
17. März 2025, 16:10 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Derzeit erhalten Alexa-Nutzer in den USA Nachrichten mit dem Hinweis, dass künftig alle Sprachaufnahmen an Amazon geschickt würden. Die Möglichkeit zur lokalen Verarbeitung gibt es dann nicht mehr.
Erst Ende Februar hatte Amazon Alexa+ vorgestellt – ein neues Abo, das die Fähigkeiten des Sprachassistenten mithilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) deutlich aufwerten soll. Nun zeichnet sich jedoch ab, welche – mitunter bedenklichen – Folgen das für Nutzer hat. Amazon hat angekündigt, die lokale Verarbeitung von Sprachaufnahmen Ende März zu streichen. Auch hierzulande berichten Medien über die Einstellung, Nutzer in Deutschland sind jedoch nicht von der Änderung betroffen.
Alexa-Sprachaufnahmen nur noch in Cloud verarbeitet
Bislang lässt sich auf kompatiblen Echo-Geräten die Option „Sprachaufnahmen nicht senden“ festlegen. Damit können Nutzer sicherstellen, dass die Geräte Alexa-Befehle nur lokal verarbeiten. Diese Funktion ist nur auf neueren Echo-Modellen mit der entsprechenden Hardware verfügbar: Echo 4. Generation, Echo Show 10 und Echo Show 15. Weitere kompatible Modelle bieten ebenfalls diese Möglichkeit, sofern sie im selben Netzwerk wie eines der drei unterstützten Geräte sind.
Nutzer in den USA erhalten jedoch derzeit E-Mails, die über das Einstellen der „Sprachaufnahmen nicht senden“-Funktion informieren. Die Begründung:
Da wir die Fähigkeiten von Alexa mit generativen KI-Funktionen ausbauen, die sich auf die Verarbeitungsleistung der sicheren Amazon-Cloud stützen, haben wir beschlossen, diese Funktion nicht mehr zu unterstützen.
(Übersetzt aus dem englischen Original)
Auf TECHBOOK-Anfrage erklärte ein Amazon-Pressesprecher, dass Privatsphäre und Datenschutz der Kunden Teil des Alexa-Erlebnisses seien. Man fokussiere sich aber auf die Datenschutz-Werkzeuge, die von Kunden am meisten genutzt würden und gut mit der generativen KI von Alexa+ funktionieren.
In Deutschland hat es lokale Verarbeitung nie gegeben
Auf TECHBOOK-Anfrage bestätigte Amazon die bevorstehende Änderung für betroffene Echo-Geräte – allerdings mit dem Hinweis, dass die lokale Verarbeitung von Sprachaufnahmen in Deutschland nie verfügbar war. Voraussetzung für die Nutzung ist der Standort USA und Englisch als Gerätesprache.
Aus Sicht des Datenschutzes ist das dennoch eine besorgniserregende Änderung. Einige Nutzer haben die kompatiblen Echo-Geräte bewusst gewählt, um die lokale Datenverarbeitung nutzen zu können. Die komplette Auslagerung in die Cloud ist für sie ein herber Rückschlag. Auch wenn Amazon seine Cloud als „sicher“ bezeichnet, können die Daten nie so gut geschützt sein, wie wenn sie schlichtweg auf einem einzelnen Gerät bleiben.

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Amazon macht Löschung der Sprachaufnahmen zum Standard
Ab 28. März 2025 springt die bisherige Einstellung automatisch auf „Sprachaufnahmen nicht speichern“ um. Damit werden die Sprachaufnahmen zur Verarbeitung zwar an die Amazon-Cloud gesendet, danach aber zumindest direkt gelöscht. Ist die automatische Löschung eingestellt, ist die Einrichtung von „Voice IDs“ für individuelle Alexa-Nutzer nicht möglich.