24. Februar 2020, 22:00 Uhr | Lesezeit: 18 Minuten
Den richtigen Kaffeevollautomaten zu finden, ist nicht einfach. Deswegen hat TECHBOOK die Modelle namhafter Hersteller getestet und zeigt, welche Maschine sich für Sie am besten eignet.
Der Kaffee gehört einfach zu Deutschland – mit etwa 162 Litern jährlich pro Kopf ist er das beliebteste Getränk, noch vor Mineralwasser und Bier. Zwar greifen die meisten Kaffeetrinker hierzulande immer noch zum Papierfilter, jedoch werden die sogenannten Kaffeevollautomaten immer populärer. Sie versprechen frisch gebrühten Kaffee aus ganzen Bohnen und erledigen alle Arbeitsgänge vom Mahlen der Bohnen bis zum Eingießen des Kaffees automatisch.
Der Markt der Kaffeevollautomaten ist mittlerweile unübersichtlich groß geworden. Oftmals bieten De’Longhi, Philips und andere Hersteller auch noch verschiedene Versionen dieser Modelle an, die sich nur im Details unterscheiden. TECHBOOK hat unterschiedliche Modelle bekannter Hersteller einem ausführlichen Test unterzogen. So finden auch Sie den passenden Kaffeevollautomaten für Ihre Bedürfnisse.
Übersicht
So hat TECHBOOK getestet
Für unseren großen Vergleich testeten wir vier beliebte Kaffeevollautomaten intensiv. Ein besonderes Augenmerk legten wir dabei auf die Qualität beziehungsweise den Geschmack des Kaffees und des Espressos. Außerdem achteten wir auf folgende Dinge:
- Größe und Verarbeitung
- Bedienung
- Reinigung
- Extras
- Lautstärke
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De’Longhi Magnifica S für 280 Euro
Die Magnifica S ist das Einsteigermodell von De’Longhi und bietet als solche vor allem die absoluten Basics. Diese beherrscht die Maschine dafür jedoch richtig gut.
Technische Daten
Abmessungen (in cm) | 23,8 x 43,0 x 35,1 |
Wassertankgröße | 1,8 Liter |
Wasserfilter | + (wird mitgeliefert) |
Milchaufschäumer | manuell |
Display/Touch | -/- |
Mahlgrad verstellbar | + (13 Stufen) |
Kaffeestärke wählbar | + (stufenlos) |
Kaffeemenge wählbar | ~ (Ausgabe kann unterbrochen werden) |
Kaffeesorten | 2 Sorten per Direktwahl |
Produkte personalisierbar | ~ (nur Kaffeemenge speicherbar) |
Temperatur wählbar | – |
Kaffeepulverfach | + |
Pumpendruck | 15 bar |
automatische Reinigung | + |
Auslaufhöhe | 9-13cm |
Tassenablage | + (nicht beheizt) |
Gewicht | 9,1 |
Viele Knöpfe und Lämpchen
Die Magnifica spült automatisch beim Ein- und Ausschalten und hat ein automatisches Entkalkungsprogramm. An der Plastikvorderseite befindet sich ein einfaches Bedienfeld, das ohne Bildschirm auskommen muss. Das heißt nicht, dass die Maschine sich nicht selbst mitteilen könnte. Dafür gibt es eine Menge Lämpchen und Leuchtsymbole. So zeigt der Automat in einer Leiste mit verschiedenen Symbolen an, ob Wasser aufgefüllt oder Trester- sowie Restwasserbehälter entleert werden müssen. Die Anzeigen erscheinen jedoch erst, wenn der Automat erneut eingeschaltet wird, nicht nach dem letzten Brühvorgang. Das ist etwas nervig, da man so beim Einschalten am frühen Morgen eventuell erstmal alle Behälter leeren muss, bevor ein starker Espresso die müden Lebensgeister wieder erwecken kann.
