6. November 2019, 16:10 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Allein im vergangenen Jahr wurde in knapp 100.000 Häuser und Wohnungen eingebrochen. Das entspricht bundesweit durchschnittlich über 270 Einbrüchen pro Tag. Wer sich schützen will, muss seine vier Wände aber nicht gleich zu einer perfekten Hochsicherheitszone aufrüsten. TECHBOOK stellt fünf clevere Geräte vor, die vor Einbrechern schützen.
Die Kriminellen suchen die schnelle, einfache Lösung. „Drei bis fünf Minuten, länger hält sich kein Einbrecher mit einer Tür auf“, weiß der Berliner Kriminalhauptkommissar Jens Fritsch.
Sprich: Wenn Einbrecher auf gut geschützte Türen und Fenster oder auf ein Alarmsystem stoßen, ziehen sie oft schnell weiter – und versuchen ihr Glück im womöglich weniger gut gesicherten Nachbarhaus. Und auch Anzeichen, dass die Bewohner zu Hause sind, schrecken Einbrecher ab. Denn wenn niemand daheim ist, kommen sie mit deutlich weniger Risiko an ihre Beute. Deshalb genügt oft schon relativ einfache Technik, um die ungebetenen Gäste abzuschrecken.
1. TV-Simulator (ab 10 Euro)
Was tun Menschen, die abends zuhause sind, am liebsten? Sie sitzen vor dem Fernseher und schauen „Tatort“, „Wer wird Millionär?“ oder Netflix. Das farbige Flackern des TV-Bilds ist auch von außen gut zu erkennen und zeigt Einbrechern: In dieser Wohnung seid ihr nicht alleine! Wer nicht zuhause ist, erzeugt mit einem „TV-Simulator“ oder „Fake TV“ den gleichen abschreckenden Effekt. Eine Lampe mit LEDs in verschiedenen Farben sorgt für das typische Flimmern eines echten Fernsehers. Sie lässt sich zum Beispiel mit einer Schaltuhr verbinden, und läuft dann jeden Abend zu verschiedenen Uhrzeiten. Folge: Die eigenen vier Wände werden nicht zum Tatort – obwohl in Wahrheit gar kein „Tatort“ läuft.
Vorteile: Sehr günstig / Teurere Geräte mit Dämmerungssensor / Viel weniger Stromverbrauch als ein echter Fernseher
Nachteile: Keine dazugehörigen Fernseh-Geräusche / Besonders günstige Geräte oft nicht hell genug
2. Philips Hue (Starterset ab 65 Euro)
Wenn zum Fake-Fernsehen auch noch Fake-Beleuchtung kommt, wird der Einbruchsschutz erst wirklich überzeugend. Denn: Licht im Haus, das an- und ausgeht, zeigt Ganoven, dass Ärger drohen könnte. Smart-Home-Beleuchtung ist hier die ideale Lösung. Denn mit ihr lässt sich das Licht auch von unterwegs per Smartphone aktivieren. Oder ein vorgegebener Zeitplan steuert die Beleuchtung automatisch. Vorreiter ist Philips mit seinen Hue-Leuchten, die in normale E27-Fassungen passen. Das System kann sich sogar merken, wann der Nutzer abends normalerweise das Licht ein- und ausschaltet – und dann genau diesen Rhythmus nachahmen. Perfekt, um Einbrecher hinters Licht zu führen!
Vorteile: System ist leicht zu erweitern / Große Auswahl an Leuchten / Sprachsteuerung mit Alexa, Siri und Google Home
Nachteile: Relativ teuer / WLAN-Steuerung von unterwegs erfordert so genannte „Bridge“ als Kommandozentrale
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3. Alarm-Türstopper (ab 10 Euro)
Eine Alarmanlage für zuhause kostet schnell Hunderte oder gar Tausende von Euro. Doch es geht auch viel günstiger – mit durchaus passabler Abschreckung. Ein Alarm-Türstopper (die Auswahl im Internet ist riesig) ist ein Keil, der gleich doppelt schützt. Er wird unter eine Tür geschoben, die er dann mechanisch blockiert. Und die Berührung löst einen gellend lauten Alarmton aus, der lärm- und lichtscheues Gesindel mit bis zu 120 Dezibel (dB) in die Flucht schlägt. Denn diese Lautstärke entspricht einer Kettensäge, einem Presslufthammer oder Gewitterdonner – und reißt die Nachbarschaft garantiert aus dem Schlaf. Ein günstiger Einbruchsschutz unter dem Motto „Geiz ist Keil“.
Vorteile: Auch zum Mitnehmen für die Reise oder das Gartenhäuschen / Teure Modelle wirklich extrem laut
Nachteile: Ungeeignet für die Tür, über die man das Haus verlässt / Abstand zwischen Boden und Tür muss mindestens einen Zentimeter betragen / Haustiere können Alarm auslösen
4. Nuki Smart Lock 2.0 (205 Euro)
Wohnungs- und Hausschlüssel, die unter dem Türvorleger oder im Blumentopf deponiert werden, sind eine perfekte Einladung für Einbrecher. Motto: „Bitte kommen Sie herein!“ Mit einem smarten Türschloss wie dem Nuki 2.0 aus Österreich wird das Hinterlegen des Schlüssels, zum Beispiel für die Putzfrau oder die Kinder, überflüssig. Denn mit dem Smartschloss, das innen an der Haustür angebracht wird, lässt sich die Tür per Smartphone öffnen. Eine App vergibt Zugangsberechtigungen, die sich auch zeitlich beschränken lassen. Und für Berechtigte, die sich mit ihrem Handy nähern, öffnet sich die Tür automatisch. Das System ist statistisch sicherer als ein echter Schlüssel und ändert deshalb auch nichts am Schutz der Hausratversicherung.
Vorteile: Funktioniert mit den meisten Schließsystemen / In wenigen Minuten installiert / Jetzt auch für die Apple Watch
Nachteile: Motor relativ laut / Automatisches Entsperren bei Annäherung funktioniert nicht immer zuverlässig
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5. DoorBird D101 (349 Euro)
Wer steht vor der Tür, wer läuft durch den Garten? Die Video-Gegensprechanlage Doorbird D101 aus Berlin sorgt für Klarheit und Sicherheit. Sie überträgt das Bild von der Türkamera auf eine Smartphone-App. Erst wenn sich der Nutzer per Kamera und Gegensprechanlage vergewissert hat, dass alles in Ordnung ist, öffnet er die Tür per App. Wenn nicht, lässt sich ein gellend lauter Alarmton auslösen. Ein 180-Grad-Infrarot-Bewegungssensor überwacht dabei den gesamten Bereich vor der Tür – auch wenn der gebetene oder ungebetene Besucher gar nicht klingelt. Steht eine dubiose Gestalt vor der Tür? Oder will nur ein Bote sein Paket abgeben? Dann lässt sich die Tür auch von unterwegs per App öffnen.
Vorteile: Gute Bildqualität bei Tag und Nacht / In bestehende Klingelanlage zu integrieren / Guter Support aus Deutschland
Nachteile: Mäßige Sprachqualität / Keine Videoaufzeichnung