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Viele Banken tauschen Karten aus

Was sind die Unterschiede zwischen Debitkarte und Kreditkarte? 

Debitkarten sind immer weiter verbreitet – doch was ist der Unterschied zur Kreditkarte?
Debitkarten sind immer weiter verbreitet – doch was ist der Unterschied zur Kreditkarte? Foto: picture alliance/dpa
Björn König Freier Redakteur

27. Januar 2025, 12:29 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Immer mehr Personen setzten auf Kredit- und Debitkarten. Bei Shoppingtouren im Netz sind Visa und Mastercard neben PayPal die weitverbreitetsten Zahlungsmittel. Welche Karte man jedoch bei der eigenen Hausbank standardmäßig zum Girokonto bekommt, ist nicht gesetzlich geregelt und unterscheidet sich von Fall zu Fall.

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Während sich Kreditkarten – neben der Girocard – schon längst etabliert haben, hat die Debitkarte trotz steigender Bekanntheit noch einen weiteren Weg vor sich. Dabei setzen immer mehr Banken auf sie und treiben den Ausbau auch weiter voran. Doch was genau ist eigentlich der Unterschied und welche Vor- und Nachteile haben Bankkunden bei einem Wechsel? TECHBOOK erklärt die Details.

Kreditkarten mit Sammel-Abrechnung

Unter einer Kreditkarte versteht man in Deutschland landläufig sogenannte „Charge-Karten“, welche in den meisten Fällen die beiden großen Anbieter Visa und Mastercard über Hausbanken ausgeben. Bei dieser Art von Karten werden alle Einkaufsumsätze und Bargeldverfügungen gesammelt und zu einem festen Stichtag im Monat als Gesamtbetrag vom eigenen Girokonto abgebucht. Im Idealfall erhält man also einen Kredit für bis zu 30 Tage. Bei manchen Kreditkarten wird dieses zinsfreie Zahlungsziel sogar noch verlängert.

Ein Vorteil der Kreditkarte ist ihre flächendeckende Verbreitung – auch im Ausland. Nahezu überall kann man im Zweifel mit einer solchen Karte bezahlen oder auch Geld abheben. Es besteht allerdings auch das Risiko, seine Finanzen falsch einzuschätzen, weil die Abrechnung erst am Ende des Monats erfolgt.

In den meisten Fällen zahlen Bankkunden insbesondere bei Filialbanken für klassische Kreditkarten eine zusätzliche Jahresgebühr zwischen 20 und 30 Euro. Zudem sind Bargeldabhebungen am Geldautomaten mit diesen Karten oft besonders teuer. Oft lohnt es sich also nicht, eine solche Kreditkarte bei der eigenen Hausbank zu bestellen.

Sofortabrechnung bei Debitkarten

Anders verhält es sich mit Debitkarten. Diese werden in der Regel ebenfalls über Visa und Mastercard ausgegeben und funktionieren wie klassische Girokarten. Dementsprechend werden bargeldlose Zahlungen im Handel, Internet oder Bargeldverfügungen am Geldautomaten unmittelbar vom hinterlegten Girokonto abgebucht.

Ein entscheidender Vorteil der Debitkarten ist insbesondere die Transparenz. Man sieht sofort auf dem Girokonto, welcher Betrag mit der Karte bezahlt wurde. Vor allem aber besteht kein Risiko, sich zu verschulden, denn man kann wirklich nur das Geld ausgeben, was sich auf dem Konto befindet. Eingeschlossen ist hierbei auch ein eventuell vorhandener Dispokredit.

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Ein Nachteil von Debitkarten kann aber ihr Einsatz in bestimmten Situationen sein, beispielsweise bei der Autovermietung oder der Nutzung in Hotels. Denn aufgrund der sofortigen Abrechnung haben die Anbieter häufig Probleme, die Kaution zu sichern. Gibt es beispielsweise einen Schaden am Mietauto, der erst nach dessen Abgabe festgestellt wird, ist die Abrechnung bereits erfolgt und die Autovermietung hat es schwer, Geld vom Mieter zurückzubekommen. Daher akzeptieren manche Hotels und Leihfirmen die Debitkarte nicht und verlangen stattdessen eine „echte“ Kreditkarte.

Kostenfalle Teilzahlungen

Manche Kreditkarten sind standardmäßig auf eine sogenannte Teilzahlungsfunktion eingestellt. Dementsprechend wird jeden Monat nicht etwa der volle Betrag aller getätigten Umsätze, sondern nur ein bestimmter Anteil des Saldos (z.B. 20 Prozent) vom Girokonto eingezogen.

Für den Rest fallen dann teils erhebliche Sollzinsen an. Um hier nicht in eine Kostenfalle zu rutschen, sollte man stets darauf achten, sofort seinen Gesamtsaldo auszugleichen. Dies kann man über die Anbieterhotline oder im Online-Banking der Kreditkarte einstellen.

Akzeptanzprobleme bei Händlern

Immer mehr Banken geben nur noch Debitkarten, jedoch keine Girocards, also klassische Geldkarten, mehr aus. Das jedoch wird bei bestimmten Händlern zum Problem. So akzeptieren beispielsweise manche Apotheken oder Postfilialen keine Visa- und Mastercards. In solchen Fällen bleibt dann nur noch die Option, vorher Bargeld am Automaten abzuheben.

Es kann also durchaus sinnvoll sein, für solche Fälle noch ein weiteres Konto bei einer Bank zu eröffnen, welche noch Girocards anbietet. Insbesondere Sparkassen und Volksbanken beabsichtigen diese in Zukunft voraussichtlich weiterhin anzubieten. Gleichwohl gibt es bei Regionalbanken keine einheitlichen Regeln, weshalb Bankkunden sich dazu individuell bei ihrem Institut erkundigen sollten.

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Kreditkarte und Debitkarte im Vergleich

Zusammenfassend kann man sagen, dass beide Kartenarten ihre Vor- und Nachteile haben. Debitkarten sind direkt mit Ihrem Bankkonto verbunden und verwenden wie Girokarten Ihr dort hinterlegtes Geld. Das hat den Vorteil, dass man die Belastung sofort sieht und einen genaueren Überblick über sein Konto hat. Allerdings gibt es nach wie vor Probleme mit der Verfügbarkeit und für bestimmte Leistungen wird die Debitkarte überhaupt nicht akzeptiert.

Eine Kreditkarte hingegen vergibt ihrem Namen treu bleibend einen Kredit beziehungsweise einen Verfügungsrahmen. Diesen müssen Sie – meistens am Ende oder Anfang des Monats – zurückzahlen. Das erhöht gegebenenfalls den finanziellen Spielraum temporär, birgt aber auch die Gefahr, sich zu verschulden. Zudem kostet eine Kreditkarte im Vergleich zur Debitkarte eine Gebühr. Dafür ist die Verfügbarkeit auch international gewährleistet.

Eine Kombination aus beidem kann also durchaus sinnvoll sein. Das kommt im Einzelfall auf die Konditionen der Bank und vor allem auch auf die persönlichen Ansprüche an.

Themen Smart Finance

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