Unter der Leiste befinden sich die Bedienelemente. Ein prominentes Rad zur Auswahl der Kaffeestärke dominiert die Mitte der Maschine, rundherum sitzen vier Direktwahltasten für eine oder zwei Tassen Espresso und eine oder zwei Tassen Kaffee sowie der Anschaltknopf und der Knopf für die Heißwasserdüse. Der Knopf unter dem Wählrad dient zum Starten eines Spülvorgangs. Selbstverständlich können die Direktwahltasten auch für andere Mengen programmiert werden. Das funktioniert in nur zwei Schritten:
- Eine der vier Direktwahltasten gedrückt halten, bis das Lämpchen daneben blinkt. Damit wird die Speicherfunktion des Automaten aktiviert.
- Warten, bis die Ausgabe beginnt und dann erneut die Taste drücken, wenn die gewünschte Menge erreicht ist.
Auch mal Cappuccino, wenn’s sein muss
Die Düse an der linken Seite der Magnifica S hat eine Heißwasserfunktion zur Zubereitung von Tee, kann aber auch zum Aufschäumen von Milch genutzt werden. Dafür muss lediglich der Hebel oben links an der Maschine umgelegt werden, bis entweder Wasserdampf oder ein Wasserstrahl aus der Drüse kommt.
Die Magnifica S hat ein 13-stufiges Kegelmahlwerk, mit einem für diese Preisklasse sehr leisem Betriebsgeräusch. Das Mahlwerk steht zum Beispiel der weitaus teureren Dinamica Plus, die ebenfalls von De’Longhi stammt, in kaum etwas nach und kann die Kaffeebohnen sehr fein mahlen. Zur Wartung hat man recht einfach Zugriff auf die Brühgruppe über eine Klappe hinter dem Wassertank und kann diese dann zur Reinigung entnehmen.
Die Magnfica S ist ein günstiger Vollautomat ohne Schnickschnack, der sowohl leise als auch kompakt ist. Das Gehäuse besteht zwar aus viel Plastik und hat kein Display, dafür macht die Maschine aber guten Kaffee und auch mal ein Heißgetränk mit Milch. Ich persönlich war mit dem Espresso-Ergebnis zufrieden und kann die „großartige“ Magnifica S besonders Vollautomaten-Einsteigern wärmstens empfehlen.
Tchibo Esperto Caffè für 269 Euro
Die Esperto Caffè von Tchibo ist so ganz anders als die anderen Maschinen in unserem Test. Understatement ist hier der Tenor mit einer komplett von Plastikknöpfen befreiten Vorderseite, an der sich im Prinzip nur der mit Edelstahl verzierte Auslauf befindet. Erst wenn man die Maschine mit einem Druck auf den Anschalter an der linken Seite zum Leben erweckt, erscheinen fünf kapazitive Touch-Buttons, die unter einer gebogenen Scheibe versteckt sind – sehr edel.
Technische Daten
Abmessungen (in cm) | 18 x 40 x 31,5 |
Wassertankgröße | 1,1 Liter |
Wasserfilter | – |
Milchaufschäumer | – |
Display/Touch | -/- |
Mahlgrad verstellbar | + (5 Stufen) |
Kaffeestärke wählbar | ~ (Intense+ Modus) |
Kaffeemenge wählbar | ~ (Ausgabe kann unterbrochen werden) |
Kaffeesorten | 3 Sorten per Direktwahl |
Produkte personalisierbar | ~ (nur Kaffeemenge speicherbar) |
Temperatur wählbar | – |
Kaffeepulverfach | – |
Pumpendruck | 19 bar |
Automatische Reinigung | + |
Auslaufhöhe | 9-13cm |
Tassenablage | + (nicht beheizt) |
Gewicht | 9,1 |
Der Vollautomat für jede Küche
Die Esperto Caffè ist sehr kompakt und passt damit problemlos auch in kleine Küchen. Darunter leidet jedoch die Größe der verschiedenen Behälter im Gerät. Der Wassertank etwa muss vor allem bei größeren Kaffeeportionen schnell wieder aufgefüllt werden. Auch der Trester- sowie Restwasserbehälter haben nur wenig Volumen, eine Leerung ist daher nach nur wenigen Tassen nötig. Immerhin lässt sich der kleine Bohnenbehälter mit einem mitgelieferten, alternativen Aufsatz von 160 Gramm Fassungsvermögen auf 300 Gramm fast verdoppeln. Ein Fach für Kaffeepulver, das bei den meisten Automaten Standard ist, sucht man leider vergebens.
