9. Mai 2018, 15:28 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Auf der jährlichen Entwicklerkonferenz I/O brachte Google die Zuseher mit einer neuen Funktion zum Staunen, die keine der Konkurrenten bis jetzt kann: Der Sprachassistent Google Assistant erledigt Anrufe für Sie – und das täuschend echt!
Google-Chef Sundar Pichai spielte Aufzeichnungen von zwei Telefongesprächen vor, die vom Google Assistant vollautomatisch mit Menschen geführt wurden. Dabei ging es darum, einen Termin beim Friseur und in einen Tisch in einem Restaurant zu reservieren.
Google Assistant meisterte Telefongespräche mit Bravour
Während das Gespräch beim Friseur reibungslos verlief, war die Software im Restaurant schon stärker gefordert. So missverstand die Frau am anderen Ende der Leitung zunächst, um wie viele Personen und welchen Tag es ging – und dann stellte sich auch noch heraus, dass das Restaurant erst Reservierungen ab einer Gästezahl von fünf Personen annimmt. Der Assistant fragte daraufhin nach den üblichen Wartezeiten an einem Mittwoch. Der Assistant reagierte also selbst auf unerwartete Wendungen im Gespräch meisterlich.
Alles in allem eine beeindruckende Demonstration der neuen Fähigkeit des Google Assistants, die „Google Duplex“ getauft wurde. Die Stimmen klingen absolut echt und haben zumindest in der Präsentation stets die passende Antwort parat.
Beide Telefonate waren laut Pichai real und die jeweils andere Gesprächsteilnehmerin wusste nicht, dass sie mit einem Sprachassistenten telefonierte.
Wie funktioniert Google Duplex?
Google setzt bei seinen automatischen Telefonaten voll auf künstliche Intelligenz. Die Software lernt ständig dazu und wird dadurch besser. Sie nimmt neue Begriffe, Sätze, Dialekte und Sprachmuster auf und kommt damit ihrem Ziel, noch mehr Anrufe übernehmen zu können, immer näher.
Wann können Sie Google Duplex nutzen?
Die Funktion sei noch in Entwicklung, betonte Pichai. Der Internetkonzern will dabei von Stärken bei künstlicher Intelligenz und dem Wissen seiner Suchmaschine über die Welt profitieren. Pichai machte keine Angaben dazu, wann sie für Nutzer verfügbar sein wird. Deutsche Nutzer müssen wohl noch eine Weile warten, da die Software wahrscheinlich erst für die englische Sprache optimiert wird.
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Google setzt bei intelligenten Lautsprechern auf Displays
Schon jetzt soll der Google Assistant verstärkt nicht nur per Sprache kommunizieren, sondern auch zusätzliche Informationen auf dem Bildschirm anzeigen. Google nennt die vernetzten Lautsprecher mit zusätzlichem Bildschirm „Smart Displays“. Zum Juli sollen solche Geräte von Marken wie LG, Lenovo oder JBL auf den Markt kommen. Der Vorteil sei zum Beispiel, dass man über die Lautsprecher mit Displays auch direkt Videos etwa bei YouTube ansehen oder Videochats starten könne, sagte Produktmanagerin Lilian Rincon. Amazon machte das bereits mit seinem Echo Spot vor.
Das sind die wichtigsten Befehle für Google Home
Zugleich könnte Google mit einer stärkeren Einbindung der Bildschirme das Problem lösen, dass es bei reinen Sprachassistenten keinen Platz zur Anzeige von Werbung gibt – die nach wie vor den Großteil des Konzerngeschäfts ausmacht. Auch auf dem Smartphone soll der Google Assistant mehr visuelle Informationen anzeigen, hieß es.