautstärke von 63 Dezibel (dB) ist der Mähroboter zudem leiser als eine Mikrowelle. Die mitgelieferte Anleitung ist ausführlich und hilft bei der Einrichtung. Der rund 850 Euro teure Robomow RC308u eignet sich besonders für Besitzer größerer Rasenflächen.
Nur bei der Vernetzung und der Bedienbarkeit muss man Abstriche machen. Die App ist im Alltag sehr hakelig, und eine detaillierte Programmierung des Roboters ist sonst nur über ein kleines Display am Gerät selbst möglich. Gut: Hindernisse stellten bis auf rutschige Steigungen kein Problem für den Mäher dar. Und ebenfalls positiv: Der Hersteller gewährt für den Robomow RC308 eine dreijährige Garantie.
Robomow RC308u
große Fläche, Preis-Leisungs-Verhältnis
Schlechte Vernetzung, kleines Display
Gardena Smart Sileno (1.599 Euro 1.099 Euro)
Äußerlich macht der Smart Sileno von Gardena einen mächtigen Eindruck. Mit einem Preis von mittlerweile 1.099 Euro (1.299 Euro für das komplette Set) ist er zwar noch der teuerste Roboter im Vergleichsfeld, legt aber gleichzeitig den größten Preissturz hin. Dafür packt er auch eine große Rasenfläche an. Bis zu 1.000 Quadratmeter sollen laut Hersteller drin sein.
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Der Lieferumfang ist vollständig. Das Konzept der Drähte im Boden etwas anders: Während alle Roboter im Testfeld ein Begrenzungsdraht im Boden brauchen, hat der Sileno zusätzlich noch einen Suchdraht in der Mitte des Gartens. Während sich die anderen Geräte an der Grenze entlang zur Ladestation hangeln, nutzt der Mähroboter von Gardena den Suchdraht. So muss er nicht einmal die Runde entlang des Außendrahtes zur Basis fahren, sondern kann den direkteren Weg über die Mitte des Gartens wählen. Clever!
Auch bei der Konnektivität schlägt Gardenas Smart Sileno andere Wege ein: Per Funk kommuniziert der Rasenmäherroboter mit einer Basisstation. Diese wiederum ist per LAN-Kabel oder WLAN mit dem Heimnetz verbunden. Nachteil: Die mitgelieferte zusätzliche Box muss in Gartennähe installiert werden. Vorteil: Auch ohne WLAN im Garten ist der Sileno damit nahezu durchgehend vernetzt. Außerdem war der Sileno noch einmal deutlich leiser als die Konkurrenz – die Redaktion hat durchschnittlich 62 dB gemessen. Im Mäh-Alltag verhielt sich der Sileno positiv unauffällig – das Rasenbild war nach wenigen Tagen deutlich am schönsten.
Gardena Smart Sileno
Vernetzung, Suchdraht
Preis
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Fazit: Mähroboter im Test
Alle Geräte mähen zuverlässig den Rasen, doch bis dahin ist der Weg bei einigen Modellen alles andere als komfortabel. Aufstellen, aufbauen, losmähen – so einfach in der Handhabung war nur der Smart Sileno von Gardena. Der TECHBOOK-Testsieger ist mit Suchdraht, Diebstahlalarm und fester Basisstation am besten durchdacht. Nachteil: die hohen Anschaffungskosten.
In puncto Mähqualität haben alle Geräte eine gute Leistung abgeliefert. Bis der Rasen in einem perfekten Zustand ist, vergehen jedoch zwei bis drei Wochen. Die Höhe kann bei allen Geräten individuell eingestellt werden. In der Praxis hat sich eine Schnitthöhe von 40 Millimetern bewährt. Gärten mit einer Größe von mehr als 1.200 Quadratmetern sollten auf den Robomow RC308u zurückgreifen – das starke Mähwerk macht die schwache Vernetzung wett.
Bis auf den Batterieausfall leistete sich der Worx Landroid S ebenfalls keine Patzer, stellte sich im Test sogar als kleiner Bergsteiger heraus. Mit 699 Euro sind die Anschaffungskosten auch geringer. WLAN ebenfalls an Bord – unser Preis-Leistungs-Sieger.
*Die Axel Springer SE, zu der auch TECHBOOK gehört, ist mit 74,9 Prozent an Idealo.de beteiligt