Tchibo hat bei der Maschine wert auf edle Anmutung gelegt. So ist etwa der Wasserauffangbehälter magnetisch an der Maschine befestigt und auch die Wartungsklappe für die Brühgruppe ist magnetisch. Die erstaunlich winzige Brühgruppe lässt sich so in nur zwei Handgriffe herausnehmen und reinigen.
Nur drei Kaffeesorten
Da die Maschine nur Touch-Buttons hat, gibt es keinerlei Menü und die Einstellungsmöglichkeiten sind dadurch stark eingeschränkt. Immerhin kann die Menge der Kaffeesorten individuell festgelegt werden. Das funktioniert, indem nach der Wahl des Getränks und dem darauffolgenden Mahlvorgang die jeweilige Taste so lange gedrückt wird, bis die gewünschte Menge erreicht wurde. Danach loslassen und die Menge wird im Speicher hinterlegt.
Neben drei Direktwahltasten für Espresso, Kaffee und Americano gibt es eine Intense+ Taste und eine Heißwassertaste. Letztere kann aber auch genutzt werden, um zwischendurch die Schläuche durchzuspülen. Apropos Durchspülen: Die Maschine reinigt sich bei jedem Ein- und Ausschalten und hat ein eingebautes Entkalkungsprogramm. Doch wofür ist eigentlich diese Intense+ Taste? Damit wird die Stärke des Kaffees erhöht, indem die Maschine eine größere Menge Kaffeebohnen auf die gleichbleibende Menge Kaffee mahlt.
TECHBOOK meint
„Die Esperto Caffè von Tchibo ist spartanisch, kompakt und günstig. Dennoch hat sie einen edlen Look & Feel mit Edelstahlelementen und einer minimalistischen Oberfläche. Sie mahlt die Kaffeebohnen angenehm leise und macht daraus richtig guten Kaffee. Durch 19 bar Pumpendruck bekommt der Espresso eine seichte und dicke Schicht Crema, der Geschmack ist dank Intense+ stark, aber kaum bitter. Obwohl die Maschine auch längeren Kaffee zubereiten kann, halte ich die Esperto Caffè vor allem für Espressotrinker perfekt.“– Adrian Mühlroth, Redakteur
De’Longhi Dinamica Plus (ECAM 370.95 T) ab 700 Euro
Zentral bei der Dinamica Plus ist der 3,5 Zoll große Farbbildschirm mit Touch-Funktion. Der Bildschirm stellt die zur Verfügung stehenden Kaffeesorte übersichtlich in einem Auswahlkarussell dar, durch das man sich auf Knopfdruck nach links und rechts bewegen kann. Die Vorderseite wird durch Plastik dominiert. Die Dinamica Plus hat eine ähnliche Basis wie die Magnifica S von De’Longhi: Auffangbehälter, Aromadeckel und Wassertank lassen sich untereinander austauschen. Auch die Brühgruppen sind ähnlich, jedoch kann die Dinamica Plus mit 19 bar deutlich mehr Druck aufbauen.
Technische Daten
Abmessungen in cm | 23,6 x 42,9 x 34,8 |
Wassertankgröße | 1,8 Liter |
Wasserfilter | + (mitgeliefert) |
Milchaufschäumer | automatisch |
Display/Touch | +/+ |
Mahlgrad verstellbar | 13 Stufen |
Kaffeestärke wählbar | + (5 Stufen) |
Kaffeemenge wählbar | + (4 Stufen) |
Kaffeesorten | 11 |
Produkte personalisierbar | + |
Temperatur wählbar | + |
Kaffeepulverfach | + |
Pumpendruck | 19 |
Automatische Reinigung | + |
Auslaufhöhe | 135mm |
Tassenablage | + (beheizt) |
Gewicht | 09. Mai |
Große Auswahl an Zubereitungsmöglichkeiten
Man kann aus elf verschiedenen Kaffeesorten wählen, hinzu kommen noch Variationen mit stärkerem Aroma sowie Milch-, Kakao- und Teezubereitungen. Somit steigt die Auswahl an möglichen Heiß- und Kaltgetränken auf 20 Arten an.
