23. Dezember 2016, 10:53 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Ihr Schatz ist weit weg und Sie vermissen die Zärtlichkeiten? Dafür gibt es eine Lösung: Mit dem „Kissenger“ lassen sich leidenschaftliche Küsse über Tausende Kilometer auf zwei Silikonlippen übertragen.
Der Name „Kissenger“ ist eine Mischung aus Kiss (englisch für Küssen) und Messenger (Bote). Die erste Version besteht aus einem bizarren Plastikkopf in Schweinchen-Form und aus großen weichen Silikonlippen.
Wie funktioniert der „Kissenger“?
Wenn beide Partner einen Kissenger per Bluetooth mit ihrem Rechner verbinden, können sie über Videochat-Programme wie Skype „echte“ Küsse austauschen. Dazu messen sechs Drucksensoren die jeweiligen Kussbewegungen und übertragen sie an die Vibrationsmotoren des Gegenstücks. Die Lippen des kleinen Schweinchen-Modell etwa sind dabei besonders berührungsempfindlich, sodass auch kleinste Bewegungen weitergegeben werden. Das Silikon soll sich wie menschliche Haut anfühlen und dadurch dem Gefühl eines echten Kusses besonders nahe kommen. Um das Glück noch vollkommener zu machen, können Nutzer zudem etwas von ihrem Parfüm oder einen anderen Duft in das Gerät des Partners geben.
Der Kissenger besteht im Inneren lediglich aus einem großen Mikroprozessor, der die Signale verarbeitet. Er kann entweder mit einem zweiten Gerät zusammenarbeiten, also quasi Küsse in Echtzeit übertragen, oder auch selbstständig „zurückküssen“.
Kommt bald sogar der künstliche Kopf?
Der Kissenger wurde kürzlich auf der Sex-Roboter-Messe in London vorgestellt. Das erste Modell hatte Erfinder Dr. Hooman Samani bereits 2012 der Öffentlichkeit präsentiert. Mit dem Kissenger soll die digitale Liebe Einzug in die reale Welt halten. Das Gerät ist bisher jedoch nur ein Prototyp. Wann es auf den Markt kommen soll und wie teuer der Kissenger sein wird, ist nicht bekannt. Die „Daily Mail“ berichtet, dass die Forscher im nächsten Schritt einen richtigen Kopf aus Silikon formen wollen, damit das Knutsch-Vergnügen noch authentischer – und vielleicht auch noch etwas gruseliger – wird.
Ob sich das Gerät durchsetzen wird, ist natürlich fraglich. Auf jeden Fall sollten die Wissenschaftler vor dem Markstart noch einmal die Optik überarbeiten. Wir finden das Design ein wenig abtörnend – aber vielleicht küsst der Kissenger ja so überzeugend, dass das Design dann nicht mehr stört…