Bei der Dinamica dreht sich also alles um Zubereitungsmöglichkeiten. Die Auswahl an verschiedenen Getränken, die der Automat zubereiten kann, ist bereits enorm. Darüber hinaus bietet die Dinamica Plus noch die Möglichkeit, jedes einzelne Getränk auf mehrere Weisen zu personalisieren.
Praktisch an dem großen Bildschirm ist, dass man auch noch während der Zubereitung eines Getränkes Optionen hat, den Vorgang zu beeinflussen. So kann etwa beim Mahlvorgang die Menge erhöht werden, sodass statt eines einzelnen Espressos ein doppelter herauskommt. Auch kann der Zubereitungsvorgang komplett unterbrochen werden, falls mal aus Versehen die falsche Taste gedrückt wurde.
Familienmitglieder, Freunde und Bekannte können sich Profile bei der Maschine anlegen und die Art, wie Sie ihren Espresso, Cappuccino und Latte Macchiato zubereiten, abspeichern. Dabei können für jedes individuelle Getränk Kaffeestärke, Auslaufmenge, Temperatur und Milchschaummenge festgelegt werden.
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Sogar die Milchschaumkonsistenz kann bei der Dinamica Plus nach Belieben eingestellt werden. Flüssig, fest oder etwas dazwischen, die Maschine erfüllt dem Nutzer viele Kaffeewünsche. Und egal, welche Einstellung am Ende gewählt wird, der Milchschaum aus der Karaffe schmeckt hervorragend.
Per Smartphone Kaffee aus dem Bett ordern
Eine weitere Besonderheit der Dinamica Plus ist die Unterstützung für die Coffee-Link-App von De’Longhi. Die Maschine kann per Bluetooth mit dem Smartphone verbunden und dann per App ferngesteuert werden. Praktisch, wenn man zum Beispiel schon vor dem Aufstehen einen Kaffee machen möchte, der dann fertig zubereitet wartet.
TECHBOOK meint
„Eine tolle Allround-Maschine, die fast jeden Trick beherrscht. Besonders klasse finde ich die zahlreichen Personalisierungsmöglichkeiten für den perfekten Kaffee. Das Schöne an der ganzen Sache ist: Die Dinamica Plus beherrscht trotzdem ihre Hauptfunktion – das Kaffeemachen – sehr gut. Dank 19-Bar-Pumpe und fein abgestuftem Mahlwerk kommt optimal abgestimmter Espresso aus der Maschine. Wer auf der Suche nach einem Vollautomaten ohne Einschränkungen ist, der auch noch guten Kaffee macht, kommt um die De'Longhi Dinamica Plus nicht herum.“– Adrian Mühlroth, Redakteur
Philips 5000 Series LatteGo (EP5335/10) für 599 Euro
Die Philips 5000 Series mit dem LatteGo-System ist ein besonderer Fall in unserem Vollautomatentest. Technisch basiert die Maschine auf der Saeco Incanto, eine Marke, die ebenfalls zu Philips gehört. Die Incanto hat jedoch schon ein paar Jahre auf dem Buckel, welchen Mehrwert kann also ein technisch fast identischer Automat von Philips bringen?
Technische Daten
Abmessungen in cm | 22,1 x 34,0 x 43,0 |
Wassertankgröße | 1,8 Liter |
Wasserfilter | + (mitgeliefert) |
Milchaufschäumer | automatisch |
Display/Touch | +/- |
Mahlgrad verstellbar | + (9 Stufen) |
Kaffeestärke wählbar | + (5 Stufen) |
Kaffeemenge wählbar | + |
Kaffeesorten | 6 (4 davon direkt wählbar) |
Produkte personalisierbar | + |
Temperatur wählbar | + |
Kaffeepulverfach | + |
Pumpendruck | 15 |
Automatische Reinigung | + |
Auslaufhöhe | 145mm |
Tassenablage | – |
Gewicht | 7,6kg |
Innovatives Milchsystem
Normalerweise haben Vollautomaten mit integriertem Milchsystem ein großes Problem. Werden Milchbehälter und -Schläuche nicht rechtzeitig gereinigt, setzen sich Milchreste fest, die sauer werden und dann schwer entfernbar sind. Viele scheuen sich jedoch vor der regelmäßigen Reinigung des Milchsystems, da diese oft mit nicht unerheblichem Aufwand verbunden ist. So muss man etwa bei der Milchkaraffe der De’Longhi Dinamica Plus den Deckel abnehmen und sowohl die Öffnungen im Deckel als auch den Schlauch ordentlich durchspülen.
Das LatteGo-System von Philips liefert hier auf ganzer Linie. Es kommt ganz ohne Schläuche aus und besteht aus nur zwei ineinandergreifenden Teilen. Nach Gebrauch einfach Die Karaffe aus ihrer Fassung nehmen und beide Teile unter laufendem Wasser abspülen – fertig. Durch die Bauweise der zwei Teile können sich nirgendwo Milchreste festsetzen. Hier hat das Innovationsteam von Philips ganze Arbeit geleistet. Allerdings hat die Milchkaraffe der besonderen Art auch ein paar Einschränkungen. Durch den horizontalen Milchausguss kann es leicht passieren, dass etwas Milch danebengeht. Auch ist der Milchschaum nicht optimal, er könnte ruhig etwas fester sein. Ein Möglichkeit zur Anpassung der Milchschaumkonsistenz gibt es nicht. Und noch etwas: Die Maschine mahlt die Bohnen mit einer angenehm leisen Lautstärke, der Milchaufschäumer hingegen ist schon fast zu laut.
Kaum Einstellungsmöglichkeiten
Leider bleibt die Innovation aber auf das Milchsystem begrenzt, denn der Rest der Maschine kommt dagegen altbewehrt daher. Sie hat ein sehr einfaches und kleines Display, über das man Zugriff auf ein paar Einstellungspunkte wie das Entkalkungsprogramm und die Wasserhärte erhält. Außerdem sind über das Display die weiteren Kaffeesorten zu finden. Direktwahltasten für Espresso, Kaffee, Cappuccino und Latte Macchiato befinden sich auf beiden Seiten des Bildschirms. Die Sorten Milchkaffee und Americano können nur etwas kompliziert über den Bildschirm aufgerufen werden, auch die Optionen zur Ausgabe von heißem Wasser für Tee und Milchschaum befinden sich hier. Das hochwertige Scheibenmahlwerk aus Keramik hat neun Stufen und kann die Bohnen recht fein mahlen. Das begünstigt die Entfaltung des Aromas.
Ansonsten sin die Einstellungsmöglichkeiten der Philips 5000 Series mit LatteGo-System recht begrenzt. Nutzer können lediglich die Temperatur in drei Stufen und die Aromastärke in fünf Stufen festlegen. Beide Einstellungen sind jedoch nicht für einzelne Getränke speicherbar. Immerhin kann die Menge des Kaffees und der Milch individuell festgelegt und abgespeichert werden.
Was mich als Espressotrinker etwas gestört hat, ist die Tatsache, dass der Auslauf nicht sehr weit nach unten verstellbar ist. Für Espressotassen gibt es daher extra ein kleines Podest, damit beim Ausgießen nichts daneben geht. Praktisch ist das sicher nicht und ein weiter nach unten verstellbarer Ausguss wäre besser gewesen.
TECHBOOK meint
„Das LatteGo-System der Philips 5000 Series hat wirklich Potential, schade nur, dass der Rest der Maschine nicht auf ganzer Linie überzeugen kann. Der Geschmack des Kaffees ist im Großen und Ganzen in Ordnung. Trotz 19 bar Pumpenleistung waren aber vor allem der Espresso der Americano etwas zu dünn. Das Gleiche gilt für den Milchschaum. Trotzdem hat die Maschine ihre Daseinsberechtigung – vor allem für diejenigen, die mit einer kleineren Kaffeeauswahl zufrieden sind und lieber auf eine einfache Bedienung setzen.“– Adrian Mühlroth, Redakteur
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De’Longhi Maestosa (2499 Euro)
Die Maestosa von De’Longhi wurde auf der IFA 2018 als die per App gesteuerte Kaffeemaschine beworben. Tatsächlich ist sie jedoch noch viel mehr als das. Die Maschine ist aus Premium-Materialien und im italienischen Design gefertigt und das sieht man ihr sofort an. Alles wirkt wir aus einem Guss, nichts knarzt und fühlt sich schon beim Anfassen wertig an.
Technische Daten
Abmessungen in cm | 29 x 46,8 x 40,5 |
Wassertankgröße | Liter |
Wasserfilter | + (mitgeliefert) |
Milchaufschäumer | automatisch |
Display/Touch | +/+ |
Mahlgrad verstellbar | + (6 Stufen) |
Kaffeestärke wählbar | + (5 Stufen) |
Kaffeemenge wählbar | + (4 Stufen) |
Kaffeesorten | 19 |
Produkte personalisierbar | + |
Temperatur wählbar | + |
Kaffeepulverfach | + |
Pumpendruck | 19 |
Automatische Reinigung | + |
Auslaufhöhe | 90-140mm |
Tassenablage | + (beheizt) |
Gewicht | 16,8kg |
Vielfältige und individuell anpassbare Auswahl
Noch bevor man sich überhaupt überlegt hat, ob man am Morgen einen Cappuccino oder Latte Macchiato möchte, geht es bei der Maestosa schon los. Die Maschine hat zwei Bohnenbehälter für zwei verschieden Kaffeesorten, sehr praktisch, wenn etwa der Mann einen anderen Geschmack hat als man selbst. Danach ist die Auswahl an warmen und kalten Getränken riesig: 19 verschiedene Produkte stehen zur Verfügung, hinzu kommen noch Schnellwahlen für die doppelte Ausgabe einiger Getränke wie Espresso und Kaffee, aber auch Cappuccino und Espresso Macchiato. Denn die Maestosa kann durch ihren doppelten Milchauslauf auch zwei milchbasierte Kaffeegetränke ausgeben, das ist mit kaum einem anderen Vollautomaten möglich.
Herzstück der Maschine ist der 5 Zoll große Touch-Bildschirm, der in zwei Einstellungsstufen nach oben schwenkbar ist. Somit hat man auch von weiter oben einen guten Blick auf das Display. Wie bei der De’Longhi Dinamica werden die Auswahlmöglichkeiten in einem Karussell dargestellt, durch das man scrollen muss, um das gewünschte Getränkt zu finden. Drückt man direkt auf das abgebildete Getränk, wird sofort der Zubereitungsvorgang gestartet. Alternativ kann man auch auf das Plus-Symbol unter der Abbildung drücken, um ein Menü zu öffnen.
Denn bei der Zubereitung des Kaffees können noch vorab verschiedene Parameter festgelegt werden. Neben Schiebereglern zu Anpassung der Temperatur, Menge und Stärke ist auch das Wechseln zwischen den Bohnenfächern gewechselt oder die Auswahl des Pulverfachs möglich. Bei den entsprechenden Getränken hat man auch die Möglichkeit, die Milchschaummenge festzulegen oder ganz auf Schaum zu verzichten und nur Milch hinzuzufügen. Bestätigt wird die Auswahl mit den Buttons für die Zubereitung eines einfachen oder zwei Getränken. All das ist individuell einstellbar und kann sogar als persönliche Einstellung im eigenen Profil hinterlegt werden.
Während der Kaffeeausgabe kann man noch wie bei der Dinamica die verschiedenen Durchgänge unterbrechen oder verlängern. So ist es etwa bei einem Cappuccino möglich, die Kaffeeausgabe frühzeitig zu stoppen oder noch zu verlängern, bevor die Maschine den Vorgang abschließt. Erkennt der Automat zudem, dass Sie häufig eine bestimmte Kaffeesorte zubereiten und vorher die Parameter ändern, fragt er, ob Sie diese als die Standardeinstellungen festlegen wollen.
Was uns beim Testen besonders aufgefallen ist, ist wie ruhig die Maschine sowohl beim Mahlen, Brühen als auch Milchaufschäumen war. Keine andere Maschine in unserem Test ist so leise gewesen – optimal, wenn man morgens nicht die ganze Familie aufwecken will.
Kostenspielige Besonderheiten
Klar, bei dem Preis muss die Maestosa noch mehr bieten als schickes Design und eine optionale Smartphone-App. Tatsächlich hat die Maschine noch mehr auf dem Kasten, was vielen günstigeren Modellen fehlt. So handelt es sich etwa um einen sogenannten Zweikreiser, das heißt, es gibt zwei unabhängige Heizkreisläufe für Kaffee und Milch. Da Kaffee und Milch zwei sehr unterschiedliche optimale Temperaturen haben, müssen Einkreiser erst wieder aufheizen, um nach der Milchausgabe Kaffee brühen zu können. Die Maestosa hat dieses Problem nicht, da schon bei der Zubereitung der Milch der Kaffee auf die gewünschte Temperatur gebracht wird.
Ebenfalls ein Extra, das wir so noch bei keiner anderen Maschine gesehen haben, ist die im Lieferumfang enthaltene Mix-Karaffe. Die Mix-Karaffe wird anstelle der Milchkaraffe eingesetzt, um Getränke wie Iced Coffee oder Kakao zuzubereiten. Einfach die entsprechenden Zutaten wie Eiswürfel, Milch und Kakaopulver einfüllen und die Maschine übernimmt den Rest und gießt das fertige Getränk in die Tasse.
In Haushalten, die viel Kaffee verbrauchen und nicht auf die große Kaffeekanne am morgen verzichten möchten, hat die Maestosa ebenfalls ein As im Ärmel. Normalerweise müssen für solch große Menge mehrere Kaffees hintereinander in die Kanne gefüllt werden, die Maestosa automatisiert diesen Vorgang jedoch. Damit der Kaffee nicht zu dünn wird, mahlt die Maschine einfach immer frischen Kaffee nach und brüht ihn auf, bis die gewünschte Menge erreicht ist.
Die De’Longhi Maestosa ist eine besondere Maschine, die viel kostet, aber auch viel bietet. Sie fällt nicht nur durch das edle italienische Design, sondern auch die zahlreichen Auswahl- und Einstellungsmöglichkeiten auf. Der Kaffee, sowohl mit als auch ohne Milch, kommt an den Geschmack heran, den sonst nur Halbautomatische Kaffeemaschinen liefern. Wenn ich etwas zu bemängeln habe, ist es die Milchkaraffe. Diese ist zwar sehr hochwertig verarbeitet und kann durch ihre äußere Isolierung die Milch länger kühl halten als ein einfacher Plastikbehälter. Bei der Nutzung muss jedoch auf eine regelmäßige Reinigung geachtet werden, da sich die Milch gerne im Deckel und im Ansaugschlauch des Behälters festsetzt. Ein einfaches Zweiteilesystem wie in der Philips-Maschine wäre praktisch gewesen, ist aber wahrscheinlich bei so vielen verschiedenen Milchzubereitungsarten nicht kompatibel. Trotzdem kann ich die Maestosa denjenigen empfehlen, die zu Hause viel Kaffee trinken und auf Knopfdruck einen Kaffe bekommen wollen, der fast an Kaffee-Bar-Niveau herankommt.